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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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keine erfahrenen.« Jup gesellte sich zu ihnen.
    »Glaubst du, sie waren hinter uns her, Boss?«
    »Nein. Eine Jagdgesellschaft, würde ich sagen.«
    »Ich habe gehört, die Menschen jagen zum Vergnügen, nicht nur um der Nahrung willen.«
    »Das ist barbarisch«, sagte Alfray, während er sich mit dem Ärmel das Blut vom Gesicht wischte.
    »Aber typisch für ihre Rasse«, urteilte Stryke. Die Gemeinen durchsuchten bereits die gegnerischen Leichen und nahmen Waffen und alle nützlichen Gegenstände an sich.
    »Was glaubt ihr, was das für welche waren?«, fragte Alfray.
    »Unis? Mannis?« Jup ging zur nächsten Leiche und untersuchte sie.
    »Unis. Bringen die schwarzen Klamotten dein Gedächtnis nicht auf Trab? Kimball Hobrows Aufseher in Dreieinigkeit.«
    »Bist du sicher?«, meinte Stryke.
    »Ich habe mehr von ihnen gesehen als ihr und auch aus der Nähe. Ich bin sicher.« Alfray starrte auf die Leiche.
    »Ich dachte, wir hätten diese Wahnsinnigen abgeschüttelt.«
    »Es sollte uns nicht überraschen, dass wir es nicht geschafft haben«, erwiderte Stryke.
    »Sie sind Fanatiker, und wir haben ihren Stern gestohlen. Wie es scheint, ist niemand gewillt, uns das durchgehen zu lassen.« Die den flüchtenden Menschen nachgesandten Gemeinen kehrten mit triumphierend erhobenen blutigen Schwertern zurück.
    »Zumindest gibt es jetzt ein paar weniger von ihnen«, fügte er hinzu. Jup entfernte sich von der Leiche.
    »Könnten sie Coilla und Haskeer erwischt haben?« Stryke zuckte die Achseln.
    »Wer weiß?« Ein Gemeiner kam mit einem zusammengerollten Pergament zu ihnen gelaufen. Er gab es Stryke.
    »Das haben wir gefunden, Hauptmann. Wir dachten, es könnte vielleicht wichtig sein.« Stryke entrollte es und zeigte es Alfray und Jup. Anders als die Gemeinen konnten sie lesen – bis zu einem durchaus unterschiedlichen Grad. Die Aufgabe wurde ihnen durch die Tatsache erleichtert, dass das Dokument in Universalschrift verfasst war.
    »Es geht um uns!«, platzte Jup heraus.
    »Ich finde, der ganze Trupp sollte das hören«, entschied Stryke. Er rief alle zu sich und forderte Alfray auf, es laut vorzulesen.
    »Das ist wohl die Abschrift einer Bekanntmachung«, erläuterte Alfray,
    »und sie trägt Jennestas Siegel. Hier heißt es: ›Auf Befehl Ihrer…‹, nun ja, also auf Befehl von Jennesta soll, äh, ›… soll der zur Horde Ihrer Majestät gehörige und als die Vielfraße bekannte orkische Kriegstrupp fürderhin als abtrünnig und gesetzlos betrachtet werden und nicht mehr unter dem Schutz dieses Reiches stehen. Auf die Köpfe der Offiziere des Trupps ist eine Belohnung bestehend aus klingender Münze, Pelluzit oder gegebenenfalls Land ausgesetzt.
    Als da wären…‹ Dann folgen die Namen von fünf Offizieren. ›Des Weiteren ist eine Belohnung im Verhältnis zu ihrem Rang auf die Ergreifung, tot oder lebendig, der gemeinen Soldaten des Trupps ausgesetzt, deren Namen lauten…‹ Dann werden alle Gemeinen aufgezählt. Sogar die Kameraden, die wir verloren haben. Es endet mit: Wer besagten Gesetzlosen Unterschlupf gewährt …‹, und so weiter, das Übliche eben.« Er gab Stryke die Rolle zurück. Ein Leichentuch des Schweigens hatte sich auf alle Anwesenden gelegt. Stryke brach es.
    »Tja, das bestätigt nur, was die meisten von uns ohnehin schon befürchtet haben, nicht wahr?«
    »Aber die Bestätigung ist trotzdem niederschmetternd«, bemerkte Jup trübsinnig. Alfray zeigte auf die erschlagenen Aufseher.
    »Bedeutet das nicht, dass sie uns gesucht haben, Stryke?«
    »Ja und nein. Ich glaube, diesmal sind wir uns rein zufällig über den Weg gelaufen. Obwohl sie sich wegen ihres Meisters Hobrow und des Sterns, den wir ihnen gestohlen haben, hier in der Gegend herumtreiben müssen. Aber viele werden uns wegen der Belohnung tatsächlich suchen.« Er seufzte.
    »Ein bewegtes Ziel ist am schwersten zu treffen. Es geht weiter.« Als sie aus dem Wald ritten, sagte Jup:
    »Aber man muss auch das Gute daran sehen. Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich etwas wert. Leider nur, wenn ich tot bin.« Stryke lächelte.
    »Seht mal.« Er zeigte in die Ferne. Weit weg im Westen lief der Hippogryph über die Prärie.
    »Wenigstens ist er entkommen.« Alfray nickte weise.
    »Ja. Nur schade, dass er nicht mehr lange leben wird.«
    »Recht vielen Dank auch für diese Bemerkung«, sagte Jup zu ihm.
    Sie ritten noch drei oder vier Stunden auf einer Zickzacklinie, um ein größeres Gebiet abzusuchen, da sie die fruchtlose Suche nach

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