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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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etwas von gehärtetem Pflanzensaft, der mit einer Feile gezähnt worden war. Die Kleidung bestand aus einem bescheidenen Gewand von unbestimmbarer Farbe, das von einer Schnur zusammengehalten wurde. Das Wesen war sehr alt.
    »Mobbs?«, flüsterte Stryke.
    »Sei gegrüßt, Hauptmann der Orks«, erwiderte der Gremlin. Er redete leise, und ein schwaches Lächeln hellte sein Gesicht auf. Stryke ging eine Unzahl von Fragen im Kopf herum. Er entschied sich für:
    »Was machst du denn hier?«
    »Ich habe keine Wahl.«
    »Habe ich denn eine? Wo bin ich, Mobbs? Ist das irgendeine Hölle?« Der Gremlin schüttelte den Kopf.
    »Nein. Wenigstens nicht in deinem Sinn.«
    »Wo bin ich dann?«
    »Das ist ein… Zwischenland, weder aus deiner Welt noch aus meiner.«
    »Wie meinst du das? Sind wir nicht beide Maras-Dantier?«
    »Diese Fragen sind weniger wichtig als das, was ich dir zu sagen habe.« Mobbs wies mit einer abwesenden Geste seiner Hand auf ihre Umgebung.
    »Finde dich damit ab. Betrachte das hier als Forum, das ein Treffen zwischen uns ermöglicht.«
    »Mehr Rätsel als Antworten. Immer ganz der Gelehrte, Mobbs.«
    »Ich dachte, ich sei einer. Seit ich hier bin, ist mir aufgegangen, dass ich gar nichts wusste.«
    »Aber wo…«
    »Die Zeit ist knapp.« Ohne Überleitung fügte er hinzu:
    »Erinnerst du dich noch an unsere erste Begegnung?«
    »Natürlich. Sie hat alles verändert.«
    »Wohl eher eine Veränderung unterstützt, die bereits im Gange war. Vielleicht eine Art Geburtshilfe. Obwohl keiner von uns eine Ahnung von der Gewaltigkeit dessen hatte, was da kommen würde, nachdem du deinen neuen Weg eingeschlagen hattest.«
    »Ich weiß nichts von Gewaltigkeit.« Stryke sprach es mit dem zögerlichen Respekt aus, der einem Wort gebührte, das er noch nie zuvor benutzt hatte.
    »Meinem Trupp und mir ist dadurch nur Ärger entstanden.«
    »Und dir wird noch mehr und schlimmerer Ärger entstehen, bevor du triumphierst.« Der Gremlin korrigierte sich.
    »Wenn du triumphierst.«
    »Wir halten uns mit Spucke und Mumm über Wasser, und wir laufen herum und suchen nach Steinchen eines Mosaiks, das wir nicht verstehen. Warum sollten wir uns noch mehr Ärger einhandeln wollen, wenn wir nicht einmal wissen, was wir überhaupt tun?«
    »Aber ihr wisst, warum ihr es tut. Freiheit, Wahrheit, die Auflösung eines Rätsels. Es geht um große Belohnungen, Stryke, und sie haben einen Preis. Am Ende magst du dich fragen, ob die Belohnungen es wert sind, den Preis zu zahlen oder nicht.«
    »Ich weiß jetzt schon nicht mehr, ob sie es überhaupt noch wert sein können, Mobbs. Ich habe Kameraden verloren, gesehen, wie Ordnung zerbröckelt und unser Leben zerrissen worden ist…«
    »Glaubst du, dazu wäre es nicht ohnehin gekommen? Ganz Maras-Dantien ist auf dem absteigenden Ast, dafür haben die Spätankommer gesorgt. Du hast die Möglichkeit, etwas zu verändern, wenigstens für einige. Wenn du jetzt aufhörst, besiegelst du damit die Niederlage. Mach weiter, und du hast zumindest eine geringe Aussicht auf den Sieg. Ich versuche gar nicht erst, dir weiszumachen, dass es mehr ist.«
    »Dann sag mir, was ich tun soll.«
    »Du willst wissen, wo du den letzten Instrumental findest und was du mit ihnen tun musst, wenn du sie alle hast?« Stryke nickte.
    »Das kann ich dir nicht sagen. In dieser Hinsicht weiß ich auch nicht mehr als du. Aber hast du die Möglichkeit in Erwägung gezogen, dass die Gegenstände deiner Suche gefunden werden wollen?«
    »Das ist verrückt. Es sind doch nur… Dinge.«
    »Vielleicht.«
    »Also hast du mir nichts weiter zu bieten als Warnungen?«
    »Und Ermutigung. Du bist so nah daran. Du wirst die Möglichkeit bekommen, deine Aufgabe zu beenden, daran zweifle ich nicht. Obwohl es noch mehr Blut, Tod und Kummer geben wird. Und trotz alledem musst du weitermachen.«
    »Du redest mit solcher Gewissheit. Woher weißt du all diese Dinge?«
    »Mein gegenwärtiger… Zustand gewährt mir ein wenig Kenntnis zukünftiger Ereignisse. Nichts Konkretes, nur flüchtige Blicke auf größere Strömungen, die zukünftige Zeiten formen.« Seine Miene verfinsterte sich.
    »Und ein Feuer wird kommen.« Wieder überlief es Stryke kalt, als plötzlich die Erkenntnis dämmerte.
    »Du sagtest, du hättest keine Wahl, was dein Hiersein betrifft«, flüsterte er. Mobbs antwortete nicht. Stryke wiederholte seine Frage von zuvor, diesmal mit mehr Bestimmtheit.
    »Wo sind wir, Mobbs?« Der betagte Gelehrte seufzte.
    »Man könnte es

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