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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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von ihnen war ein Tumult zu sehen. Zwei Gruppen von Nyadds bekämpften einander. Es war eine bösartige, blutige Schlacht, die mit allen Mitteln ausgetragen wurde, und vor den Augen des Trupps gingen mehrere Kämpfer zu Boden.
    »Keppatawn hatte Recht damit, dass es hier Ärger gibt«, sagte Coilla.
    »Wenn hier das Chaos ausgebrochen ist, ist das die perfekte Deckung«, fügte Jup hinzu.
    »Wie es scheint, haben wir einen günstigen Zeitpunkt für unseren Besuch gewählt.«
    »Aber wenn hier ein Bürgerkrieg ausgebrochen ist«, folgerte Stryke,
    »ist Adpar vielleicht schon tot.«
    »Hätte sie weise regiert, wäre es nicht so weit gekommen«, mutmaßte Coilla.
    »Welcher Herrscher ist so selbstsüchtig, sein Reich mit ihm sterben zu lassen?«
    »Die allgemein übliche Art nach allem, was ich gesehen habe«, erwiderte Jup.
    »Und sie ist Jennestas Schwester, vergiss das nicht. Vielleicht liegt es in der Familie.« Stryke zeigte auf einen breiten Durchgang unter ihnen, der zum Palast zu führen schien.
    »Also schön. Gehen wir.« Geduckt, um nicht von den kämpfenden Parteien entdeckt zu werden, eilte der Trupp die Felsplatten zu dem Durchgang hinunter und huschte hindurch. Vielleicht zwanzig Schritte voraus beschrieb der Tunnel eine scharfe Biegung. Bevor sie sie erreichten, bogen fünf Nyadds um die Ecke. Vier waren bewaffnet, und sie schienen den fünften zu begleiten, der keine Waffen trug. Aber er sah nicht wie ein Gefangener aus. Die allgemeine Überraschung war schnell überwunden. Die Nyadds richteten ihre Waffen auf sie und stürmten ihnen entgegen. Coilla schaltete einen mit einem gut gezielten Messerwurf aus. Da sie sich der harten Panzer dieser Geschöpfe bewusst war, zielte sie auf den Kopf. Ihre Klinge traf das Auge. Die übrigen wurden im Nahkampf angegangen, und wiederum gab die zahlenmäßige Überlegenheit der Orks den Ausschlag. Haskeer, der sein Schwert beidhändig führte, keulte seinen glücklosen Gegner förmlich zu Tode. Alfray und Jup rückten gemeinsam vor und schnitten ihren Gegner mit entschlossener Effektivität in Stücke. Er brach mit einer Vielzahl von Wunden zusammen. Mehrere Gemeine überwältigten und töteten den verbliebenen Krieger. Coilla holte sich ihr Messer wieder. Es war die beste Klinge, die sie je besessen hatte. Damit blieb nur noch der unbewaffnete Nyadd. Er duckte sich ängstlich.
    »Ich bin ein Ältester! Kein Militär! Verschont mich! Verschont mich!«, flehte er.
    »Wo ist Adpar?«, wollte Stryke wissen.
    »Was?«
    »Wenn du leben willst, bring uns zu ihr.«
    »Ich weiß nicht…« Haskeer hielt ihm seine Klinge an die Kehle.
    »Schon gut, schon gut«, sprudelte es aus dem Ältesten heraus.
    »Ich bringe euch zu ihr.«
    »Keine Tricks«, warnte ihn Jup. Er führte sie durch ein Labyrinth aus steinernen, mit Flechten bedeckten Gängen. Wie im gesamten Land der Nyadds, das sie gesehen hatten, wateten sie auch hier ständig durch ein paar Fingerbreit Wasser. Schließlich gelangten sie zu einem breiten Korridor, der von Splittern des Leuchtsteins erhellt wurde. An seinem Ende befanden sich zwei große Türen, die von zwei Kriegern bewacht wurden. Der Trupp ließ ihnen wenig Zeit zur Gegenwehr. Die Orks stürzten sich als Meute auf sie und hieben sie in Stücke. Mehrere Gemeine schleppten die Leichen außer Sicht. Der verängstigte Älteste der Nyadds wurde nach vorn gebracht.
    »Ist außer ihr noch jemand da drin?«, fragte Stryke.
    »Ich weiß nicht. Vielleicht ein Heiler. Unser Reich ist in Aufruhr. Rivalisierende Gruppen gehen aufeinander los. Soviel ich weiß, könnte die Königin bereits tot sein.«
    »Verdammt!«, rief Jup. Der Älteste sah ihn verwirrt an.
    »Soll das heißen, ihr seid nicht hier, um sie zu töten?«
    »Warum wir hier sind, ist nicht so leicht zu erklären«, sagte Alfray zu ihm.
    »Aber dass eure Königin noch lebt, ist ziemlich wichtig.« Stryke nickte, und mit großer Vorsicht probierten sie die Türen aus. Sie waren nicht verschlossen. Sie stießen sie auf und stürmten hinein. In dem Privatgemach befand sich niemand außer der Königin, die auf ihrem Bett aus schwankenden grünen Ranken lag. Alle wateten zu ihr.
    »Ihr Götter«, murmelte Coilla, als sie das Gesicht der Königin sah.
    »Die Ähnlichkeit mit Jennesta ist unheimlich.«
    »Ja«, stimmte Alfray zu.
    »Ein wenig ernüchternd, nicht?«
    »Und am Ende haben sie sie allein gelassen«, sagte Jup.
    »Das verrät eine Menge darüber, was sie von ihr hielten, oder nicht?«,

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