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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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hielt die Kolonne an. Er blinzelte, da er die niedrige, breite Gestalt zu erkennen versuchte, die sich ihnen näherte. Offensichtlich war es irgendein Lasttier mit einem Reiter. Dem ersten folgten noch einige andere. Weiter hinten gab Jup einem Fußsoldat die Zügel seines Pferds und stieg ab. Er trabte zu Stryke. »Was ist los, Boss?«, fragte er.
    »Ich bin nicht sicher…« Dann erkannte er die Tiere.
    »Verdammnis! Kirgizil-Vipern!«
    Obwohl gemeinhin so bezeichnet, waren die Kirgizile überhaupt keine Vipern. Sie waren Wüstenechsen, viel kleiner als Pferde, aber von etwa derselben Masse, mit breitem Rücken und muskulösen Stummelbeinen. Albinotisch weiß und rosaäugig, hatten sie eine gegabelte Zunge von der Länge eines Ork-Arms. Ihre dolchspitzen Fänge enthielten ein tödliches Gift, und ihre Stachelschwänze waren stark genug, um jedem beliebigen Zweibeiner das Rückgrat zu zerschmettern. Sie beschlichen ihre Beutetiere und waren kurzfristig zu hoher Geschwindigkeit fähig. Nur eine Rasse benutzte sie als Streitrösser.
    Die Echsen waren jetzt nahe genug, um alle Zweifel zu zerstreuen. Auf jedem Tier saß ein Kobold. Kleiner als Orks oder die meisten Zwerge, waren sie so mager, dass sie ausgemergelt wirkten, vollkommen haarlos und grauhäutig. Doch der Schein trog. Trotz der schlaksigen Gliedmaßen und der länglichen, fast zierlichen Gesichter waren sie verbissene, grimmige Kämpfer. Spitze Ohren standen nach hinten von einem Kopf ab, der im Vergleich zum Körper überproportional groß war. Der Mund war ein lippenloser Schlitz voller winziger spitzer Zähne. Die Nase ähnelte derjenigen einer Raubkatze. Die Augen hatten eine goldene Iris, und in ihnen funkelten Habgier und Gehässigkeit. Um den ungewöhnlich langen Hals schmiegte sich ein wattierter Lederkragen. An den spindeldürren Handgelenken funkelten stachelbewehrte Armreifen. Dazu schwangen sie Speere und tückische Miniatursäbel.
    In ganz Maras-Dantien gab es nur wenige, die den Kobolden in Bezug auf Raub und Plünderungen ebenbürtig waren. Noch weniger Ebenbürtige gab es, was die Übellaunigkeit betraf.
    »Hinterhalt!«, brüllte Jup.
    Andere Stimmen wurden in der Kolonne laut. Orks zeigten nach oben. Noch mehr Angreifer auf Kirgizilen stürmten rechts und links den Hang hinunter. Stryke richtete sich im Sattel auf und sah, dass die Kobolde sich beeilten, ihnen den Rückweg abzuschneiden.
    »Eine Falle«, knurrte er.
    Coilla zückte ein Paar Wurfmesser. »Und wir sind geradewegs hineingestolpert.«
    Alfray entrollte das Kriegsbanner. Pferde bäumten sich auf und versprengten loses Geröll. Die Orks zogen ihre Waffen und formierten sich, um dem Feind aus jeder Richtung Widerstand zu leisten. Noch halb benebelt vom Pelluzit, dem geplünderten Wein und noch stärkeren alkoholischen Getränken in der Nacht zuvor, waren die Vielfraße in der Unterzahl und hatten kaum Bewegungsspielraum.
    Mit in der Sonne blitzenden Klingen griffen die Kobolde an. Stryke stieß einen Kriegsruf aus, und der Trupp nahm ihn auf. Dann erreichte sie die erste Welle.
    Stryke grub die Fersen in die Flanken seines Pferdes und trieb es auf den führenden Angreifer zu, wobei er es ein wenig nach links zog, als wolle er an der heranstürmenden Echse des Kobolds vorbei. Das Pferd scheute. Stryke hielt es energisch auf Kurs, die Zügel fest um eine Hand gewickelt. Mit der anderen hob er das Schwert und holte aus. Von der Schnelligkeit des Manövers überrascht, versuchte der Reiter, sich zu ducken. Zu spät. Strykes Klinge sauste durch die Luft. Der Kopf des Kobolds flog von dessen Schultern, fiel zur Seite auf den Weg und hüpfte weiter. Die Leiche blieb aufrecht sitzen, während eine Blutfontäne aus dem Halsansatz schoss, und wurde vom führerlosen Kirgizil weiter vorwärts getragen. Die Echse stürzte sich in das Getümmel hinter Stryke.
    Er ging auf seinen nächsten Gegner los. Coilla warf ein Messer auf den Angreifer, der ihr am nächsten war. Es grub sich in die Wange des Kobolds. Das Geschöpf stürzte schreiend von seinem Reittier. Sie wählte das nächste Ziel aus und warf erneut, diesmal unterhand und so fest sie konnte. Ihr Gegner zog instinktiv am Zügel und riss dadurch den Kopf der Viper hoch. Das Wurfgeschoss traf die Echse mitten ins Auge. Vor Schmerzen brüllend, warf das Tier sich auf die Seite und zerquetschte seinen Reiter. Beide wanden sich vor Qualen und schlugen und traten wild um sich. Coilla zügelte ihr Pferd und griff nach einem

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