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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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gegenüber auf seinem Sattel, den er als Stuhl benutzte, ließ die Hände auf beiden Seiten herabhängen und starrte ins Leere. Reafdaw führte ihre Befehle aus und lud vorsorglich die Säcke mit dem Pelluzit auf zwei der stärkeren Pferde. Abgesehen davon konnten sie nur warten. Ein Gespräch mit Haskeer war jedenfalls eine trübe Aussicht. Sie hatte ihn bereits ein halbes Dutzend Mal gefragt, wie er sich fühle, und ebenso oft dieselben nicht überzeugenden Versicherungen zu hören bekommen, dass er bei bester Gesundheit sei. Damit blieben wenig andere Gesprächsthemen, und die Stille war bedrückend. Sie quittierte es mit einer Mischung aus Erleichterung und Beklommenheit, als Haskeer plötzlich den Blick auf sie richtete, sie zum ersten Mal richtig zu
    sehen schien und sagte:
    »Hast du die Sterne?«
    »Ja, die habe ich.«
    »Kann ich sie mir ansehen?« Unschuld schien auch in den besten Zeiten ein extrem unangemessenes Wort im Zusammenhang mit Haskeer zu sein, aber die Art und Weise, wie er die Bitte an sie richtete, ließ sie unwillkürlich daran denken.
    »Warum nicht?«, erwiderte sie. Sie war sich der Tatsache bewusst, dass er sie eingehend beobachtete, während sie in ihrem Gürtelbeutel kramte. Als sie die Instrumentale herausholte, streckte er die Hand aus, um sie an sich zu nehmen. Sie fand, dass der Zeitpunkt gekommen war, die Grenze zu ziehen.
    »Ich halte es für besser, wenn du sie dir nur ansiehst«, sagte sie zu ihm.
    »Nichts für ungut«, fügte sie eilig hinzu,
    »aber Stryke hat mir befohlen, sie nicht aus der Hand zu geben. Ich darf sie niemandem überlassen, nicht einmal dir.« Das war eine Lüge, aber sie wusste, dass dies Strykes Absicht gewesen sein musste. Sie wartete auf Haskeers aufbrausende Proteste. Sie kamen nicht. Dieser neue Haskeer schien aufreizend vernünftig zu sein. Sie fragte sich, wie lange es so bleiben würde. Coilla saß ihm gegenüber, die Sterne auf ihrer ausgestreckten Handfläche, und er glotzte.
    Die seltsamen Reliquien schienen ihn auf eine Weise zu faszinieren, wie sich ein Kind von einem besonders schönen Spielzeug verzaubern lassen mochte. Nachdem Haskeer ihre Beute ein paar Minuten lang ununterbrochen angestarrt hatte, stellte sich bei Coilla wieder das Gefühl des Unbehagens ein. Sie konnte sich mühelos vorstellen, dass dies noch stundenlang so weiterging, und sie hatte Besseres zu tun. Nun ja, eigentlich nicht. Aber sie wollte verdammt sein, wenn sie hier den Rest des Tages sitzen blieb und so tat, als sei sie ein Sockel.
    »Ich finde, das reicht jetzt«, verkündete sie, indem sie die Faust um die Sterne schloss. Sie verstaute sie in ihrem Beutel. Wiederum war sie sich der Tatsache bewusst, dass er jede ihrer Bewegungen beobachtete, während sich in seiner Miene eine Mischung aus Faszination und Enttäuschung spiegelte. Das Leichentuch aus Schweigen senkte sich erneut auf sie. Es wurde zu bedrückend für Coilla.
    »Ich gehe hinüber zum Ausguck«, sagte sie.
    »Vielleicht sind sie schon auf dem Rückweg.« Im Grunde glaubte sie das nicht. Dafür war es noch viel zu früh. Aber es gab ihr wenigstens etwas zu tun. Haskeer sagte nichts, sondern beobachtete lediglich, wie sie ging. Coilla kam an Reafdaw und den Pferden vorbei und rief ihm zu, was sie zu tun beabsichtigte. Er nickte und arbeitete weiter. Ihr Ausguck war nicht weit entfernt. Es handelte sich um einen Felsen in Sichtweite des Lagers, von dessen Kuppe man den Eingang zur Krätze sehen konnte. Sie ging gemächlich hin, weil sie nur Zeit totschlagen wollte und gar nicht damit rechnete, ihre zurückkehrenden Kameraden zu sehen. Nachdem sie auf das abgeflachte Plateau des Felsens geklettert war, schaute sie sich um. Von Reafdaw war nichts zu sehen. Sie nahm an, dass er seine Arbeit beendet hatte und bei Haskeer war. Gut. Sollte auch jemand anders an der Langeweile teilhaben. Sie drehte sich um und konzentrierte sich auf den ziemlich weit entfernten höhlenartigen Eingang. Es war kein sonderlich sonniger Tag, wie es in letzter Zeit üblich war, aber sie musste dennoch die Augen abschirmen, um Einzelheiten ausmachen zu können. Nichts rührte sich. Das war keine Überraschung. Sie rechnete noch nicht mit Ergebnissen. Alles war besser, als in das Lager zurückzukehren, also beschloss sie, dort oben noch ein paar Minuten totzuschlagen. Sie fragte sich, ob Stryke sich diesmal nicht mehr abgebissen hatte, als er runterschlucken konnte. Mit einem Schauder wanderten ihre Gedanken zu der schwarzen Grube, in

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