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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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betrachtete Jup von oben bis unten, aber ohne sonderliche Neugier. Ich werde es hier lieben, dachte Jup. Eine Wache oder vielmehr ein Aufseher, wie Jup glaubte, ihn wohl nennen zu müssen, übernahm Hobrows Platz auf dem Karrensitz. Mehrere seiner Kollegen hielten sich im Hintergrund.
    "Die Neuen bleiben hier, um sich ihre Aufgaben zuweisen zu lassen", sagte der Mann.
    "Diejenigen von euch, die ihre Aufgaben kennen, gehen zu ihren Arbeitsplätzen." Die meisten Zwerge strömten in verschiedene Richtungen davon.
    "Findet euch bei Anbruch der Abenddämmerung für euren Abtransport wieder hier ein!", rief er ihnen noch hinterher. Jup und vier andere blieben übrig. Jetzt, da er nicht mehr Teil der Menge war, kam er sich viel verwundbarer vor. Die anderen vier traten näher an den Aufseher heran. Da er nicht auffallen wollte, tat er es ihnen nach.
    "Ihr habt die Worte des Meisters gehört", sagte der Aufseher zu ihnen.
    "Ihr tut gut daran, sie zu beherzigen. Wir haben Mittel und Wege, jene zu bestrafen, die es nicht tun", fügte er bedrohlich hinzu. Er warf einen Blick auf ein Pergament.
    "Wir brauchen noch drei Mann für den Wiederaufbau des Hauptplatzes. Du, du und du." Er zeigte auf drei Zwerge.
    "Folgt ihm." Einer der anderen Hüter winkte, und sie gingen mit ihm davon. Der Mann ging zum nächsten Punkt auf seiner Liste über.
    "Einer wird noch gebraucht, um beim Ausheben der neuen Jauchegrube auf der Südseite zu helfen." Jup kam zu dem Schluss, dass er bei seinem Glück sehr wahrscheinlich für diese Arbeit eingeteilt würde.
    "Du." Der Hüter zeigte auf den anderen noch verbliebenen Zwerg. Er sah nicht gerade wie ein Sonnenstrahl aus, als ein Aufseher mit ihm davonging. Da er als Letzter übrig war, breitete sich ein Gefühl des Unbehagens in Jup aus. Ihm kam der Gedanke, dass sie seine wahren Absichten durchschaut hatten und dies eine Falle war, um ihn allein zu erwischen. Der Aufseher starrte ihn an.
    "Du siehst stark aus", sagte er.
    "Äh, ja, das bin ich wohl."
    "Du wirst mich Herr nennen", informierte ihn der Hüter schneidend.
    "Alle Menschen sind für euresgleichen Herren."
    "Ja… Herr", korrigierte Jup, während er sich alle Mühe gab, den Groll zu unterdrücken, den er empfand, weil er vor einem Spätankommer kriechen musste. Der Aufseher warf wieder einen Blick auf sein Pergament.
    "Wir brauchen noch zwei Hände im WarmArboretum."
    "Wo?" Rasch fügte Jup
    "Herr" hinzu.
    "Im Treibhaus. Wir züchten dort Pflanzen, die Wärme brauchen. Deine Arbeit besteht darin, die Feuer zu versorgen…" Er entließ ihn mit einem gleichgültigen Winken.
    "Das wird man dir alles erklären." Jup folgte dem Aufseher, dem er zugewiesen worden war. Der Mensch blieb stumm, und der Zwerg versuchte nicht, ein Gespräch zu beginnen. Jup hatte auf eine Arbeit gehofft, die ihm die Freiheit gab, sich davonzuschleichen und die Stadt auszuspionieren. Er wusste nicht, ob das der Fall war. Aber der Art nach zu urteilen, wie streng hier die allgemeinen Sicherheitsvorkehrungen waren, bezweifelte er es. Der Tag mochte ihm nicht mehr einbringen als Schwielen an den Händen. Und vielleicht einen abgeschlagenen Kopf. Jup hielt sich ein paar Schritte hinter dem Menschen, als sie einer der präzis angelegten Alleen folgten und dabei Gebäude passierten, die in jeder Hinsicht identisch waren. Am Ende der Straße bogen sie nach rechts in eine andere ab, die ein genaues Abbild derjenigen war, welche sie soeben verlassen hatten. Jup fand die vorherrschende Gleichförmigkeit mittlerweile bestürzend. Sie bogen noch einmal ab. Diese Straße bot einen anderen Anblick, und zwar in erster Linie deshalb, weil sich dort das größte Gebäude befand, das Jup bisher in Dreieinigkeit gesehen hatte. Es war vier oder fünf Mal höher als die umliegenden Häuser und bestand aus Granitquadern. Worin es sich abgesehen von der Größe noch unterschied, war ein großes Oval über der Doppeltür aus Eiche. Das Oval, ein Fenster, war so hoch wie zwei bis drei Menschen, wenn man sie übereinander stellte. Noch bemerkenswerter war, das es ganz mit Glas gefüllt war. Jup hatte erst ein Mal Glas gesehen, nämlich in Jennestas Palast, und wusste, dass es ein seltenes und teures Material und schwierig herzustellen war.
    Dieses Glas war bläulich getönt und in der Mitte mit einer farblosen Darstellung des UniSymbols, einem X, geschmückt. Er nahm an, dass es ein Ort der Götterverehrung war. Sein Begleiter beobachtete ihn, während Jup das Gebäude betrachtete, also senkte

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