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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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die ihre Kameraden geklettert waren. Dann krachte etwas Schweres auf ihren Hinterkopf, und sie fiel selbst in eine schwarze Grube.
    In einem Meer von Schmerzen kam Coilla wieder zu sich. Vom Hinterkopf zog sich ein hundsgemeiner Schmerz den Nacken herunter bis in den Rücken. Sie tastete vorsichtig nach der schmerzenden Stelle und zog ihre Finger blutig zurück. Dann dämmerte es ihr. Sie richtete sich schnell auf. Zu schnell. Sie keuchte, als es in ihrem Kopf zu hämmern anfing und sich alles um sie drehte. Es musste einen Überfall gegeben haben. Die Trolle! Sie kam schwankend auf die Beine und begutachtete ihre Umgebung. In keiner Richtung war irgendjemand zu sehen, und das Lager sah verlassen aus. Vor Anstrengung stöhnend, kletterte sie vom Felsen herunter und ging zurück, so schnell sie konnte. Sie fragte sich kurz, wie lange sie wohl auf dem Felsen gelegen hatte. Es war möglich, dass Stunden vergangen waren, obwohl ihr ein Blick zum Himmel verriet, dass dies unwahrscheinlich war. Sie fasste sich wieder an den Hinterkopf. Er blutete immer noch, aber nicht sehr stark. Sie hatte Glück gehabt. An diesem Punkt ging ihr auf, dass sie nicht mehr leben würde, wäre ihr Angreifer ein Troll gewesen. Das führte zu einem zweiten, weitaus schlimmeren Gedanken. Ihre Hand fuhr zu ihrem Gürtelbeutel. Er war offen. Die Sterne waren nicht mehr da. Sie fluchte laut und fing an zu laufen, zum Henker mit ihren Schmerzen. Als sie das Lager erreichte, sah sie keine Spur von Reafdaw und Haskeer. Sie rief nach ihnen. Nichts. Sie rief noch einmal. Diesmal antwortete ihr ein Stöhnen aus der Richtung der Pferde. Sie eilte dorthin. Reafdaw lag auf dem Boden, gefährlich nah bei den angebundenen Pferden. Was erklärte, warum sie ihn nicht schon früher gesehen hatte. Sie kniete sich neben ihn. Er hatte ebenfalls einen blutigen Schädel. Sein Gesicht war kreidebleich.
    »Reafdaw!«, sagte sie, indem sie ihn heftig schüttelte. Er stöhnte erneut.
    »Reafdaw!« Ihr Schütteln wurde beharrlicher.
    »Was ist passiert?«
    »Ich… er…«
    »Wo ist Haskeer? Was ist los?« Der Soldat schien ein wenig Kraft zu sammeln.
    »Haskeer. Das Schwein…«
    »Was willst du mir sagen?« Sie befürchtete, die Antwort bereits zu kennen.
    »Kurz… nachdem Sie gegangen sind, ist er… zu mir gekommen. Hat nicht viel… gesagt. Dann ist er… durchgedreht. Hat mir… fast den Schädel… eingeschlagen.«
    »Dasselbe hat er mit mir gemacht, der Dreckskerl.« Sie untersuchte die Wunde des Soldaten.
    »Es könnte viel schlimmer sein«, sagte sie zu ihm.
    »Reafdaw, ich weiß, dass du dich jetzt miserabel fühlst, aber das ist wichtig. Was ist dann passiert? Wo ist er hin?« Der Soldat schluckte, und die Schmerzen standen ihm deutlich sichtbar in den Augen.
    »Er ist… einfach weggegangen. Ich war eine… ganze Weile… weggetreten. Kam wieder zu mir. Er war wieder da. Dachte… dachte, er wollte mich… erledigen. Aber nein. Hat sich ein Pferd geschnappt.«
    »Verdammt noch mal! Er hat die Sterne.«
    »Ihr Götter«, hauchte Reafdaw schwächlich.
    »Welche Richtung? Hast du gesehen, welche Richtung er eingeschlagen hat?«
    »Nach Norden. Ich glaube… es war… Norden.« Sie musste eine Entscheidung treffen, und zwar schnell.
    »Ich muss ihm nach. Du musst allein zurechtkommen, bis die anderen zurückkehren. Schaffst du das?«
    »Ja… Gehen Sie.«
    »Du kommst wieder auf die Beine.« Sie stand auf, wobei sie das Gefühl hatte, ihr Kopf müsse jeden Augenblick zerspringen, und holte sich einen Wasserbeutel vom nächsten Pferd. Sie legte ihn in Reafdaws Hände.
    »Hier. Es tut mir Leid, Reafdaw, aber ich muss es tun.« Sie schwankte zu dem Pferd, das am schnellsten aussah, und band es los. Nachdem sie mühsam aufgestiegen war, spornte sie es zum Galopp an und ritt nach Norden.
    Jup und dem Rest des Trupps war es nicht gelungen, sich zu Stryke und Alfray durchzugraben. Sie wussten nicht einmal, ob die beiden überhaupt den herabstürzenden Geröllmassen entkommen waren. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als umzukehren und den Weg zurückzugehen, auf dem sie gekommen waren. Bei Liffin und Bhose angekommen, die nach wie vor unter dem Schacht Wache standen, erlebten sie ihre erste Enttäuschung. Die schwache Hoffnung, dass Stryke und Alfray vielleicht einen Weg gefunden hatten, die Einsturzstelle zu umgehen und zum Einstieg zurückzukehren, zerschlug sich. Jups nächster Gedanke bestand darin zu versuchen, sie auf einem anderen Weg zu erreichen. Die einzige

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