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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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Möglichkeit war der kleinere der beiden Tunnel. Er führte den Trupp hinein. Doch nach einem langen und ereignislosen Marsch, in dessen Verlauf sie nur leere Seitenkammern und Sackgassen entdeckten, erreichten sie dessen Ende. Schweren Herzens kehrten sie zum Ausgangspunkt zurück. Es schien wenig Sinn zu haben zu warten. Die einzig verbliebene Hoffnung bestand darin, dass die beiden einen anderen Weg aus dem Labyrinth und zurück zur Oberfläche fanden. Jup befahl den Rückzug. Sie kletterten den Schacht empor und eilten schnurstracks zum Lager zurück. Bei ihrer Ankunft verblasste die niederschmetternde Enttäuschung, feststellen zu müssen, dass ihre beiden Kameraden nicht zurückgekehrt waren, vor der Katastrophe, von der sie erfuhren, als sie auf Reafdaw stießen. Er hatte sich mittlerweile zu sitzender Haltung aufgerichtet und hielt sich den Kopf, während sie ihn umstanden und sich voller Entsetzen die Geschichte anhörten, die er zu erzählen hatte.
    »So sieht es also aus«, schloss der Soldat seinen Bericht ab.
    »Haskeer hat mich und Coilla niedergeschlagen und sich die Sterne geschnappt. Sie ist ihm nach. Mehr kann ich euch nicht sagen.« Jup ordnete an, Reafdaws Wunden zu verbinden. Der Trupp begann eine lautstarke Debatte darüber, was sie jetzt tun sollten.
    »Haltet das Maul!«, brüllte der Zwerg, und sie beruhigten sich.
    »Vorrang sollte jetzt der Versuch haben, Stryke und Alfray aus dem Labyrinth zu holen. Wir wissen, dass ihre Tage da unten gezählt sind. Andererseits können wir Haskeer nicht mit den Sternen entkommen lassen, und es hört sich nicht so an, als wäre Coilla in der Verfassung, ihn daran zu hindern.«
    »Warum teilen wir den Trupp nicht auf und versuchen beides?«, rief jemand.
    »Wir würden unsere Kräfte zu sehr zersplittern. Für die Suche im Labyrinth brauchen wir alles, was wir haben. Und wenn wir die ganze Gegend nach Haskeer abklappern wollen, können wir auch nicht genug Leute sein.« Eine andere Stimme meldete sich zu Wort.
    »Was sollen wir dann machen?«, wollte die Stimme wissen und fügte dann nicht gerade respektvoll »Feldwebel« hinzu. In der Frage lag ein unverkennbarer Anflug von Feindseligkeit, und den sah er auch in mehr als nur einem der ängstlichen Gesichter ringsumher. Der unterschwellige Groll, den einige in Bezug auf seine Rasse und seinen Rang empfanden, drohte offen auszubrechen. Aber er wusste nicht, was er sagen sollte. Er musste eine Wahl treffen, und er musste es jetzt tun; es würde ganz leicht sein, das Falsche zu tun. Er starrte sie an, sah die Erwartung in ihren Augen und in einigen wenigen etwas Bedrohlicheres. Jup hatte schon immer den Befehl über eine Einheit übernehmen wollen. Aber nicht so.
    Etwa eine halbe Stunde nachdem sie ihre Suche begonnen hatte, schien das Glück zu Coilla zurückzufinden. Sie glaubte schon, sie werde ihn nie einholen und in Schande zurückkehren müssen, als sie weit entfernt einen Reiter ausmachen konnte, der am Horizont über eine Reihe von Hügelkämmen weiter im Norden galoppierte. Sie war nicht sicher, aber der Reiter sah wie Haskeer aus. Sie bohrte ihrem Pferd die Fersen in die Flanken und trieb es zu größerer Eile an. Als sie die Hügelkette schließlich erreichte, war ihr Pferd schaumbedeckt. Sie gestattete ihm keine Rast, sondern jagte es den Hügel empor. Auf der Kuppe angekommen, hielt sie inne und stellte sich in die Steigbügel, um das Land in die Richtung der entfernten Taklakasee abzusuchen. Sie konnte den Reiter nicht sehen. Aber es war ein zerklüftetes Gelände, und es gab unzählige Versteckmöglichkeiten. Da sie keine andere Möglichkeit hatte, ritt sie weiter. Der Weg, dem sie folgte, führte sie in ein flaches, blühendes Tal mit Baumgruppen auf beiden Seiten und auch auf ihrem Weg. Sie ritt deswegen nicht langsamer, obwohl sie mittlerweile befürchtete, dass ihr Pferd das Tempo nicht mehr lange halten konnte. Dann erhaschte sie wieder einen Blick auf den Reiter, weit weg, am Ende des Tals. Sie hielt darauf zu und ritt wie eine Wahnsinnige.
    Plötzlich war sie nicht mehr allein. Zwei Reiter stießen aus dem Gehölz zu ihrer Rechten und ein weiterer tauchte auf ihrer linken Seite auf. Sie hatte den Eindruck, dass es Menschen waren. Als der Reiter zu ihrer Linken rasch herangaloppierte und ihrem Pferd eins mit der Peitsche überzog, war sie so überrascht, dass sie die Herrschaft darüber verlor. Die Zügel flogen ihr aus der Hand. Ihr Pferd stolperte und fiel. Die Welt neigte sich in einem

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