Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
Vom Netzwerk:
sagte Jup.
    »Das wissen wir«, erwiderte Alfray.
    »Aber was seinen Ritt nach Norden betrifft, ist er viel zu verrückt, um so berechenbar zu sein. Wir können uns nicht darauf verlassen. Er könnte irgendwo da draußen im Kreis herumirren.«
    »Wenn wir ihn finden«, sagte Stryke,
    »werde ich wohl ziemlich versucht sein, das Schwein auf der Stelle umzubringen.«
    »Ein verrückter Ork, und wir müssen wieder von vorn anfangen«, stellte Alfray düster fest.
    »Und Coilla«, fuhr Stryke fort.
    »Dass sie nicht zurückkommt, sieht auch nicht gut aus.«
    »Du machst dir immer noch Vorwürfe«, sagte Jup zu ihm.
    »Du kannst nicht…«
    »Natürlich tue ich das!«, fuhr Stryke auf.
    »Darum dreht sich Führerschaft: Verantwortung zu übernehmen, Aussichten zu beurteilen, Dinge vorauszusehen.« Jup schnippte mit den Fingern.
    »Dinge vorauszusehen. Fernsicht, Boss. Damit habe ich es schon eine ganze Weile nicht mehr versucht. Jetzt könnte es einen Versuch wert sein, oder?« Stryke zuckte die Achseln.
    »Warum nicht? Wir haben nichts zu verlieren.«
    »Natürlich kann ich nichts versprechen. Du weißt, wie gering die Energie überall war, wo wir bisher gewesen sind.«
    »Tu einfach dein Bestes.« Der Zwerg entfernte sich von der Gruppe, suchte sich ein Fleckchen, auf dem das Gras etwas üppiger spross, und setzte sich dann mit untergeschlagenen Beinen auf den Boden. Er neigte den Kopf, legte die Handflächen flach auf den Boden und schloss die Augen. Die Übrigen ignorierten ihn. Stryke und Alfray setzten die Erörterung ihrer Möglichkeiten fort. Ein paar Minuten später war er wieder da. Seiner neutralen Miene konnten sie nicht entnehmen, ob er ihnen etwas Beachtenswertes mitzuteilen hatte.
    »Und?«, fragte Stryke.
    »Teils, teils. Die Energie nimmt eindeutig ab. Aber ich habe etwas aufgeschnappt. Ein ganz schwaches Energiemuster, das ich für Haskeers halte. Viel stärker habe ich eine weibliche Ausstrahlung gespürt, und ich glaube, es war Coillas. Beide nördlich von hier, ihre näher als seine.«
    »Also sind sie vielleicht nicht zusammen. Das haben wir noch nicht gewusst.« Jups Miene verfinsterte sich.
    »Aber es muss nicht so sein. Unterschiedliche Entfernung ist nicht der einzige Grund, warum man ein Muster stärker als ein anderes empfangen kann. Andere Dinge können Einfluss darauf haben.«
    »Wie zum Beispiel?«
    »Etwa starke Gefühle.«
    »Du willst damit sagen, du empfängst Coilla stärker, weil ihre Gefühle heftiger sind?«
    »Das ist eine Möglichkeit, Boss.«
    »Gute Gefühle oder schlechte? Kannst du das sagen?«
    »Könnte beides sein. Aber wenn man ihr Vorhaben bedenkt, halte ich gute Gefühle für weniger wahrscheinlich. Wären die Energielinien nicht so schwach, könnte ich meiner Sache sicherer sein.«
    »Die verdammten Menschen bluten die Magie aus«, murmelte Alfray.
    »Das bestätigt nur, was wir vermutet haben«, entschied Stryke.
    »Ich bin immer noch der Meinung, dass wir nach Norden reiten sollten.« Er überlegte noch einen Augenblick, dann wandte er sich an die Gemeinen.
    »Wir stecken alle in diesem Schlamassel. Ich bin für den Norden und die Suche nach unseren Kameraden. Hat irgendjemand eine bessere Idee? Ich meine es ernst. Ich höre zu.« Abgesehen von Füßescharren und ausdruckslosen Gesichtern gab es keine Reaktion.
    »Also gut«, sagte er.
    »Ich betrachtete das als Zustimmung. Wir ruhen uns etwas aus und reiten dann weiter. Von jetzt an besteht unser einziges Vorhaben darin, unsere Kameraden und die Sterne zu suchen.«
    »Dann werdet ihr nur den Tod finden!« Sie fuhren alle zu Tannar herum, den sie im Lauf des Gesprächs mehr oder weniger vergessen hatten.
    »Das klingt nach Wunschdenken«, antwortete Jup.
    »Es ist eine Prophezeiung«, versicherte ihm der Trollkönig.
    »Die worauf beruht?«, wollte Alfray wissen.
    »Auf meinem Wissen über die Gegenstände, die ihr Sterne nennt, das offenbar größer ist als eures.« Stryke ging zu dem Baum und hockte sich neben ihn. Der Abend brach herein, also nahm er ihm die Augenbinde ab. Tannar blinzelte und schnitt dann eine finstere Miene.
    »Lass hören«, sagte Stryke.
    »Erst, wenn ihr mich losbindet«, verlangte der Troll mit königlicher Arroganz.
    »Meine Glieder schmerzen. Ich bin es nicht gewöhnt, so behandelt zu werden.«
    »Darauf möchte ich wetten. Aber vielleicht lässt sich das ändern.«
    »Sei vorsichtig, Stryke«, warnte Alfray.
    »Wenn dieser Kriegstrupp nicht mit einem unbewaffneten Tunnelbewohner

Weitere Kostenlose Bücher