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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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Trollrasse. Seine Taten werden immer noch von den Liedermachern gewürdigt. Sie erzählen uns davon, wie er einmal einen Pfeil im Flug gefangen hat und wie er ganz allein fünfzig feindliche Krieger besiegt hat und…«
    »Du würdest dich gut bei einem orkischen Wettbewerb im Prahlen machen«, spottete Jup.
    »… und wie er den Stern einem Stamm der Zwerge abgenommen hat, nachdem er sie im Kampf besiegt hatte«, endete Tannar genüsslich. Jup lief rot an.
    »Ich finde das schwer zu glauben«, konterte er in verletztem Stolz.
    »Wie ihr Trolle den Stern auch bekommen haben mögt«, warf Stryke ein,
    »was wolltest du über die Sterne sagen, Tannar?«
    »Dass sie immer nur Tod und Zerstörung gebracht haben, wenn sie nicht richtig behandelt wurden.«
    »Damit meinst du, wenn ihnen keine Blutopfer gebracht wurden.«
    »Ihr tötet auch!«
    »Im Krieg. Und wir heben das Schwert gegen andere Krieger, nicht gegen Unschuldige.«
    »Die Opfer bringen meiner Rasse Wohlergehen. Die Götter betrachten sie mit Wohlgefallen und schützen uns.«
    »Bis jetzt«, erinnerte ihn Alfray. Der König versuchte nicht, sein Missvergnügen über den Scherz zu verbergen.
    »Und an euren Händen klebt kein Opferblut, wie?«
    »Niemals das Blut höherer Lebensformen, Tannar. Und wir opfern unseren Göttern, indem wir in die Schlacht ziehen. Wir bieten die Seelen jener an, die wir erschlagen.«
    »Vielleicht zeigt die Tatsache, dass ihr in sehr kurzer Zeit zwei Sterne gefunden habt, dass die Götter euch mit Wohlgefallen betrachten. Oder vielleicht erlauben sie sich auch nur einen Scherz auf eure Kosten.«
    »Vielleicht«, räumte Stryke ein.
    »Aber warum erzählst du uns das alles?«
    »Damit ihr seht, wie wichtig dieses Artefakt für meine Rasse ist. Gebt es zurück, und lasst mich frei.«
    »Warum sollten wir Tod und Zerstörung bei euch Vorschub leisten? Vergiss es, Tannar.«
    »Ich verlange, dass ihr es zurückgebt!«
    »Verlange, bis du schwarz wirst. Wir haben in diesem Loch, das du Heimat nennst, nicht unser Leben aufs Spiel gesetzt, um dir jetzt den Stern zurückzugeben. Wir brauchen ihn.« Die Art des Trolls bekam etwas Verschwörerisches.
    »Dann erwägt einen Handel.«
    »Was könntest du anzubieten haben, das wir haben wollen?«
    »Einen anderen Stern?« Stryke, Jup und Alfray wechselten skeptische Blicke.
    »Du erwartest wirklich, dass wir dir glauben, du hättest noch einen Stern?«, fragte Stryke.
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich einen habe. Aber vielleicht weiß ich, wo ihr noch einen finden könnt.«
    »Wo?«
    »Die Antwort hat ihren Preis.«
    »Deine Freiheit und die Rückgabe des Sterns.«
    »Selbstverständlich.«
    »Wie sollte so ein Handel deiner Ansicht nach vonstatten gehen?«
    »Ich nenne den Ort, und ihr lasst mich gehen.« Stryke dachte kurz darüber nach.
    »Schön.« Jup und Alfray machten Anstalten, Einwände zu erheben. Eine
    energische Handbewegung ließ sie verstummen.
    »Ich habe gehört, dass ein Waffenschmied der Zentauren namens Keppatawn einen Stern besitzt«, erklärte Tannar,
    »und dass dieser Stern von Keppatawns Klan im Drogawald bewacht wird.«
    »Warum habt ihr Trolle es nicht schon selbst versucht?«
    »Wir haben nicht den wahnsinnigen Ehrgeiz, sie zu sammeln, wie ihr. Wir sind mit einem zufrieden.«
    »Wie ist dieser Keppatawn an den Stern gekommen?«
    »Das weiß ich nicht. Was spielt das für eine Rolle?«
    »Der Drogawald ist Zentaurengebiet«, warf Jup ein,
    »und die Zentauren können ziemlich unangenehm werden, wenn es um ihr Territorium geht.«
    »Das ist nicht mein Problem«, verkündete der König hochmütig.
    »Jetzt gebt mir den Stern, und lasst mich frei.« Stryke schüttelte den Kopf.
    »Wir behalten den Stern. Und wir werden dich auch noch nicht gehen lassen.« Der König war erzürnt.
    »Was? Ich habe meinen Teil des Handels erfüllt! Du hast zugestimmt!«
    »Nein. Du hast nur geglaubt, ich hätte. Du kommst mit uns, und zwar bis wir wissen, dass du die Wahrheit gesagt hast.«
    »Ihr zweifelt an meinem Wort? Ihr stinkenden Oberweltler, ihr Söldner, ihr… Abschaum! Ihr zweifelt an meinem Wort?«
    »Ja, das Leben ist ungerecht, nicht wahr?« Tannar fing an, unzusammenhängend zu toben.
    »Du hast deine Geschichten erzählt«, sagte Stryke zu ihm. Er winkte einem Gemeinen zu.
    »Nep. Binde ihn wieder an den Baum.« Der Soldat packte den König am Arm und führte ihn ab. Tannar beklagte sich lautstark darüber, getäuscht worden zu sein, über die Demütigung, gefangen

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