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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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wir ein Problem. Wo seid ihr auf sie gestoßen, Jup?«
    »An einer Barrikade«, erwiderte er verdrossen. »Ein Stück voraus auf dem Weg.«
    »Also müssen wir einen anderen Weg suchen.«
    »Und verschwenden noch mehr Zeit«, murrte Haskeer.
    Die Schatten wurden länger. Noch ein paar Stunden, und sie würden im Dunkeln reiten, eine Aussicht, die Stryke nicht begrüßte, wenn wütende Menschenmeuten unterwegs waren.
    »Ich verdopple die Anzahl der voranreitenden Kundschafter«, entschied er, »und ich will, dass vier Mann eine Nachhut bilden. Das regelst du, Haskeer.
    Um die Kundschafter kümmere ich mich selbst. Mach voran und such dir deine Leute aus.« Der Feldwebel trollte sich mit finsterer Miene.
    »Ich sehe nach Meklun«, sagte Stryke zu Coilla und Jup. »Ihr zwei setzt die Kolonne in Bewegung, aber wartet, bis die Kundschafter unterwegs sind.« Er trabte davon. Der Zwerg bedachte Coilla mit einem trübsinnigen Blick.
    »Spuck's aus«, sagte sie zu ihm.
    »Alles hat so einfach ausgesehen, als wir angefangen haben. Jetzt wird es immer komplizierter«, beklagte er sich. »Und gefährlicher, als ich erwartet habe.«
    »Was ist los, willst du ewig leben?«
    Jup dachte darüber nach. »Ja«, sagte er.
    -----
    Jennesta hatte der Frau verglichen mit ihren üblichen Gepflogenheiten ein schnelles Ende bereitet. Nicht, weil sie hatte gnädig sein wollen, sondern aufgrund einer Mischung aus Langeweile und der Notwendigkeit, sich um wichtigere Dinge zu kümmern.
    Sie stieg vom Altar und schnallte das blutige Einhorn ab, das sie als Dildo benutzte. Mit dem gewandten Geschick der Erfahrung entleibte sie rasch die Leiche der Frau. So rasch, dass das Herz noch schlug, als sie es zum Mund hob. Die Mahlzeit war nicht mehr als angemessen. Ihre Geschmäcker wurden entweder raffinierter, oder sie stumpften immer mehr ab.
    Körperlich und magisch erfrischt, aber kaum besser gelaunt, leckte sie sich das Blut von den Fingern und brütete über den Zylinder. Die Frist, die sie dem Jagdtrupp gesetzt hatte, lief in Kürze ab. Ob der Trupp Erfolg hatte oder nicht, die Zeit war gekommen, auf Nummer Sicher zu gehen und den Druck bei der Suche nach den Vielfraßen zu erhöhen.
    Es war kalt. Die Kälte machte sich sogar hier in ihrem Allerheiligsten bemerkbar. Im großen Kamin waren Scheite für ein Feuer aufgeschichtet, das noch nicht brannte. Jennesta streckte die Hand aus. Ein pulsierender Lichtstrahl zuckte so gerade wie ein Pfeil durch die Luft. Das Holz entzündete sich mit lautem Tosen. Während sie in seiner Wärme badete, schalt sie sich, weil sie die eben erst gewonnene Energie völlig grundlos vergeudet hatte. Doch wie immer war ihr Entzücken über die Manipulation der Natur materieller Dinge das stärkere Gefühl.
    Sie zog an einem Glockenstrang. Zwei Ork-Wachen traten ein. Einer der Orks hatte eine Rolle Sackleinen unter dem Arm.
    »Ihr wisst, was ihr zu tun habt«, sagte sie zu ihnen. Ihr Ton war lässig, und sie machte sich nicht die Mühe, sie dabei anzusehen.
    Sie machten sich daran, die Schweinerei aufzuräumen. Das Sackleinen wurde ausgerollt und auf den Boden gelegt. Dann packten sie die Leiche an Hand- und Fußgelenken, legten sie darauf und deckten sie zu. Gelangweilt zog Jennesta wieder an der Klingelschnur, jetzt zwei Mal. Als sie gingen, begegnete den Orks ein weiterer Bediensteter, der das Gemach gerade betrat. Beim Anblick ihres blutverschmierten Bündels riss der Elf kurz die Augen auf, um dann hastig wieder eine ausdruckslose Miene aufzusetzen. Der Diener war neu, und Jennesta fand es ebenso schwierig, sein Geschlecht zu erraten, wie bei seinem Vorgänger. Obwohl sie es am Ende natürlich herausgefunden hatte. Sie nahm sich wieder einmal fest vor, das Tempo zu verringern, in dem sie ihre Bediensteten verbrauchte. Keiner von ihnen blieb lange genug bei ihr, um seine Aufgaben richtig zu lernen. Der Elf half ihr beim Ankleiden. Jennesta wählte Schwarz, wie es bei Exkursionen außerhalb ihrer Burg ihre Gewohnheit war: ein hautenges Oberteil aus Leder und Reithosen, letztere in die oberschenkelhohen, hochhackigen Stiefel aus demselben Material gesteckt. Darüber trug sie einen knöchellangen pechschwarzen Umhang aus den Fellen mehrerer Waldbären. Ihre Haare waren hochgesteckt und unter einer dazu passenden Pelzkappe verborgen. Sie entließ den Diener brüsk. Der Elf zog sich zurück. Seine tiefe Verbeugung wurde ignoriert.
    Jennesta ging zu einem Tisch neben dem Altar und inspizierte eine Sammlung

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