Die Orks
er.
"Wir sind willens, Deinen Plan auszuführen, aber Du musst uns dazu geben, was wir brauchen. Segne unsere Bemühungen, dieses Land zu säubern, auf dass es Deine Auserwählten unbehelligt in Besitz nehmen." Jup sorgte sich über die verstreichende Zeit. Wenn Hobrow noch länger blieb, war er in Schwierigkeiten.
"Dehne Deinen göttlichen Segen auch auf unser Vorhaben in dem heidnischen und nichtmenschlichen Nest in der Krätze aus. Lass uns nehmen, was sie haben und wir brauchen, um Deinen Willen zu erfüllen. Stärke meine Entschlossenheit, o Herr, und lass mich in Deinen Diensten nicht schwankend werden." Hobrow stand auf, drehte sich um und verließ den Tempel. Jup zwang sich, noch einen Moment zu warten, bevor er sein Versteck verließ. Beklommen öffnete er die Türen einen Spalt. In der näheren Umgebung war niemand zu sehen, und er verließ das Gebäude, um dann schnellstmöglich zum Treibhaus zurückzukehren, ohne offenkundig zu rennen. Unterwegs brütete er über das soeben Gehörte. Er erlebte einen Augenblick äußerster Anspannung, als er eintraf, da er nicht wusste, ob die anderen bereits zurückgekehrt waren oder ob während seiner Abwesenheit vielleicht ein anderer Aufseher vorbeigekommen war. Das Gebäude war verlassen, aber die Feuer waren gefährlich weit heruntergebrannt. Er schaufelte wie ein Wahnsinniger Brennstoff in die Öfen. Kaum hatte er dies erledigt, als er draußen das Geräusch eines heranrollenden Karrens hörte. Istuan kam herein und warf einen kritischen Blick in den Raum. Jup bereitete sich innerlich auf die Anklage vor, mit der er mehr oder weniger rechnete.
"Da bist du aber ziemlich ins Schwitzen geraten", sagte der Aufseher. Die Bemerkung schien beinahe so etwas wie ein Kompliment zu sein. Jup lächelte dünn und nickte. Er war zu sehr außer Atem, um etwas zu sagen. Ihm wurde die Knochenarbeit zugeteilt, das Wasser vom Karren in die Tanks zu füllen. Danach erwarteten ihn andere anstrengende Aufgaben. Es machte ihm nichts aus, da es ihm Zeit zum Nachdenken gab. Eine Schlussfolgerung, die er zog, war die, dass sich heute nicht machen lassen würde, was nötig war. Aber zumindest wusste er, wo der Stern aufbewahrt wurde, und er hatte auch andere Dinge in Erfahrung gebracht, obwohl er aus ihnen kaum schlau wurde. Die Arbeit wurde in durchgängiger Stille verrichtet, bis die Dämmerung hereinbrach. Dann sagte ihnen Istuan, sie sollten sich auf den Weg zum Haupttor machen, wo man sie abholen würde. Man gestattete ihnen, ohne Begleitung zu gehen. Auf dem Weg zum Stadttor waren Jups Arbeitskollegen nicht weniger schweigsam.
Auf der zum Tor führenden Hauptstraße wurden sie von Hobrow in seiner Kutsche überholt. Neben ihm saß eine Menschenfrau. Kein Kind mehr, aber auch noch nicht erwachsen, war sie ein wenig extravaganter gekleidet als alle anderen Menschen, die Jup bisher in Dreieinigkeit gesehen hatte. Von der Statur her war sie rundlich, beinah dick. Die Haare waren honigblond, die Augen kobaltblau. Doch Jup kam es so vor, als künde ihre finstere Miene von Gier und Jähzorn. Sie hatte einen mürrischen Mund. Als der stolze Hobrow und die hochmütige Kindfrau vorbei waren, fragte Jup seine Begleiter, wer sie sei.
"Hobrows Tochter", erwiderte der redseligere der beiden, um sich dann das erste Lächeln abzuringen, mit dem er Jup beglückte. Nicht, dass es viel Humor beinhaltet hätte.
"Was ist so lustig daran?", sagte Jup.
"Ihr Name. Sie heißt Milde." Sie trafen am Haupttor ein. Die anderen Zwerge waren da, und die Karren warteten. Alle wurden gezählt und, wie Jup befürchtet hatte, durchsucht. Aber die Durchsuchung bestand aus nicht mehr als einem Abtasten der Kleidung und einem raschen Griff in die Taschen. Den Göttern sei Dank wollte niemand einen Blick in seine Stiefel werfen. Zumindest bestätigte die Durchsuchung seine Ahnung, dass es keine gute Idee war, zu versuchen, den Stern nach draußen zu schmuggeln. Ihm wurden einige Münzen in die Hand gedrückt, und dann kletterte er an Bord eines der Karren. Die aufschwingenden Tore waren für ihn der tröstlichste Anblick des ganzen Tages.
Wieder in der Sicherheit ihres Bergwerksverstecks, berichtete Jup den Vielfraßen von seinen Erlebnissen an diesem Tag. Alfray untersuchte die Pflanzenproben.
"Das hast du gut gemacht, Jup", lobte ihn Stryke,
"aber ich bin nicht scharf darauf, dass du noch einmal dorthin gehst. Abgesehen von allem anderen ist die Gefahr zu groß, dass der Zwerg, den du getötet hast, vermisst
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