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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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Kraft beziehen. Wir wissen nur, dass sie aus der Erde kommt. Wenn Menschen an einem Ort graben und wühlen, können sie eine Energieader durchtrennen, und alle Gebiete, die von der Ader durchlaufen werden, trocknen aus. Also funktioniert die Magie in manchen Gebieten und in anderen nicht.«
    »Weißt du, was ich noch nie begriffen habe? Wenn sie die Magie aufessen, warum setzen sie sie dann nicht gegen uns ein?« Jup zuckte die Achseln.
    »Wer kann das sagen?«
    -----
    Nach einigen Stunden unruhigen Schlafes setzten die Vielfraße ihren Weg fort. Weit zur Rechten und durch einen Saum aus Bäumen gekennzeichnet, schlug der Callyparr-Meeresarm seine Wellen. Links tat es ihm die Große Prärie in scheinbar unendlicher Hülle und Fülle gleich. Aber der Schein trog. Was früher fruchtbar gewesen war, dem mangelte es jetzt an Vitalität. Es hatte den Anschein, als sei ein Teil der Farbe aus der Landschaft herausgewaschen worden. An vielen Stellen war das Gras welk und sogar abgestorben. Büsche und Sträucher waren verkümmert und spröde. Baumrinden waren von krankhaftem Parasitenbefall gezeichnet. Ein leichter Regenschauer hatte eine gelblichbraune Färbung und roch verdorben nach Schwefel.
    Bei Einbruch der Abenddämmerung waren sie an einem Punkt etwa auf Höhe der Krätze angelangt. Wenn sie dieses Tempo hielten, konnten sie im Morgengrauen nach Osten abbiegen, schätzte Stryke. Er ritt an der Spitze der Kolonne und war in gewichtigere Überlegungen vertieft als solche hinsichtlich der Route. Er dachte über das Rätsel der Träume nach, die ihn heimsuchten, und das Gefühl der Sinnlosigkeit im Angesicht der Schwierigkeiten, die sich vor ihnen auftürmten, wurde immer stärker. Doch was geschehen würde, wenn sie die Räuberbande der Kobolde und den Zylinder nicht fanden, war etwas, worüber er nicht nachdenken wollte. Die Schwermut hatte ihn in ebenso kühlem Griff wie die eisige Nachtluft, als einer der Kundschafter auftauchte. Der Soldat näherte sich mit hoher Geschwindigkeit und aus den Nüstern seines Pferdes stoben Dampfwolken. Als er die Kolonne erreicht hatte, ruckte er scharf an den Zügeln und riss das schwitzende Pferd herum. Stryke packte die Zügel und half dem Soldat dabei, das Tier zu beruhigen.
    »Was ist los, Orbon?«
    »Lager voraus, Hauptmann.«
    »Haben sie Pferde?«
    »Ja.«
    »Gut. Mal sehen, ob wir welche einhandeln können.«
    »Aber es ist ein Ork-Lager und sieht verlassen aus.«
    »Bist du sicher?«
    »Zoda und ich haben es beobachtet, und außer den Pferden rührt sich überhaupt nichts.«
    »In Ordnung. Reite zu ihm zurück und wartet dort auf uns. Unternehmt nichts, bevor wir da sind.«
    »Hauptmann!« Der Kundschafter trieb sein Pferd an und galoppierte davon. Stryke beorderte die Offiziere zu sich und erklärte ihnen die Lage.
    »Würde man in dieser Gegend damit rechnen, auf ein Ork-Lager zu stoßen?«, fragte Jup.
    »In unserer nördlichen Heimat sind sie weiter verbreitet«, erläuterte Stryke,
    »aber es gibt einige orkische Nomaden-Klans. Es könnte das Lager eines dieser Klans sein. Oder das einer Militäreinheit, die wie wir in irgendeinem Auftrag unterwegs ist.«
    »Wenn die Kundschafter keinerlei Aktivitäten melden, sollten wir uns mit äußerster Vorsicht nähern«, schlug Coilla vor.
    »Das ist auch mein Eindruck«, gab Stryke ihr Recht. »Es mag ein Ork-Lager sein, aber das heißt nicht, dass wir dort auch Orks finden. Bis wir es genau wissen, betrachten wir es als feindselig. Es geht weiter.«
    Zehn Minuten später stießen sie auf Orbon, der sie an einem großen Gehölz erwartete. Von den Bäumen fielen braune Blätter, und das Gebüsch nahm bereits Herbstfarben an, obwohl der Mittsommer noch eine Mondphase entfernt war.
    Stryke ließ den Trupp leise absteigen. Die Verwundeten blieben bei Meklun und den Pferden. Mit Orbon an der Spitze drangen die Übrigen verstohlen in das Wäldchen ein. Nach zehn Schritten fiel der Boden ab, und rasch wurde klar, dass sich im Schutz des Gehölzes eine ansehnliche grabenförmige Senke befand. Sie tasteten sich auf dem schwammigen Laub-Teppich bis zu einem umgestürzten Baum vor, wo Zoda der Länge nach ausgestreckt Wache hielt.
    Durch das schwankende Blätterdach fiel noch genug Licht der untergehenden Sonne, um ihnen zu zeigen, was in der Senke lag. Zwei bescheidene Rundhütten, strohgedeckt, und eine dritte, noch kleinere, deren Dach unvollständig war. Fünf, sechs Schuppen aus zurechtgebogenen und festgebundenen

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