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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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Maras-Dantiens Magie nachließ, wenn ein Racker unversehens abstürzte und hart auf dem Boden landete. Dann war hektisches Armwedeln erforderlich, um sich unsicher wieder in die Luft zu erheben. Alfray nahm an, dass es zu diesen Zwischenfällen kam, wenn ein Racker über eine geschwächte Energielinie flog, die den Zauber aufhob. Bedauerlicherweise stürzten nur wenige von ihnen ab. Noch immer regneten sie auf die Orks nieder und verankerten sich an allen unbesetzten Körperteilen ihrer Opfer. Die Gemeinen traten sie beiseite, stießen sie mit dem Ellbogen weg, rissen sie von ihren Kleidern los und schleuderten sie weg. Alfray sah einen Gemeinen, der einen Racker an Arm und Bein festhielt. Er drehte sich mehrmals im Kreis und ließ ihn dann los. Mit einem Daumen im Mund schoss der Racker in hohem Bogen der Barke entgegen. Alfray machte sich langsam Sorgen, die Gemeinen würden die Geduld verlieren und damit anfangen, die Nervensägen umzubringen.
    »Holt ein Seil!«, bellte er, indem er sich einen Racker vom Gesicht schlug.
    »Seil!« Der Befehl war leichter erteilt als ausgeführt. Vornüber gebeugt und mit den Händen über dem Kopf, um auf sie herabstoßende Racker abzuwehren, eilten ein paar Gemeine zu den Pferden. Unter großen Schwierigkeiten gelang es ihnen schließlich, ein Seil zu holen.
    »Nehmt die Enden, und zieht es auseinander!«, rief Alfray. Während sie sich mühten, seinen Befehl zu befolgen, zog er sein Schwert.
    »Zieht blank! Treibt sie mit der Flachseite der Klingen zusammen!« Ein unbeholfenes Ringen begann, da die Soldaten ihr Bestes taten, um die Racker einerseits von sich abzuschütteln und andererseits zusammenzutreiben. Es bedurfte einiger Grobheit und vieler großzügig ausgeteilter Hiebe auf Kehrseiten, aber nach zehn anstrengenden Minuten waren die meisten der blökenden
    Geschöpfe zusammengepfercht. Einige erhoben sich über die Traube, aber das ließ sich nicht ändern. Alfray bellte einen Befehl. Die Gemeinen umzingelten die Masse der Racker mit dem Seil, um es dann stramm zu ziehen und hastig zu verknoten. Unter Alfrays Führung schleppte der Trupp die lebende Ladung zur Barke zurück. Das Seil wurde am Mast festgebunden und der Anker wurde gelichtet. Sie setzten das Segel. Es fing den Wind und blähte sich auf. Nach einem gemeinschaftlichen Stoß aller Orks setzte sich die Barke in Bewegung und nahm rasch Fahrt auf. Die gefangenen Racker wehrten sich wenig wirkungsvoll und quiekten vor sich hin, als die Barke im Nebel untertauchte. Eine Hand voll Nachzügler flog dem Kahn hinterher. Alfray stieß einen erleichterten Seufzer aus, während er ihnen nachsah. Er fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn.
    »Ich hoffe, Stryke ergeht es besser«, sagte er.
    Hobrows Männer verfolgten Strykes Gruppe nicht lange, daher ließ er den Trupp bei der ersten Gelegenheit anhalten. Sie halfen Haskeer von Jups Pferd und schnitten seine Fesseln durch. Er war bei Bewusstsein, aber ziemlich weggetreten. Sie setzten ihn auf den Boden und gaben ihm Wasser, das er nur mit Mühe schlucken konnte. An seinem Hals waren kräftige Würgemale zu sehen, die der Strick hinterlassen hatte.
    »Ich wünschte, Alfray wäre hier«, sagte Stryke, während er Haskeer untersuchte.
    »Er hat ordentlich Prügel bezogen, aber ich würde sagen, er hat keine größeren Schäden erlitten.«
    »Außer vielleicht im Kopf«, erwiderte Jup.
    »Vergiss nicht, warum er überhaupt in diesem Zustand ist.«
    »Ich vergesse es nicht.« Er verpasste Haskeer ein paar Ohrfeigen.
    »Haskeer!« Das brachte ihn zu sich, aber nicht genug. Stryke nahm den Wasserbeutel und goss Haskeer dessen Inhalt über den Kopf. Die Flüssigkeit lief ihm über das Gesicht. Seine Augen öffneten sich. Er murmelte etwas, das sie nicht verstehen konnten. Stryke verabreichte ihm noch ein paar Ohrfeigen.
    »Haskeer! Haskeer!«
    »Hmmm? Was…?«
    »Ich bin's, Stryke. Kannst du mich hören?« Haskeer reagierte schwach.
    »Stryke?«
    »Was, zum Henker, haben Sie sich nur dabei gedacht, Feldwebel?«
    »Gedacht…?« Stryke schüttelte ihn heftig.
    »Los doch! Kommen Sie endlich zu sich!« Haskeer gelang es endlich, sich zu konzentrieren.
    »Hauptmann… was… was ist passiert?« Er schien völlig verwirrt zu sein.
    »Passiert ist, dass Sie so dicht vor einer Anklage wegen Desertion stehen. Ganz zu schweigen davon, dass Sie versucht haben, Angehörige des Trupps zu töten.«
    »Zu töten…? Stryke, ich schwöre…«
    »Vergessen Sie das Schwören,

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