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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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allein durchs Leben schlagen?«, fragte Jup.
    Stryke nickte. »Das ist das Los eines Orks.«
    »Was hast du erwartet?«, sagte Coilla, die den Gesichtsausdruck des Zwergs richtig deutete. »Eine Leibrente und einen zehntpflichtigen Bauernhof?«
    Jup ignorierte ihren Sarkasmus. »Irgendeine Idee, woran sie gestorben sind, Hauptmann?«
    »Noch nicht. Aber Massenselbstmord ist nicht ausgeschlossen. So etwas ist schon vorgekommen. Oder vielleicht…«
    »Stryke!«
    Haskeer stand vor der kleinsten Hütte und winkte ihn heran. Stryke ging zu ihm. Coilla, Jup und einige der anderen folgten.
    »Da drinnen lebt noch jemand.« Haskeer zeigte mit dem Daumen auf den Eingang. Stryke lugte in die Düsternis. »Hole Alfray. Und er soll eine Fackel mitbringen!« Er trat ein.
    In der Hütte befand sich nur eine Gestalt, die auf einem Bett aus schmutzigem Stroh lag. Stryke näherte sich ihr und
    hörte mühsames Atmen. Er bückte sich. Im schlechten Licht konnte er nur die Züge einer alten Orkfrau erkennen. Ihre Augen waren geschlossen, und ihr Gesicht glänzte unter einem Schweißfilm. Ein Murmeln in Strykes Rücken verkündete Alfrays Ankunft.
    »Ist sie verwundet?«
    »Kann ich nicht sagen. Wo ist die Fackel?«
    »Haskeer bringt sie.« Die Augen der alten Orkfrau öffneten sich. Ihre Lippen zitterten, als versuche sie, etwas zu sagen. Alfray bückte sich, um zuzuhören. Ein letztes Ausatmen war zu vernehmen, eine Art Seufzer, und dann das unverkennbare Geräusch des Todesrasselns.
    Haskeer kam mit einer brennenden Fackel herein.
    »Gib sie her.« Alfray nahm die Fackel und hielt sie über die tote Frau. »Ihr Götter!«
    Er schreckte regelrecht vor ihr zurück und wäre beinah mit Stryke zusammengestoßen.
    »Was ist los?«
    »Sieh selbst.« Alfray hielt die Fackel auf Armeslänge vor sich und tauchte die Leiche in Licht.
    Stryke sah es.
    »Raus«, sagte er. »Ihr beide. Sofort!«
    Haskeer und Alfray beeilten sich, die Hütte zu verlassen. Stryke folgte ihnen dichtauf. Draußen hatte sich der Rest des Trupps versammelt.
    »Hast du sie angefasst?«, wollte Stryke von Haskeer wissen.
    »Ich? Nein… nein, habe ich nicht.«
    »Oder eine der anderen Leichen?«
    »Nein.«
    Stryke wandte sich an die Vielfraße. »Hat irgendeiner von euch eine Leiche angefasst?«
    Sie schüttelten den Kopf.
    »Was ist los, Stryke?«, fragte Coilla.
    »Rote Flecken.«
    Mehrere aus der Truppe wichen hastig ein paar Schritte zurück. Verwünschungen und Flüche wurden ausgestoßen. Soldaten hielten sich Halstücher vor Mund und Nase.
    Jup zischte: »Diese verdammten Menschen.«
    »Die Pferde können sich nicht anstecken«, sagte Stryke. »Wir nehmen sie mit. Ich will, dass wir so schnell wie möglich von hier verschwinden. Und verbrennt alles!«
    Er nahm Alfray die Fackel ab und schleuderte sie in die Hütte. Das Stroh ging sofort in Flammen auf. Sekunden später brannte die Hütte lichterloh. Die Soldaten verteilten sich, um das Feuer zu verbreiten.
    -----
    Delorrans Stiefel knirschte auf etwas. Als er nach unten schaute, stellte er fest, dass er auf eine zerbrochene Holztafel getreten war, auf der ein Teil eines ordentlich aufgemalten Worts zu sehen war. Es lautete: Heima. Er trat es beiseite und richtete seine Aufmerksamkeit auf die ausgebrannte Siedlung der Menschen. Seine Leute durchsuchten die Ruinen und wühlten in Trümmern, verkohlten Planken und Aschewolken herum. Die Suche hatte vor Morgengrauen begonnen. Jetzt war früher Nachmittag, und sie waren dem Ziel, etwas Bedeutsames zu finden, nicht näher gekommen, am wenigsten dem Zylinder. Es gab auch keinen Hinweis darauf, was den Vielfraßen zugestoßen war. So viel war bereits kurz nach ihrer Ankunft offensichtlich gewesen, und Delorran hatte kleine Trupps ausgeschickt, um in der Umgebung nach Spuren zu suchen. Noch war keiner zurückgekehrt. Er marschierte auf dem Hof der Siedlung auf und ab. Ein für die Jahreszeit eisiger Wind blies aus dem Norden und nahm über der kreideweißen Linie der weit entfernten Gletscher ordentlich Frost auf. Der Hauptmann blies in seine gewölbten Hände. Einer seiner Feldwebel löste sich aus der Gruppe der Suchenden. Er schüttelte den Kopf, als er sich näherte.
    »Nichts?«, fragte Delorran.
    »Nein, Hauptmann. Wir haben weder den Gegenstand noch Orkknochen in der Asche gefunden. Nur Menschenknochen.«
    »Und wir wissen, dass keiner von den Sammlertrupps nach der Schlacht Leichen der Vielfraße für die Scheiterhaufen eingesammelt hat, außer

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