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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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er widerwillig zu. Er löste den Beutel von seinem Gürtel und gab ihn Alfray.
    »Aber wir müssen uns für die Zukunft etwas für die Sicherheit einfallen lassen.«
    »Richtig. Vertrau mir. Und jetzt geh und beschaff uns Winterkleidung.«
    In weniger als einer Stunde waren sie draußen in der Prärie und hatten ihre erste Herde Lembarrs gesichtet. Die Tiere ähnelten kleinen Hirschen, und die Männchen hatten auch ein Geweih, aber sie waren viel kräftiger gebaut. Ihr zotteliges, dichtes Fell, braun mit grauen und weißen Streifen, war wie Bärenfell und ebenso geschätzt. Während die Tiere arglos grasten, teilten sich die Jäger in zwei Gruppen. Haskeer führte vier der Gemeinen. Sie hatten die Aufgabe, die Tiere der anderen Gruppe zuzutreiben. Diese zweite Gruppe bestand aus Stryke, Jup und den beiden verbliebenen Gemeinen. Die Jagd ließ sich gut an.
    Da sie die Überraschung auf ihrer Seite hatten, erlegten sie bald drei Lembarrs. Danach war ihr Wild wachsamer, und entschlossene Verfolgungsjagden waren erforderlich. Lembarrs waren keine außergewöhnlich schnellen Läufer, und ein Ork konnte auf ebenem Gelände mit ihnen mithalten. Erst in unwegsamem Gelände konnten die Lembarrs ihre Gewandtheit ausspielen. Stryke stellte fest, dass er so etwas wie einen letzten Mann in seiner Gruppe spielte, als Haskeers Gruppe ein halbes Dutzend Lembarrs in ihre Richtung scheuchte. Drei stoben in alle Winde und waren kurz darauf entkommen. Zwei liefen Jup und den Gemeinen vor die Klinge, die sich sofort mit Speer und Schwert über sie hermachten. Das letzte Lembarr brach durch und lief Stryke entgegen. Er hob sein Schwert und machte sich bereit, dem Tier den Weg zu versperren und es zu erledigen. Das Lembarr ließ sich jedoch nicht so einfach erwischen. Als es nur noch ein paar Fuß entfernt war, schlug es plötzlich einen Haken und stob an ihm vorbei. Strykes Klinge zischte wirkungslos durch die Luft.
    »Das hole ich mir!«, rief er und lief ihm nach. Er war nicht sicher, ob die anderen ihn gehört hatten, so vertieft, wie sie in ihr Gemetzel waren. Das fliehende Tier lief in ein Gehölz. Er folgte ihm, tief geduckt und die Arme ausgestreckt, um tiefhängende Zweige wegzuschlagen. Eine Minute später verließen sie das kleine Wäldchen auf der anderen Seite und stürmten über ebenes Gras. Stryke holte auf. Das Lembarr schlug einen Haken und rannte auf eine Reihe kleinerer Erhebungen zu. Es erklomm die erste wie eine Ziege, Stryke zwanzig Schritte dahinter. Dann ging es hinunter in eine Senke und den nächsten Hang empor. Es war harte Arbeit, aber Stryke machte es Spaß. Er erreichte das nächste kleine Plateau nur ein paar Fuß hinter seiner Beute. Das Tier schlitterte mehr die andere, steilere Seite herunter in die nächste Senke, als dass es lief. Stryke rutschte hinterher. Das Lembarr erreichte die Sohle, schlug einen Haken nach rechts und verschwand zwischen ein paar Bäumen. Mittlerweile keuchend, folgte ihm Stryke. Er sah das gestreifte Fell etwa einen Speerwurf entfernt kurz aufblitzen. Stryke mobilisierte seine letzten Kräfte und spurtete der Stelle entgegen. Dann fiel ihm der Himmel auf den Kopf. Er ging mit einem sengenden Schmerz in der Schläfe zu Boden und kollerte über den moderigen Blätterteppich. Auf dem Rücken liegend, schwindlig und unter großen Schmerzen, kroch er langsam aus dem schwarzen Maul, das ihn beinahe verschlungen hatte. Jemand stand vor ihm. Er korrigierte das zu mehreren Jemands, als sich sein Blickfeld etwas klärte. Einer von ihnen entriss ihm das Schwert, das er immer noch umklammerte. Sie unterhielten sich in einer gutturalen, abgehackten und viel zu vertraut klingenden Sprache. Die Goblins zerrten ihn grob auf die Beine. Er stöhnte. Sie rissen an seinen Kleidern, da sie ihn nach weiteren Waffen durchsuchten. Nachdem sie sich vergewissert hatten, dass es keine weiteren Waffen gab, schwangen sie drohend ihre Streitkolben und einer schwenkte die Keule, mit der er zweifellos niedergeschlagen worden war. Sie hatten auch Schwerter, und mit deren Spitzen trieben sie ihn vorwärts. Er hob eine Hand an den Kopf, während sie marschierten. Einer der Goblins riss sie grob weg und plapperte etwas, das er nicht verstand. Aber der drohende Tonfall war deutlich genug. Sie trieben ihn zum Ende der Senke und einen weiteren Hügel empor. Seine Knochen schmerzten, und er hinkte ein wenig, aber sie gestatteten dennoch kein Nachlassen des Tempos. Oben angekommen, konnte er auf der anderen

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