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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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unglaubhaft, Alter."
    "Ich erzähle euch nur die Wahrheit, wie ich sie vorgefunden habe, so unangenehm sie auch sein mag." Der Gremlin hörte sich an, als fühle er sich in seinem Stolz verletzt.
    "Erzähl weiter", drängte Stryke.
    "Obwohl ihre Lebensweise der eingeborenen Bevölkerung ein Rätsel war und für die meisten von uns immer noch ist, wurden diese frühen Siedler in Frieden gelassen. Einige wenige verdienten sich sogar Respekt. Das ist jetzt schwer zu glauben, nicht wahr?"
    "Das kannst du laut sagen", stimmte Coilla zu.
    "Ganz wenige der Neuankömmlinge vermischten sich sogar mit Angehörigen der älteren Rassen und zeugten eine merkwürdig hybride Nachkommenschaft. Aber das wisst ihr, da ich glaube, dass ihr Gefolgsleute der Frucht einer derartigen Vereinigung seid." Coilla nickte.
    "Jennesta. Gefolgsleute ist nicht ganz die richtige Bezeichnung." Stryke bemerkte einen mürrischen Unterton in ihrer Stimme.
    "Das kommt später in der Geschichte", sagte Mobbs zu ihnen,
    "wenn ihr mir gestattet, den Faden weiterzuspinnen." Seine Züge bekamen etwas Vages.
    "Wo war ich stehen geblieben…?"
    "Bei den ersten Einwanderern", half Alfray seinem Gedächtnis auf die Sprünge.
    "Ach ja. Wie ich schon sagte, die erste Welle kam mit den älteren Rassen ganz gut zurecht. Wenigstens boten diese ersten Menschen mehr Anlass zur Neugier als zur Besorgnis. Die zweite Welle war anders, mehr wie eine Flut, könnte man sagen." Er quittierte seine witzige Bemerkung mit einem schnaubenden Lachen. Die Mienen der Orks blieben granithart.
    "Äh, ja. Dieser zweite und viel größere Zustrom von Menschen war anders. Sie waren Landräuber und Plünderer und betrachteten uns bestenfalls als Ärgernis. Es dauerte nicht lange, bis sie uns zu hassen begannen."
    "Sie begegneten uns mit Verachtung", murmelte Coilla.
    "Und durch nichts mehr als durch die Umbenennung unseres Landes."
    "Zentrasien", knurrte Haskeer. Aus seinem Mund klang der Name wie ein Fluch.
    "Sie haben uns wie Vieh behandelt und sich daran gemacht, Maras-Dantiens Bodenschätze zu plündern. Davon wisst ihr. Sie tun es bis zum heutigen Tag und immer fieberhafter. Das Zusammentreiben wilder Tiere wegen ihres Fleischs und ihrer Felle, das Abweiden…"
    "Die Verschmutzung der Flüsse", fügte Coilla hinzu,
    "das Abholzen der Wälder."
    "Das Abfackeln ganzer Dörfer", steuerte Jup bei.
    "Die Verbreitung ihrer schlimmen Krankheiten", sagte Alfray. Haskeer schaute bei diesem letzten Punkt besonders bedrückt drein.
    "Schlimmer", fuhr Mobbs fort.
    "Sie haben die Magie gegessen." In den ganzen Trupp kam Bewegung, und ein allgemeines Murmeln der Zustimmung ob dieses Frevels war zu vernehmen.
    "Für uns ältere Rassen, deren Kräfte dadurch abnahmen, war dies die letzte, die größte Beleidigung. Dadurch wurde die Saat für die Kriege gelegt, mit denen wir seither leben müssen."
    "Ich habe mich immer gefragt, warum die Menschen die geraubte Magie nicht gegen uns einsetzen", warf Jup ein.
    "Sind sie zu dumm dazu?"
    "Ich halte es für möglich, dass sie einfach unwissend sind. Vielleicht benutzen sie unsere Magie gar nicht für sich, sondern vergeuden sie nur sinnlos."
    "Das Gefühl habe ich auch."
    "Das Ausbluten der Erdmagie ist schlimm", sagte Stryke,
    "aber dass sie die natürliche Ordnung der Jahreszeiten umgestoßen haben, ist viel schlimmer."
    "Ohne Zweifel", stimmte Mobbs zu.
    "Dadurch, dass sie dem Land das Herz herausreißen, haben die Menschen den Energiefluss gestört, der das Gleichgewicht der Natur erhält. Jetzt dringt das Eis aus dem Norden so sicher vor, wie Menschen aus dem Süden einströmen. Und all das geschieht erst seit den Zeiten deines Vaters, Stryke."
    "Ich habe meinen Vater niemals kennen gelernt."
    "Nein, ich weiß, dass ihr Orks gemeinschaftlich aufgezogen werdet. So habe ich es nicht gemeint. Ich wollte damit nur sagen, dass Maras-Dantien all das erst seit kurzer Zeit widerfährt. Das Vorrücken des Eises hat erst zu meinen Lebzeiten richtig begonnen, und trotz allem, was ihr denken mögt, bin ich noch nicht so alt." Stryke entging nicht der mitfühlende Blick, mit dem Alfray Mobbs bedachte.
    "Ich habe selbst miterlebt, wie die Reinheit des Landes verschmutzt wurde", erinnerte sich der Gremlin.
    "Ich habe erlebt, wie die Verträge, die Rassen miteinander geschlossen hatten, von den Mannis und Unis zerschlagen und neu geschlossen wurden."
    "Und wie unseresgleichen gezwungen war, für eine dieser Parteien zu kämpfen", merkte Coilla mit offenkundigem Groll

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