Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
Vom Netzwerk:
brauchen«, sagte Stryke. Er zückte seinen Beutel mit Pelluzit. Mit der anderen Hand tastete er sein Wams ab und holte dann die Bekanntmachung aus einer Tasche, in der die Vielfraße offiziell als abtrünnig und vogelfrei erklärt wurden. Er hatte nichts anderes, was sich eignete. Irgendwie kam es ihm angemessen vor. Er faltete sie zu einer Tüte und füllte eine großzügig bemessene Menge der Droge ab. Die Tüte reichte er dem Gefreiten.
    »Danke, Hauptmann, das ist sehr großzügig. Wir wissen es zu schätzen.« Er strahlte.
    »Sie kennen ja das alte Sprichwort: ›Kristall bringt einen besser durch Zeiten ohne Geld als Geld durch Zeiten ohne Kristall.‹«
    »Viel Spaß damit. Aber benutzen Sie es umsichtig. Für uns war es ein zweifelhaftes Vergnügen.« Trispeer schien diese Bemerkung zu verwirren, aber er sagte nichts dazu. Stryke streckte die Hand aus und bot dem Gefreiten den unter Kriegern üblichen Handschlag an.
    »Wir müssen weiter zum Drogawald. Viel Glück.«
    »Ihnen ebenfalls. Mögen die Götter bei allem, was Sie tun, mit Ihnen sein, was immer das auch sein mag. Seien Sie auf der Hut.« Er und seine Leute salutierten, wendeten ihre Pferde und galoppierten den Weg zurück, auf dem sie gekommen waren. Während sie ihnen nachsahen, sagte Coilla:
    »Sie kamen mir wie anständige Orks vor.«
    »Fand ich auch«, stimmte Jup zu.
    »Schade, dass wir sie nicht aufnehmen konnten. Vielleicht könnten wir ein paar zusätzliche Schwerter ganz gut brauchen.« Stryke erstickte diesen Gedanken entschlossen im Keim.
    »Nein. Wie ich schon sagte, ist die Last, die ich trage, schon groß genug.«
    »Wenn das stimmt, was er über dich gesagt hat, Stryke«, sann Coilla,
    »könntest du zu einem Sammelpunkt für…«
    »Ich will kein Sammelpunkt sein.« Jup grinste und verkündete melodramatisch:
    »Stryke der Messias!« Sein Befehlshaber funkelte ihn nur an.
    Es war Nacht, als sie die Gegend des vereinbarten Treffpunkts erreichten. Stryke wünschte, er hätte genauere Angaben darüber machen können, wo sie sich treffen würden. Das hatte er nicht gekonnt, weil sich keiner von ihnen gut genug auskannte. Also mussten sie im Dunkeln an der an den Meeresarm grenzenden Baumlinie entlangreiten und nach ihren Kameraden Ausschau halten. Haskeer war, wie von jeher, der Erste, der sich beklagte.
    »Ich glaube, wir verschwenden unsere Zeit. Warum warten wir nicht bis zum Morgen?« Diesmal war Coilla geneigt, ihm zuzustimmen.
    »Da könnte etwas dran sein. Wir brauchen Licht.«
    »Wir haben uns verspätet«, sagte Stryke.
    »Das Wenigste, was wir tun können, ist, nach ihnen Ausschau zu halten. Wir versuchen es noch eine Stunde. Aber ich würde sagen, wir steigen besser ab.« Das gab Haskeer Gelegenheit, noch mehr zu murren. Die Pferde am Zügel führend, marschierten sie am Unterholz entlang, das sich von den Bäumen in Richtung Prärie ausbreitete. Vielleicht hundert Fuß entfernt konnten sie das Rauschen von Wasser im Meeresarm hören.
    »Vielleicht haben sie es nicht hierher geschafft«, mutmaßte Haskeer.
    »Wie meinst du das?«, fragte Jup.
    »Sie waren nur ein halber Trupp. Alles Mögliche kann passiert sein.«
    »Wir sind auch nur ein halber Trupp«, erinnerte ihn Stryke,
    »und wir haben es auch hierher geschafft.«
    »Es könnte sein, dass sie in den Wald gegangen sind, um mit den Zentauren zu palavern«, mutmaßte Coilla.
    »Wir werden sehen. Und jetzt verhaltet euch ruhig. Es könnten Freunde, aber auch Feinde in der Nähe sein.« Schweigend waren sie weitere zehn Minuten marschiert, als es im Unterholz raschelte. Schwerter wurden leise gezückt. Zwei schattenhafte Gestalten tauchten aus den Büschen auf.
    »Eldo! Noskaa!«, rief Coilla. Begrüßungen wurden gewechselt und Schwerter wieder verstaut. Dann führten die Gemeinen sie ins Dickicht und zu ihrem Lager. Alfray kam ihnen freudestrahlend entgegen und begrüßte Coilla mit Kriegerhandschlag.
    »Schön, dich wiederzusehen! Und euch, Stryke, Jup!«
    »Ich bin auch noch da, oder?«, grollte Haskeer. Alfray musterte ihn mit finsterer Miene.
    »Ja, aber Sie müssen erst mal das eine oder andere erklären, Feldwebel.«
    »Und das wird auch geschehen«, versprach Stryke.
    »Sei nicht zu hart mit ihm. Wie war euer Ritt hierher? Was ist passiert? Irgendwelche Neuigkeiten?«
    »Puh!« Alfray grinste.
    »Der Ritt war mehr oder weniger ereignislos. Ist nicht viel passiert. Keine Neuigkeiten.«
    »Tja, wir haben euch jedenfalls eine Menge zu erzählen«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher