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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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ab.
    Stryke wandte sich an seinen Trupp. »Wir werden heute nicht marschieren, sondern reiten. Darig, Liffin, Reafdaw, Kestix, treibt Pferde für alle zusammen. Seafe und Noskaa, seht zu, dass ihr ein paar Mulis findet. Finje und Bhose, ihr sammelt Proviant. Nicht zu viel, wohlgemerkt. Wir reiten mit leichtem Gepäck. Gant, nimm dir, wen du brauchst, und lass die Greife frei. Die Übrigen sammeln unsere Ausrüstung ein. Zügig!«
    Die Gemeinen verteilten sich, um ihre Befehle auszuführen.
    Bei näherer Betrachtung seiner Offiziere sah Stryke, dass Alfray, Jup, Haskeer und Coilla so rotäugig und verschlafen aussahen wie er vermutlich auch.
    »Du sorgst dafür, dass sie mit den Pferden und Mulis keine Zeit verschwenden, Haskeer«, sagte er. »Du auch, Jup. Und ich will keinen Ärger, von keinem von euch beiden.« Er entließ sie mit einem schroffen Rucken des Kopfes.
    Sie eilten davon und achteten dabei sorgfältig darauf, einen gewissen Abstand zwischen sich zu wahren.
    »Was sollen wir tun?«, fragte Alfray.
    »Ihr nehmt euch ein paar Männer und teilt das Pelluzit gleichmäßig auf alle Soldaten des Trupps auf. So lässt es sich leichter transportieren. Aber lasst keinen Zweifel daran, dass sie es nur tragen dürfen. Und falls einer von ihnen andere Vorstellungen hat, handelt er sich mehr ein als einen gegerbten Arsch.«
    Alfray nickte und ging.
    Coilla zögerte. »Du… siehst komisch aus«, sagte sie. »Ist alles in Ordnung?«
    »Nein, Gefreiter, nichts ist in Ordnung.« Aus Strykes Worten troff Gift.
    »Falls Sie es noch nicht bemerkt haben sollten, wir hätten uns schon vor Stunden bei Jennesta melden müssen. Und das könnte bedeuten, dass man uns den Hals durchschneidet. Und jetzt führen Sie Ihre Befehle aus!« Sie floh.
    Ihm gingen immer noch flüchtige Eindrücke seiner Vision im Kopf herum, während er die immer höher kletternde Sonne verfluchte.
    Sie ließen die Ruinen der menschlichen Siedlung und das verwüstete Schlachtfeld hinter sich und ritten nach Nordosten. Eine Steigung auf ihrem Weg führte sie hoch über die wellige Prärie. Die befreiten Greife breiteten sich über das Grasland aus. Coilla, die neben Stryke an der Spitze der Kolonne ritt, zeigte auf die Szenerie und sagte: »Beneidest du sie nicht?«
    »Wen, die Tiere?«
    »Sie sind freier als wir.«
    Ihre Worte überraschten ihn. Dies war ihre erste Bemerkung, die sich mehr oder weniger auf die verschlechterte Situation ihrer Rasse bezog. Doch er widerstand der Versuchung, ihr zuzustimmen. Dieser Tage tat ein Ork gut daran, nicht allzu freimütig zu sein. Unbedachte Äußerungen hatten die Eigenart, an unerwünschte Ohren zu dringen. Er beschränkte seine Antwort auf ein unverbindliches Schnauben. Coilla betrachtete ihn mit einem Ausdruck von Neugier und ließ das Thema fallen. Sie ritten in grimmigem Schweigen und so schnell weiter, wie es ihnen auf dem unwegsamen Gelände möglich war.
    Am späten Vormittag erreichten sie einen gewundenen Pfad, der durch eine Schlucht führte. Sie war tief und wies hohe, grasbewachsene und nicht sonderlich steil ansteigende Hänge auf, sodass der Pass keilförmig war. Die Enge des Hohlwegs bedeutete, dass die Vielfraße höchstens paarweise nebeneinander reiten konnten. Die meisten zogen es vor, einzeln hintereinander zu reiten. Steinig und eng, wie er war, zwang sie der Pfad zu einem Trott.
    Ungehalten angesichts dieser Verzögerung fluchte Stryke vor sich hin. »Wir müssen schneller vorankommen!«
    »Mit dem Weg durch die Schlucht sparen wir einen halben Tag«, erinnerte ihn Coilla, »und auf der anderen Seite können wir noch mehr aufholen.«
    »Jede Minute, die verstreicht, wird Jennestas Laune weiter verschlechtern.«
    »Wir haben, was sie will, und als Zugabe noch eine Ladung Pelluzit. Ist das nichts?«
    »Bei unserer Gebieterin? Ich glaube, du kennst die Antwort bereits, Coilla.«
    »Wir können sagen, dass wir auf starke Gegenwehr gestoßen sind oder Mühe hatten, den Zylinder zu finden.«
    »Was für eine Geschichte wir auch erzählen, wir sind nicht da. Das reicht.« Er warf einen Blick über die Schulter.
    Die anderen waren in einigem Abstand hinter ihnen und außer Hörweite. »Ich würde das nicht vor jedem zugeben«, vertraute er ihr leise an, »aber Haskeer hatte Recht, möge sein Augenlicht erlöschen. Ich habe es geschehen lassen.«
    »Sei nicht zu hart gegen dich. Wir alle…«
    »Warte! Vor uns!«
    Etwas kam ihnen vom anderen Ende der Schlucht entgegen. Stryke hob die Hand und

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