Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
Vom Netzwerk:
umzäunten Hof, wo es kleine Berge aus Holzscheiten und schwarzen Steinen sowie zwei runde Holztanks für das Wasser gab, die wie große Fässer auf Böcken aussahen. Er machte sich daran, die Brennstoffvorräte zu ergänzen. Es war Knochenarbeit, und da weder den beiden Zwergen noch dem Aufseher etwas an einem Gespräch zu liegen schien, verrichtete Jup sie schweigend. Etwa eine Stunde nach Antritt der Arbeit erhob sich der Aufseher und reckte sich.
    "Ich muss einen Bericht abliefern", informierte er sie.
    "Lasst nicht nach, und haltet die Feuer in Gang." Als er weg war, versuchte Jup mit den anderen Zwergen ins Gespräch zu kommen.
    "Komische Pflanzen", sagte er. Einer zuckte nichtssagend die Achseln. Der andere tat nicht einmal das. Keiner sagte etwas.
    "Solche habe ich noch nie gesehen", beharrte Jup.
    "Offenbar ist es kein Gemüse."
    "Das sind irgendwelche Kräuter", enthüllte einer der beiden schließlich.
    "Für Arzneien…"
    "Ach, tatsächlich?" Er näherte sich den Pflanzen, um einen eingehenderen Blick darauf zu werfen.
    "Du kannst da nicht hinein", fuhr ihn der andere Zwerg scharf an.
    "Das ist verboten." Jup breitete ergeben die Arme aus.
    "Schon gut. Ich bin nur neugierig."
    "Das solltest du nicht sein. Tu einfach deine Arbeit, und verdien dir deinen Lohn." Jup machte sich wieder an seine Arbeit, und bis zur Rückkehr des Aufsehers wechselten die Zwerge kein Wort mehr miteinander. Der Aufseher befahl Jup, den Wasserstand in den Tanks mit einem Messstab zu überprüfen. Zufällig war der Pegel so tief, dass sie aufgefüllt werden mussten, was sich als Glücksfall erwies. Es bedeutete, dass der Aufseher und die beiden Zwerge Nachschub holen mussten. Der Aufseher ermahnte Jup noch einmal, die Feuer in Gang zu halten, dann fuhren er und die beiden Zwerge mit einem Karren los. Kaum waren sie weg, als Jup die Pflanzen untersuchte. Er konnte immer noch keine benennen, was nicht weiter überraschend war, da es sich um ein Thema handelte, das ihn eigentlich nicht interessierte, aber er kam zu dem Schluss, dass es nützlich sein mochte, ein paar Proben mitzunehmen, um sie dem Trupp zu zeigen. Er wählte aufs Geratewohl drei Pflanzen aus und pflückte vorsichtig ein paar Blätter. Ihm kam der Gedanke, dass jeder, der Dreieinigkeit verließ, womöglich durchsucht wurde, also zog er einen seiner Stiefel aus und fütterte ihn mit den Blättern. Da er wusste, dass dies wahrscheinlich seine einzige Gelegenheit sein würde, entschied er sich, ein größeres Wagnis einzugehen. Er versorgte alle drei Öfen mit einem reichlichen Brennstoffvorrat in der Hoffnung, dass sie das Feuer für die Zeitspanne in Gang halten würden, die er seiner Ansicht nach benötigen würde. Dann ging er zur Tür, öffnete sie vorsichtig und lugte auf die Straße. Niemand war in der Nähe. Er schlüpfte hinaus. Auf dem Weg hierher hatte er andere Zwerge auf der Straße gesehen, die wahrscheinlich Botengänge machten. Also schritt er zielstrebig aus und hoffte, dass etwaige Menschen, denen er begegnete, glauben würden, er handle auf Befehl. Er hatte sich bereits entschieden, wohin er gehen würde, obwohl es ein Schuss ins Blaue war. Wenn der Instrumental in den religiösen Gepflogenheiten der Unis eine Rolle spielte, musste sein logischer Aufbewahrungsort der Tempel sein. In diese Richtung ging er. Jup war vollkommen klar, dass Zwerge an einem für Menschen heiligen Ort nicht willkommen sein würden. Die Strafe, wenn man ihn dort erwischte, würde hart sein. Aber er sah keinen Sinn darin, sich in Dreieinigkeit einzuschleichen, wenn er nicht versuchte, die Aufgabe zu erfüllen, um derentwillen er hier war. Wie zuvor waren die Tempeltüren geschlossen. Es war möglich, dass sich Menschen darin befanden. Nach allem, was er wusste, mochte es darin von ihnen wimmeln. Er holte tief
    Luft, ging zum Eingang und probierte die Klinke. Die Tür öffnete sich. Er schaute hinein. Der Tempel war leer. Rasch glitt er hinein. Das Innere des Tempels war einfach bis zur Schlichtheit, aber der Kargheit haftete eine gewisse Eleganz an. Diese Wirkung wurde durch die Verwendung einer ganzen Reihe verschiedener Hölzer anstatt durch offenkundigere Verzierungen erzielt. Vor einem elementaren Altar standen Bankreihen. Die Decke war hoch und gewölbt. Am auffallendsten war das blaue ovale Fenster über den Türen, das, wie Jup jetzt, da er sich im Tempel befand, sehen konnte, ein Pendant über dem Altar hatte. Dieses zweite Fenster war rubinrot getönt und wies ebenfalls

Weitere Kostenlose Bücher