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Die Palm-Beach-Verschwoerung

Titel: Die Palm-Beach-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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trieben.
    Doch plötzlich stellte ich fest, dass die Frau Ellie war.
    Ich schlich mich näher heran. Es war Ellie! Und der Typ im Blazer Dennis Stratton. Ich hatte sein Bild in den Zeitungen gesehen. Aber ich hatte Unrecht. Das hatte nichts mit Liebelei zu tun, was zwischen den beiden passierte. Er hatte ihren Arm gepackt, und sie stritten. Ellie versuchte, sich zu befreien.
    Ich ging näher heran und kauerte mich neben eine Felswand. Ich konnte ihre Worte zum Teil verstehen. Irgendetwas über Tess … irgendetwas über eine Privatangelegenheit. Stimmte das, was ich da hörte? Was hatte Tess mit Stratton zu tun gehabt?
    Dann sagte Ellie: »Ich werde Sie wegen Betrugs drankriegen - und Mord!«

    Mehr musste ich nicht hören, aber das Schwein begann, Ellie zu bedrohen. Sie wollte sich aus seinem Griff winden. »Sie tun mir weh!«
    Ich zog mich auf die Kaimauer und die Felsbank hoch, die die Terrasse säumte.
    Vom Felsen sprang ich ein kurzes Stück hinter den beiden auf die Terrasse. Alles Weitere ging rasend schnell. Ich riss Stratton fort und verpasste ihm einen sauberen rechten Haken. Der Kerl landete wie ein nasser Sack auf der Terrasse.
    »Wenn Sie Hand an jemanden legen wollen, dann nur zu«, drohte ich über ihm. »Wie wär’s mit mir?«
    Stratton blickte hoch, als träumte er. Er rieb seinen Kiefer. »Wer, zum Teufel, sind Sie?«
    Als ich mich zu Ellie umwandte, musste ich zweimal hinschauen. Sie war wunderschön. Hübsches, schwarzes Kleid, Schultern frei. Schick zurechtgemacht. Und in ihren Ohren funkelten Diamantstecker. Sie starrte mich mit aufgerissenem Mund an.
    Ich hoffte, ich hatte sie nicht so sehr schockiert, dass sie meinen Namen nannte.
    Hatte ich nicht. Stattdessen fasste sie meinen Arm. »Ich habe mich schon gefragt, wo du so lange bleibst. Komm, wir verschwinden hier.« Sie blickte zu Stratton hinab, der langsam aufstand. »Ihre Party hat mir gefallen, Dennis. Wir werden uns bald wiedersehen. Verlassen Sie sich drauf.«

56
    »Das war nicht gut, Ned«, meinte Ellie, als wir seitlich an Strattons Haus entlangeilten. »Man hätte Sie schnappen können.«
    »Ich dachte, das war sowie der Plan gewesen«, erwiderte ich, während ich sie am Vordereingang an ein paar Parkplatzwächtern vorbeiführte. »Dass ich geschnappt werde.«
    Sie bog rechts zum Strand ab. Fast schon erwartete ich, dass sie stehen bliebe, ihre Waffe zöge und mich auf der Stelle verhaftete. Dann erst kapierte ich, was ich auf der Terrasse gehört hatte.
    »Sie glauben, es war Stratton?« Leicht benommen blickte ich sie an.
    Ellie gab keine Antwort.
    Ich blieb stehen. »Sie haben gesagt, Sie würden ihn wegen Betruges und Mordes drankriegen. Sie glauben, es war Stratton?«
    Ellie überging meine Frage. »Haben Sie einen Wagen, Ned?«
    Ich nickte geistesabwesend. »Sozusagen …«
    »Dann holen Sie ihn. Sofort. Ich will nicht, dass jemand erfährt, dass Sie hier sind. Wir treffen uns in Delray.«
    Ich blinzelte. Sie verhaftete mich nicht.
    Sie blickte ungeduldig. »Ich glaube nicht, dass Sie eine Wegbeschreibung brauchen, oder?«
    Ich schüttelte den Kopf. Als ich mich auf den Weg die Straße hinunter machte, musste ich grinsen. »Sie glauben mir, oder?«, rief ich.
    Ellie blieb an einem dunkelblauen Wagen stehen. »Sie glauben mir!«, rief ich wieder.
    Sie öffnete die Wagentür. »Das war dumm, Ned. Was Sie getan haben.« Und sanfter: »Trotzdem, danke …«

    Die ganze Fahrt über nach Delray war ich mir nicht sicher, was Ellie wirklich gemeint hatte. Das neue, paranoide Ich war überzeugt, dass ich in einer Straßensperre mit Polizisten und Blaulichtern enden würde. Sie brauchte mich nur zu melden, und ihre Karriere wäre gerettet.
    Aber es gab keine Straßensperren. Keine Polizisten, die mich überwältigen wollten, als ich um die Ecke ihres Hauses in der Nähe des Strandes von Delray bog.
    Als ich an die Tür klopfte, hatte sich Ellie bereits umgezogen, abgeschminkt und die Ohrstecker abgenommen. Sie trug Jeans, ein weißes T-Shirt, ein pinkfarbenes, hüftlanges Sweatshirt. Und kaum zu glauben: Sie war immer noch schön.
    »Eine Sache will ich klarstellen«, sagte sie, als ich in der Tür stand. »Sie gehen ins Gefängnis. Sie waren beteiligt, Ned, ob Sie diese Leute umgebracht haben oder nicht. Ich werde Ihnen helfen, den Kerl zu finden, der Ihre Freunde auf dem Gewissen hat, dann stellen Sie sich selbst der Polizei. Ist das klar? Haben Sie das kapiert?«
    »Habe ich kapiert«, bestätigte ich. »Aber da gibt’s was, das

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