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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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vorzubeugen«, spekulierte Alfray.
    »Damit Wasser abfließen kann, falls der Schacht überflutet wird.« Stryke war beeindruckt.
    »Schlau.«
    »Sie hatten lange Zeit, um solche Feinheiten einzubauen, Stryke. Die Trolle sind vielleicht wild, aber sie sind keine unwissenden Barbaren. Wir tun gut daran, das nicht zu vergessen.« Sie setzten die Erkundung des Haupttunnels fort, der jetzt ein wenig steiler bergab führte. Zwanzig oder dreißig Schritte später ging ihnen das Seil aus. Sie ließen es, wo es war, und gingen weiter. Strykes ungenauer Schätzung nach waren weitere fünf Minuten verstrichen, als der Tunnel sich langsam verbreiterte. Ein Stück weiter mündete er in einer weiteren Kammer. Sie hielten inne. Da sie leer zu sein schien und auch keine Geräusche zu hören waren, gingen sie hinein. Sie waren kaum eingetreten, als sich plötzlich Gestalten aus den Schatten lösten und auf sie losgingen. Obwohl ihre Gegner im flackernden Fackelschein nur undeutlich zu sehen waren, blieb der Trupp den Angreifern nichts schuldig. Überall brachen beinahe lautlose Kämpfe aus, wenn man vom Klirren der Waffen, angestrengten Grunzen und gelegentlichen Aufschreien absah. Eine nur undeutlich wahrnehmbare Gestalt kam Stryke schnell entgegen, und er schlug danach. Sein Hieb wurde pariert. Er versuchte es erneut und verfehlte sein Ziel. Durch reinen Zufall sah er das Funkeln einer auf seinen Hals zielenden Klinge. Er duckte sich, und harter Stahl pfiff über seinen Kopf hinweg. Stryke sprang mit weit ausgestrecktem Schwert vorwärts. Es traf weiches Fleisch, und sein Angreifer ging zu Boden. Er fuhr herum und stellte sich dem nächsten schattenhaften Angreifer. In seiner unmittelbaren Nähe fochten Alfray und Jup mit eigenen Gegnern. Der Zwerg schlug einen Schädel ein. Alfray stieß einem Troll seine brennende Fackel ins Gesicht, was diesem ein grässliches Kreischen entlockte. Er würgte den Schrei mit einem Nachfolgehieb seiner Klinge ab. Dann gab es keine Feinde mehr, die sie hätten bekämpfen können. Das Geplänkel war kurz und brutal gewesen, und die Vielfraße hatten trotz des Sichtvorteils der Trolle den Sieg davongetragen. Stryke schaute sich um. Er sah, dass auf der anderen Seite der Kammer ein weiterer Tunnel abzweigte.
    »Bewacht diesen Tunnel!«, bellte er. Mehrere Gemeine nahmen in aller Eile davor Aufstellung und lugten mit gezogenem Schwert hinein.
    »Ist irgendjemand tot oder verwundet?«, fragte er. Keiner hatte mehr als oberflächliche Wunden erlitten.
    »Wir hatten Glück«, japste Alfray.
    »Ja, aber nur, weil wir in der Überzahl waren. Es hätte leicht umgekehrt kommen können. Sehen wir mal, was wir hier haben.« Stryke nahm Alfrays Fackel und hielt sie über eine auf dem Boden liegende Leiche. Der Troll war klein, sehr muskulös und mit zotteligem grauem Fell bedeckt. Er hatte die Statur und die blasse Hautfarbe, wie man sie von einer unterirdisch lebenden Rasse erwarten konnte. Die tonnenförmige Brust war eine Folge des Lebens in der in größerer Tiefe dünneren Luft. Arme und Beine waren ungewöhnlich lang. Die Hände waren kräftig und hatten lange, dicke Krallenfinger, die sich gut zum Graben eigneten. Der Troll war zwar tot, aber seine Augen waren noch geöffnet. Sie hatten sich an die Dunkelheit angepasst und waren viel größer als diejenigen der meisten Rassen. Die schwarze Iris war riesig. Alles in allem erinnerten sie Stryke an
    Schweinsäuglein. Die Nase war knollenförmig und weich wie die eines Hundes. Im Gegensatz zum bleichen Aussehen von Fell und Bart war der Kopf des Wesens von einem Schopf signalfarbener Haare bedeckt. Soweit er das in dem ungewissen Licht erkennen konnte, hatten sie einen rostigen Orangeton.
    »Nicht unbedingt die Art Wesen, der man im Dunkeln begegnen will«, stellte Jup trocken fest.
    »Gehen wir weiter«, sagte Stryke. Sie betraten den neuen Tunnel mit noch größerer Vorsicht. Dieser Gang bog schon nach kurzer Zeit scharf nach rechts ab, um dann wieder schnurgerade zu verlaufen. Sie passierten eine Reihe von Seitenkammern, die sich als klein und leer erwiesen. Dann verengte sich der Tunnel so stark, dass sie einzeln hintereinander gehen mussten. Etwa hundert Schritte weiter erreichten sie einen Abschnitt, wo Wände und Decke mit Baumstümpfen und Holzpfeilern abgestützt waren. Stryke und Alfray waren den anderen ein wenig voraus. Sie erreichten einen dicken, vorspringenden Pfeiler, und Alfray ging mit erhobener Fackel daran vorbei. Er hatte ihn bereits

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