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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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um die Arbeiter. Danach erwiesen sich noch mehrere weitere Umwege als nötig, um anderen Arbeitern auszuweichen, die sie über den Getreidehalmen sahen. Auf Händen und Knien kriechend, stießen sie unerwartet auf einen Weg aus gestampfter Erde mit einem Belag aus groben Kieseln. Als sie vorsichtig aus dem Schutz des Kornfelds lugten, ging ihnen auf, dass es sich um die Straße handelte, die zu Dreieinigkeits Tor führte. Da auf den Feldern gegenüber keine Menschen zu sehen waren, bereiteten sie sich auf eine Überquerung vor. Coilla wollte gerade den Anfang machen, als sie das Rumpeln eines sich nähernden Karrens hörten. Sie duckten sich tiefer ins Getreide und beobachteten die Straße. Eine Kolonne von Vehikeln kam in Sicht. Das erste war eine offene Kutsche, die von zwei erlesenen Schimmeln gezogen wurde. Auf dem Bock waren der Kutscher und ein anderer Mensch, beide schwer bewaffnet, beide schwarz gekleidet. Hinten saßen zwei weitere Männer. Auch sie trugen Schwarz. Einer war offensichtlich ein weiterer Wächter, in diesem Fall mit einem Bogen bewaffnet. Doch der Mann, der neben ihm auf einem höheren Sitz thronte, war der interessanteste. Er war der Einzige, der einen Hut trug, einen hohen schwarzen Kopfschmuck, von dem Stryke zu wissen glaubte, dass er Angströhre genannt wurde. Obwohl der Mann saß, war nicht zu übersehen, dass er groß und von hagerer, drahtiger Statur sein musste. Er hatte ein wettergegerbtes Gesicht, das in einem spitzen, mit graumelierten Barthaaren geschmückten Kinn auslief. Der Mund war ein dünner, konturloser Strich, die Augen waren dunkel und durchdringend. Es war ein energisches Gesicht, das nicht gewöhnt war, zu lächeln. Die Kutsche fuhr vorbei. Ihr folgten drei Karren, die von Ochsen gezogen wurden. Jeder Karren wurde von einem schwarz gekleideten Mann in Begleitung eines Bewaffneten gelenkt. Die Karren transportierten Passagiere und waren so überfüllt, dass sie nur Platz zum Stehen boten. Alle Passagiere waren Zwerge. Stryke fiel Jups unbewusste Reaktion darauf auf, wäh rend die Karren dem Stadttor entgegenrumpelten. Jup ließ den Atem entweichen, den er angehalten hatte.
    "Stellt euch vor, was Haskeer davon halten würde."
    "Das waren keine Gefangenen, oder?", bemerkte Coilla. Stryke schüttelte den Kopf.
    "Ich würde sagen, es waren Arbeitsgruppen. Mich interessiert der Mensch hinten in der Kutsche mehr."
    "Hobrow?"
    "Er hatte jedenfalls das Gebaren eines Anführers, Coilla."
    "Und tote Fischaugen", fügte Jup hinzu. Sie beobachteten die Fahrt der Kolonne zum Stadttor. Wachen erschienen auf der Stadtmauer. Das Tor schwang langsam auf und ermöglichte so einen raschen Blick auf die Szenerie innerhalb der Stadt, während Kutsche und Karren hineinfuhren. Dann wurde das Tor wieder geschlossen. Sie hörten, wie ein massiger Querbalken vorgelegt wurde.
    "Das ist die Lösung, nicht wahr?", verkündete Jup.
    "Das ist unser Weg hinein." Stryke konnte ihm nicht folgen.
    "Was meinst du?"
    "Muss ich es buchstabieren? Sie arbeiten da drinnen mit Zwergen. Ich bin ein Zwerg."
    "Das ist ein riskanter Plan, Jup", erwiderte Coilla.
    "Fällt dir ein besserer ein?"
    "Selbst wenn wir dich einschleusen könnten", sagte Stryke,
    "was glaubst du erreichen zu können?"
    "Ich würde Informationen sammeln und mir Grundriss und Abwehranlagen ansehen. Vielleicht bekomme ich sogar eine Vorstellung davon, wo sie den Stern aufbewahren."
    "Vorausgesetzt, Mobbs hatte Recht und sie haben einen", erinnerte Coilla ihn.
    "Wir werden es nie herausfinden, wenn wir nicht jemanden in die Stadt schaffen."
    "Wir wissen nicht, welche Sicherheitsvorkehrungen sie haben", stellte Stryke fest.
    "Angenommen, alle Zwergenarbeiter sind ihnen bekannt?"
    "Oder kennen einander?", warf Coilla ein.
    "Wie würden sie auf einen Fremden in ihren Reihen reagieren?"
    "Ich habe nicht gesagt, dass es ungefährlich wird", stellte Jup fest.
    "Aber ich glaube, man kann davon ausgehen, dass die Menschen die Zwerge nicht mit Namen kennen. Was ich über diese Stadt gehört habe und was wir über die Menschen wissen, sagt mir, dass sie nur Verachtung für die älteren Rassen empfinden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich die Mühe machen, sich Namen zu merken." Coilla runzelte die Stirn.
    "Das ist eine gewagte Annahme."
    "Es ist ein Risiko, das ich eingehen muss. Dass die Zwerge einen Fremden bemerken könnten, ist wohl kein so großes Problem. Wisst ihr, diese Zwerge stammten aus mindestens vier verschiedenen Stämmen."
    "Woher

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