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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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damit zu tun hätte?«, erwiderte sie abwehrend.
    »Sie hat es verdient.«
    »Was du getan hast, ist nicht nur böse, es macht auch eine Situation komplizierter, die ohnehin schon mehr als ungewiss ist.«
    »Was soll das jetzt wieder heißen?«
    »Dieses Spiel mit den Reliquien, das du spielst. Dein Streben nach noch mehr Zerstörungskraft. Es gibt jetzt noch andere Spieler, Schwester, und ihre Fähigkeiten könnten deine eigenen sehr wohl übertreffen.«
    »Wen meinst du? Wovon redest du?«
    »Bereue. Solange noch Zeit ist.«
    »Antworte mir, Sanara! Speise mich nicht mit Platitüden ab! Wen muss ich fürchten?«
    »Am Ende nur dich selbst.«
    »Sag es mir!«
    »Es heißt, wenn die Barbaren vor den Toren stehen, ist die Zivilisation so gut wie tot. Sei kein Barbar, Jennesta. Gehe den richtigen Weg. Überdenke dein Leben.«
    »Du bist so verdammt sittenstreng!«, tobte Jennesta.
    »Ganz zu schweigen von obskur! Werde deutlicher!«
    »Ich glaube, tief in deinem Herzen weißt du ganz genau, was ich meine. Glaub ja nicht, was du Adpar angetan hast, wird unbemerkt oder gar ungestraft bleiben.« Das Abbild ihres Gesichts verschwand trotz Jennestas Raserei.
    In einem anderen Zelt, das in marasdantischen Maßstäben nicht allzu weit entfernt war, berieten sich ein Vater und eine Tochter.
    »Du hast es mir versprochen, Vati«, jammerte Milde Hobrow.
    »Du hast gesagt, ich würde den Nutzen haben.«
    »Und das wirst du auch, Püppchen, das wirst du auch. Ich habe gesagt, dass ich das Erbe für dich zurückhole, und das habe ich auch so gemeint. Wir werden in Kürze herausfinden, wo diese Wilden im Augenblick sind.« Sie zog einen grotesken Schmollmund.
    »Wird das lange dauern?«
    »Nein, jetzt nicht mehr. Und bald mache ich dich zu einer Königin. Du wirst eine Dienerin unseres Herrn sein, und gemeinsam werden wir dieses Land von den Untermenschen säubern.« Er erhob sich.
    »Jetzt trockne deine Tränen. Ich muss mich genau darum kümmern.« Er drückte ihr einen Kuss auf die Wange und verließ das Zelt. Kimball Hobrow ging ein paar Schritte zum Feuer und zur Gruppe der Aufseher. Die Leichen von drei Orks lagen auf einer Seite. Mit dem vierten, der noch lebte, aber nur so eben, waren sie gerade fertig geworden. Hobrow nickte dem Inquisitor zu.
    »Und?«
    »Sie sind zäh. Aber dieser ist zum Schluss zerbrochen, dem Herrn sei Dank.«
    »Und?«
    »Sie sind zum Drogawald geritten.« Das Röcheln des letzten Atemzugs drang aus Gefreiter Trispeers Kehle, und er starb.
    Das zunehmende Chaos half dem Trupp dabei, aus Adpars Palast zu entkommen. Im Labyrinth der Gänge bogen sie ein paar Mal falsch ab, zwei Mal wurden sie in Scharmützel mit Kriegern verwickelt, aber im Großen und Ganzen war die Bevölkerung vollauf mit ihren eigenen Kämpfen beschäftigt. Aber der Ausgang, den sie schließlich fanden, war nicht einmal in der Nähe des Tunnels, durch den sie gekommen waren.
    »Es sieht so aus, als wären wir viel weiter nördlich herausgekommen«, mutmaßte Stryke.
    »Was machen wir jetzt, zurückgehen und es noch mal versuchen?«, fragte Jup.
    »Nein, das Risiko ist zu groß.« Stryke zeigte in eine Richtung.
    »Wenn wir das Wasser durchqueren und dann nach Osten abschwenken, müssten wir die Marschen unweit der Stelle erreichen, wo wir die Pferde zurückgelassen haben.« Coilla runzelte die Stirn.
    »Das ist aber ein gewaltiger Umweg, oder nicht?«
    »Ich würde sagen, dass es riskanter wäre, in den Palast zurückzukehren. Es kann nicht mehr lange dauern, bis eine der Fraktionen die Oberhand gewinnt. Dann werden sie Eindringlinge bemerken und gegen sie vorgehen.«
    »Machen wir uns auf den Weg, ja?«, schlug Alfray vor.
    »Hier sind wir viel zu exponiert.« Sie durchquerten im Laufschritt ein Feld voller zerklüfteter Felsen, erreichten eine Niederung und standen vor dem Wasser. Es war mit grünem Schaum bedeckt.
    »Das riecht ungefähr so angenehm wie alles andere hier«, stellte Haskeer fest.
    »Was glaubst du, wie tief es ist, Stryke?«
    »Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden.« Er glitt hinein. Es war kalt, aber seine Füße berührten den Boden, und das Wasser reichte ihm bis zur Hüfte.
    »Der Boden ist etwas weich, aber sonst scheint alles in Ordnung zu sein. Vorwärts.« Sie folgten ihm, wobei sie die Waffen hoch über den Kopf hielten, und fingen an zu waten.
    »Dafür müsste es zusätzlichen Sold geben«, stöhnte Haskeer.
    »Zusätzlichen?«, sagte Jup.
    »Verdammt, Haskeer, im Moment gibt es gar

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