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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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vielleicht ein paar Gemeine. Stryke und die meisten seiner Offiziere wären erkannt worden, also können wir das als gegeben hinnehmen.«
    »Dann glauben Sie also, dass sie noch leben, Hauptmann?«
    »Ich habe nie daran gezweifelt. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie ein erstklassiger Trupp im Kampf mit einem Gegner wie diesem den Kürzeren ziehen sollte. Das eigentliche Rätsel ist die Frage, was ihnen danach zugestoßen ist.«
    Der Feldwebel, ein gleichmütiger Veteran, dessen RangTätowierungen bereits verblassten, eignete sich besser für den Kampf als für das Lösen von Rätseln. Ihm fiel nichts Besseres ein, als Delorran an ein weiteres zu erinnern.
    »Was ist mit dem leeren Keller in der Scheune, Hauptmann? Glauben Sie, dass sie etwas damit zu tun haben könnten?«
    »Das weiß ich nicht. Aber ein völlig leerer Speicher, in dem sich zu einer Zeit, in der man dort Getreide erwarten würde, nicht ein einziges Körnchen findet, ist schon merkwürdig. Ich würde meinen, die Menschen haben die Scheune benutzt, um darin irgendwas zu lagern.«
    »Beute?«
    »Könnte sein. Es läuft darauf hinaus, dass die Vielfraße nicht tot sind, sondern verschwunden. Und es sieht weiterhin so aus, als hätten sie zumindest einen Wertgegenstand mitgenommen.«
    Delorrans Rivalität mit dem Anführer der Vielfraße und seine Überzeugung, dass er und nicht Stryke den Oberbefehl über diesen Trupp hätte bekommen müssen, war allgemein bekannt. Ebenso wie die lange zurückreichenden Animositäten zwischen ihren beiden Klans. Da der Feldwebel sich durchaus der Möglichkeit bewusst war, dass Delorran persönliche Gründe haben mochte, Strykes Ehrlichkeit infrage zu stellen, und er auch die Untiefen der Politik zwischen den Klans kannte, enthielt er sich jeglichen Kommentars. Vielmehr beschränkte er sich auf eine neutrale Anfrage. »Bitte um Erlaubnis, meinen Dienst fortsetzen zu dürfen, Hauptmann.«
    Delorran entließ ihn mit einer entsprechenden Handbewegung. Bereits ein gutes Stück über dem Zenit, setzte die Sonne ihre unaufhaltsame Reise über den Himmel fort. Die Hälfte der ihm bewilligten Zeit war verstrichen, und Delorrans Beklommenheit wuchs. Er musste in den nächsten Stunden nach Grabhügelstein zurückkehren, um die Frist einzuhalten. Und sehr wahrscheinlich, um zum Tode verurteilt zu werden. Eine rasche Entscheidung musste getroffen werden.
    Es gab drei Möglichkeiten. Den Zylinder hier zu finden und im Triumphzug heimzukehren wurde von Minute zu Minute unwahrscheinlicher. Damit blieb noch, ohne den Zylinder zurückzukehren und sich Jennestas Zorn zu stellen oder seine Befehle zu missachten und weiter nach den Vielfraßen zu suchen.
    Die Ungeduld der Königin verfluchend, quälte er sich mit der Frage, was er tun sollte. Seine Überlegungen wurden durch das Erscheinen von zweien der Kundschafter unterbrochen, die er früher losgeschickt hatte. Sie zügelten ihre schaumbedeckten Pferde neben ihm. Ein Reiter war ein Gemeiner, der andere ein Gefreiter. Letzterer stieg ab.
    »Spähtrupp vier meldet sich zum Rapport, Hauptmann!« Delorran nickte kurz.
    »Unser Spähtrupp ist auf etwas gestoßen, Hauptmann. Wir haben südlich von hier in einem kleinen Tal Spuren eines Kampfes gefunden.«
    Eine vage Hoffnung regte sich in Delorrans Brust. »Weiter.«
    »Der Kampfplatz wimmelt von toten Kobolden, Kirgizilen und Pferden.«
    »Kobolden?«
    »Den Spuren auf den Talhängen nach zu urteilen, sieht es so aus, als hätten sie jemandem aufgelauert.«
    »Das heißt nicht, dass es die Vielfraße waren. Es sei denn, ihr habt welche von ihnen unter den Leichen gefunden.«
    »Nein, Hauptmann. Aber wir haben Proviantreste gefunden. Normale Zuteilungen des Ork-Militärs. Und das hier.«
    Der Gefreite wühlte in seinem Gürtelbeutel und holte seinen Fund heraus. Er ließ ihn in Delorrans ausgestreckte
    Hand fallen. Es war eine Halskette aus drei Schneeleopardenzähnen, deren Schnur gerissen war. Delorran starrte sie an und berührte dabei geistesabwesend die fünf identischen Trophäen an seinem Hals. Orks waren die einzige Rasse, die diese besonderen Sinnbilder ihres Muts trugen, und sie waren ein Vorrecht der Offiziere. Er traf seine Entscheidung.
    »Das haben Sie gut gemacht.«
    »Danke, Hauptmann.«
    »Ihre Gruppe wird uns in dieses Tal führen. Währenddessen suchen Sie sich ein frisches Pferd und führen einen Sonderauftrag aus.«
    »Jawohl, Hauptmann.«
    »Herzlichen Glückwunsch, Gefreiter. Sie werden früher nach Hause

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