Die Orks
Oberschenkel des Mannes aufriss. Er hielt sich im Sattel, aber die Schmerzen raubten ihm seine geistige Klarheit. Seine Deckung bröckelte. Stryke zielte einen Streich auf den Oberkörper und traf. Der Mensch ließ die Axt fallen. Seine Hände fuhren zu der blutenden Wunde, und er sank vornüber. Sein Pferd bäumte sich auf, ging mit ihm durch und trug ihn außer Reichweite. Ein dritter Gegenspieler füllte augenblicklich die Lücke. Stryke focht weiter. Alfray musste sich mit einem Reiter auf der einen und einem Fußsoldat auf der anderen Seite auseinander setzen. Der Fußsoldat war gefährlicher. Alfray erledigte ihn, indem er ihm die Lanze des Vielfraß-Banners in die Brust rammte. Er ging zu Boden und nahm dabei das Banner mit. Alfray richtete seine Aufmerksamkeit auf den Reiter. Sie kreuzten die Schwerter. Beim dritten Hieb wurde dem Menschen die Klinge aus der Hand gerissen. Ein Stück kalten Stahl in den Magen bereitete ihm ein Ende. Ein weiterer Fußsoldat mit einem kurzen Speer in den Händen griff Alfray an, der
Hiebe auf ihn herabregnen ließ. Der Speer brach entzwei, und bevor er ausweichen konnte, wurde ihm der Schädel eingeschlagen. Die Schlacht löste sich entlang des Weges in Einzelkämpfe auf. Eine Reihe von Menschen versuchten auf beiden Seiten, hinter den Trupp zu gelangen und ihn zu überflügeln. Die Gemeinen kämpften mit verbissener Inbrunst und hinderten sie daran. Jup erledigte gerade einen Reiter mit einem Schwertstoß und sah nicht, dass sich ihm ein Fußsoldat von der Seite näherte. Der Mann packte den Zwerg am Bein und zog ihn vom Pferd. Jup schlug schwer auf den Boden. Der Mensch baute sich vor ihm auf, um ihm den Todesstoß zu versetzen. Jup raffte sich gerade noch rechtzeitig auf, um sich zur Seite zu wälzen. In seinem benommenen Zustand überraschte ihn die Feststellung, dass er sein Schwert noch in der Hand hielt, aber die Überraschung hielt ihn nicht davon ab, einen Hieb gegen die Beine des Menschen zu führen. Mit durchtrennten Sehnen und laut schreiend brach der Mann zusammen. Jup grub sein Schwert in die Brust des Menschen.
In solch einem Tumult zu Fuß zu sein war unklug. Jup sah sich krampfhaft nach einem Pferd um, auf das er sich schwingen konnte. In diesem Bemühen wurde er von einem Reiter gestört, der ihn als leichte Beute auserkoren hatte. Er reckte sich weit vor und schlug nach ihm. Jup hob sein Schwert und parierte die Hiebe. Mehr durch Zufall als durch Absicht landete er einen Glückstreffer, der seinem Feind die Klinge aus der Hand schlug. Jup sprang auf, hieb mit aller Kraft aufwärts und brachte dem Menschen eine Wunde in der Seite bei. Der Mann fiel vom Pferd. Jup übernahm es und stürzte sich erneut ins Getümmel. Ein Pfeil pfiff an Strykes Schulter vorbei. Sein Ausgangspunkt war einer von zwei menschlichen Bogenschützen ein Stück weiter den Weg entlang. Während er die Angriffe weiterer Gegner abwehrte, sah er die beiden Vorauskundschafter der Vielfraße zurückkehren. Sie tauchten hinter den menschlichen Bogenschützen auf und fielen über sie her. Völlig überrumpelt erlagen die Bogenschützen dem Angriff ohne große Gegenwehr. Stryke verdoppelte seine Anstrengungen.
Da er von beiden Seiten von Fußsoldaten angegriffen wurde, hatte Alfray mehr Arbeit, als ihm lieb war. Einen abzuwehren und sich dann dem anderen zuzuwenden war anstrengend. Aber sie hatten die baumelnden Zügel seines Pferds ergriffen und ließen ihm keine andere Wahl. Jup beeilte sich, das Kräfteverhältnis auszugleichen. Er griff den Menschen auf Alfrays linker Seite an und hieb ihm das Schwert tief in die Schulter. Alfray konzentrierte sich auf den verbliebenen Angreifer. Er war kurz davor, ihn zu besiegen, als die beiden nach links geschickten Kundschafter vom Lärm alarmiert auftauchten und ihm zu Hilfe eilten. Sie machten kurzen Prozess mit dem Menschen. Stryke trennte einem Menschen mit einem kräftigen, beidhändig geführten Hieb den Kopf vom Rumpf. Während die leblose Leiche zu Boden fiel, sah er sich nach dem nächsten Gegner um. Aber jene, die noch lebten, zogen sich zurück. Fünf oder sechs, zu Fuß und zu Pferd, flohen in den Wald. Stryke bellte einen Befehl, und mehrere Gemeine ritten ihnen nach.
Er ging zu Alfray, der gerade die Bannerlanze aus der Brust des toten Menschen zog.
»Wie hoch schätzt du unsere Verluste?«, fragte Stryke.
»Keine Toten, soweit ich das sagen kann.« Er keuchte.
»Wir hatten Glück.«
»Das waren keine Kämpfer. Jedenfalls
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