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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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Jup.
    »Kommt und esst und ruht euch erst mal aus. Ihr seht aus, als hättet ihr es nötig.« Der Trupp schloss sich wieder zusammen. Gemeine begrüßten einander. Es gab viel Schulterklopfen, Kriegerhandschläge und Getratsch. Essen und Trinken wurden ausgegeben, und sie erlaubten sich ein Feuer, um die Kälte zu mildern. Als sie im Kreis darum saßen, brachten sie sich gegenseitig auf den neuesten Stand. Schließlich wandte sich das Gespräch den Zentauren zu.
    »Wir haben nichts von ihnen gesehen«, berichtete Alfray.
    »Wohlgemerkt, wir haben uns auch nicht weit in den Wald gewagt. Wir hielten es für das Beste, deinen Rat zu beherzigen und nur zu beobachten.«
    »Das war auch richtig«, bestätigte Stryke.
    »Wie sollen wir weiter vorgehen?«
    »Wir versuchen es mit friedlicher Annäherung. Wir haben keinen Streit mit den Zentauren. Und überhaupt wären sie uns zahlenmäßig weit überlegen, und hier ist ihre Heimat.«
    »Das klingt vernünftig. Aber vergiss nicht, dass sie zwar nicht leicht zu erzürnen sind, aber unversöhnliche Feinde sein können.«
    »Deshalb gehen wir auch unter dem Schutz einer Parlamentärsflagge in den Wald und bieten ihnen einen Handel an.«
    »Und wenn sie nicht verhandeln wollen?«, fragte Haskeer.
    »Dann denken wir über andere Möglichkeiten nach. Wenn das bedeutet, dass es zu Kampfhandlungen kommt, na ja, das ist unser Metier. Aber zuerst versuchen wir es mit Diplomatie.« Er sah seinen Feldwebel vielsagend an.
    »Und ich werde nicht dulden, dass irgendjemand in diesem Trupp diese Grenze überschreitet. Wir kämpfen nur, wenn ich es sage oder wenn wir angegriffen werden.« Mit Ausnahme Haskeers, der nichts sagte, waren alle einverstanden. Alfray streckte die Hände zu dem bescheidenen Feuer aus. Wie bei allen anderen bildete sein Atem eine sichtbare Wolke.
    »Diese verdammte Kälte lässt nicht nach«, beklagte er sich. Stryke zog sein Wams enger und nickte.
    »Wir könnten besser ausgerüstet sein als mit unserer üblichen Dienstkleidung.«
    »Wir haben heute Morgen eine kleine Herde Lembarrs gesehen. Ich hatte schon überlegt, ein paar davon wegen der Felle zu jagen. In dieser Gegend gibt es immer noch reichlich, also könnten wir ein paar erlegen, ohne allzu großen Schaden anzurichten.«
    »Gute Idee. Wir hätten auch frisches Fleisch. Um diese Zeit in den Wald einzudringen ist nicht klug. Es könnte nach einem Raubzug aussehen. Also lasst uns früh aufstehen, auf die Jagd gehen und dann dem Drogawald einen Besuch abstatten.«
    Bei Tagesanbruch waren sie auf den Beinen. Stryke beschloss, die Jagdgesellschaft selbst anzuführen. Jup und Haskeer meldeten sich freiwillig als Begleitung. Sie nahmen Zoda, Hystykk, Gleadeg, Vobe, Bhose und Orbon mit. Das war eine gute Zahl. Auf zwei Pirschgruppen verteilt, waren sie nicht so viele, dass sie das Wild verscheuchen würden, aber doch genug, um die erlegten Tiere zurücktransportieren zu können. Was sie nicht mitnehmen konnten, waren Pferde. Lembarrs hatten sowohl eine unheimliche Fähigkeit, deren Annäherung zu entdecken, als auch eine Abneigung gegen sie. Die beste Art, ein Lembarr in die Flucht zu schlagen, war die, sich ihm auf einem Pferderücken zu nähern. Man musste sie zu Fuß jagen. Als sie gerade aufbrechen wollten, nahm Alfray Stryke auf die Seite.
    »Ich denke, du solltest die Sterne bei mir lassen«, sagte er. Stryke sah ihn verblüfft an.
    »Warum?«
    »Je mehr wir davon bekommen, desto kostbarer werden sie. Was ist, wenn dir auf der Jagd etwas zustößt und sie verloren gehen? Den Kristall sollten wir ebenfalls unter den Offizieren aufteilen. Ausgenommen Haskeer natürlich.«
    »Tja…«
    »Glaubst du, ich würde dasselbe tun wie Haskeer und mit ihnen durchbrennen? Umgeben von zwei Dritteln des Trupps?«
    »Es ist nicht so, dass ich dir nicht vertraue, alter Freund, das weißt du. Aber ich habe lange darüber nachgedacht, was mit Haskeer passiert ist. Angenommen, es war ein Zauber, der ihn zu seiner Eskapade veranlasst hat?«
    »Von Jennesta gewirkt, meinst du?«
    »Sie ist der Hauptverdächtige.«
    »Was sollte sie daran hindern, dasselbe mit dir zu versuchen? Wenn es tatsächlich ihr Zauber war, ist das ein Argument dafür, die Sterne hier zu lassen, oder nicht? Weil ich sofort allen anderen den Befehl geben werde, mich im Auge zu behalten und mich anzubinden, sobald ich anfangen sollte, mich merkwürdig zu benehmen. Oder mich niederzuschlagen.« Stryke wusste, dass er es ernst meinte.
    »Also gut«, stimmte

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