Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
Vom Netzwerk:
viel eher zu ihrer Art.
    »Die Stellung der himmlischen Gestirne bestimmt sowohl den Charakter als auch künftige Ereignisse«, erklärte sie.
    »Der Charakter wird im Augenblick der Geburt festgelegt, je nachdem, welche Gestirne gerade am Himmel stehen. Die kosmischen Räder drehen sich langsam und außerordentlich präzise.« Sie griff nach einer Pergamentrolle.
    »Ich habe die Geburtsurkunden der Offiziere der Vielfraße heraussuchen lassen. Natürlich sind die Mannschaftsdienstgrade ohne Belang. Jetzt kenne ich die Geburtsmale der fünf Offiziere und weiß somit etwas über ihr grundsätzliches Wesen.«
    »Geburtsmale, Majestät?« Sie seufzte, und er befürchtete schon, zu weit gegangen zu sein.
    »Sie wissen, was Geburtsmale sind, Mersadion, auch wenn Sie diese Bezeichnung noch nie gehört haben. Oder wollen Sie behaupten, dass Ihnen Begriffe wie Viper, Meerziege und Schütze unbekannt sind?«
    »Nein, natürlich nicht, Majestät. Sonnenzeichen.«
    »Wie der Pöbel sie nennt, ja. Aber ihrem Wesen nach ist diese Disziplin erheblich fundierter als der Unsinn, den Wahrsager auf dem Markt von sich geben. Sie würdigen diese Kunst damit herab.« Er nickte, da er es für das Klügste hielt, gar nichts zu sagen.
    »Die… Sonnenzeichen der Offiziere der Vielfraße geben Einblick in ihre Persönlichkeit«, fuhr Jennesta fort,
    »und wie sie sich unter gewissen Umständen verhalten werden.« Sie beschwerte die Schriftrolle mit einigen Kerzenleuchtern.
    »Passen Sie gut auf, General. Vielleicht lernen Sie etwas.«
    »Majestät.«
    »Der Feldwebel Haskeer wird vom Geburtsmal Langhorn beherrscht. Das macht ihn dickköpfig, stur und unbeherrscht und in extremen Situationen neigt er zur Grausamkeit. Der zwergische Feldwebel Jup ist Barde. Der Krieger mit Herz. Er neigt dazu, das mystische Element in Ereignissen zu sehen. Aber er ist gleichermaßen mit einem Sinn fürs Praktische gesegnet. Der Gefreite Alfray ist Paillettenfisch. Das bedeutet, dass er ein Träumer sein kann. Er hat den Hang, in der Vergangenheit zu leben, und ist Neuerungen wenig aufgeschlossen. Er verfügt möglicherweise über Heilkräfte. Der weibliche Ork, Gefreiter Coilla, ist Basilisk. Ein Hitzkopf, unbesonnen und mit einem Hang zur Tollkühnheit, aber auch ein treuer Kamerad.« Jennesta hielt gerade so lange inne, dass Mersadion ein Stichwort liefern konnte.
    »Und ihr Hauptmann, Majestät? Stryke?«
    »Er ist in mancherlei Hinsicht das interessanteste Mitglied dieses zusammengewürfelten Haufens. Ein Skarabäus. Skarabäus herrscht über das Göttliche, über die Enthüllung verborgener Dinge, Veränderungen und das Mystische. Er hat außerdem starke martialische Eigenschaften.« Sie stellte die Kerzenleuchter weg, sodass die Schriftrolle sich von allein aufrollte.
    »Natürlich sind das nur grobe Skizzen, und die grundsätzlichen Eigenschaften werden in Abhängigkeit von einer Vielzahl von Faktoren verändert, abgemildert oder auch verstärkt.«
    »Ihr habt künftige Ereignisse erwähnt, Majestät.«
    »Unsere zukünftigen Wege sind bereits für uns angelegt und verzeichnet. Auf jede Aktion folgt eine Reaktion, und auch das ist vorherbestimmt.«
    »Also steht alles schon im Vorhinein fest?«
    »Nein, nicht alles. Die Götter haben uns den unberechenbaren Faktor des freien Willens gegeben. Obwohl ich mir wünschen würde, dass es nicht in allen Fällen so wäre«, fügte sie finster hinzu. Durch ihre scheinbare Offenheit ermutigt, fragte er:
    »Was haben Eure Studien über die Zukunft enthüllt, Majestät?«
    »Nicht genug. Um mehr zu erfahren, müsste ich den exakten Augenblick und Ort ihrer Geburt kennen, um die Stellungen der Gestirne genauer bestimmen zu können. Solche Einzelheiten werden für gewöhnliche Orks nicht aufgezeichnet.« Mersadion behielt seine Reaktion auf eine weitere beiläufige Kränkung für sich.
    »Wirklich exakte Voraussagen«, sagte sie,
    »lassen sich nur treffen, wenn der Zeitrahmen eng begrenzt ist.« Er schaute verwirrt drein.
    »Bemühen Sie sich gar nicht erst, es zu verstehen. Ich kann nicht mit Gewissheit sagen, wie sich die gegenwärtige Situation weiter entwickeln wird. Aber in Bezug auf die Vielfraße sehe ich kein Ende, was Blut, Feuer, Tod und Krieg angeht. Ihr Weg ist mit Gefahren überladen. Was immer sie zu erreichen versuchen, ihre Aussichten sind gering.«
    »Wird uns das dabei helfen, sie zu finden, Majestät?«
    »Vielleicht.« Sie schlug das dicke Buch zu. Staubflocken wirbelten im Kerzenschein.
    »Nun

Weitere Kostenlose Bücher