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Die Palm-Beach-Verschwoerung

Titel: Die Palm-Beach-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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so einfach aufkreuzen. Ich bin FBI-Agentin und niemand aus Ihrer AOL-Buddy-Liste. Wie kommen Sie bloß darauf, dass ich Sie nicht verhafte?«
    Er hielt immer noch ihren Arm. »Aus einem einzigen Grund«, sagte er.
    »Und der wäre?«
    Er ließ ihren Arm los. »Ich denke, Sie glauben mir, Ellie.«
    Ellie warf wieder einen kurzen Blick zur Waffe, wusste aber, dass er keine Bedeutung hatte. Sie würde nicht losrennen. Ned hatte Recht. Sie glaubte ihm, trotzdem spannte sich ihr Körper noch an. Schließlich gab sie nach und blickte ihm in die Augen. »Haben Sie diese Frau umgebracht, Ned?«
    »Tess?« Er schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Und Ihr Bruder? Was ist mit ihm passiert?«
    »Ich wollte ihn treffen. Das war, nachdem ich mit meinem Vater geredet hatte. Ellie, mein Bruder war tot, als ich hinkam. Mein Bruder, Ellie! Sein Mörder hat auf mich gewartet. Hat mich auch fast umgebracht. Jemand hat ihn geschickt, Ellie. Er dachte, ich hätte die Bilder. Ich weiß immer noch nicht, wer der Kerl war.«
    »Er hieß Anson. War ein kleiner Geldeintreiber aus Südflorida mit einem kilometerlangen Vorstrafenregister.«
    »Na also, das beweist doch alles. Jemand hat ihn von hier aus geschickt.«
    Ellie kniff die Augen zusammen. »Sie leben doch auch in Südflorida, oder nicht?«
    »Sie glauben wirklich, dass ich ihn kannte, Ellie?« Er zog ein
zusammengefaltetes Blatt aus seiner Tasche. »Schauen Sie, ich habe was für Sie.«
    Sie erkannte es sofort. Die aus dem Kunstband herausgerissene Seite. Van Goghs Dr. Gachet.
    »Dave wollte mir das hier zeigen, bevor er umgebracht wurde. Er wollte mich nicht verraten. Er hat versucht, mir zu helfen, Ellie.« Ned blickte sie aus hilflosen, flehenden Kinderaugen an. »Ich weiß nicht, wohin ich gehen soll, Ellie. Gachet gibt es wirklich. Sie müssen mir helfen, ihn zu finden.«
    »Ich bin FBI-Agentin, Ned. Verstehen Sie das nicht?« Sie berührte seinen Arm. »Das mit Ihrem Bruder tut mir Leid. Wirklich. Aber ich kann Ihnen nur helfen, wenn Sie sich stellen.«
    »Ich glaube, wir wissen beide, dass es dafür ein bisschen zu spät ist.« Ned lehnte sich nach hinten ans Geländer der Veranda. »Ich weiß, dass jeder denkt, ich hätte die Bilder. Tess, Dave … überall sind meine Fingerabdrücke. Sie wollen die Wahrheit, Ellie? Darum geht’s nicht mehr - um den Beweis meiner Unschuld. Wer dieses Schwein geschickt hat, um Dave zu töten, hat die Bilder gesucht. Wir wissen beide, dass sich niemand mehr darum kümmern wird, wenn ich im Gefängnis sitze.«
    »Jetzt bleiben Sie bitte realistisch, Ned.« Ellie spürte, dass ihr vor lauter Frust die Tränen in die Augen stiegen. »Ich kann mich nicht mit Ihnen verbünden. Ich bin beim FBI.«
    »Realistisch bleiben?« Ned schien auf einmal kleiner zu werden. »Meinen Sie nicht, dass ich jeden Morgen aufwache und mir wünsche, das alles wäre nicht real …?« Er ging rückwärts auf das Ende der Veranda zu. »Es war ein Fehler, herzukommen.«
    »Ned, bitte, Sie können nicht wieder verschwinden.«
    »Ich werde herausfinden, wer uns reingelegt hat, Ellie.«
    Als Ned von der Veranda sprang, merkte Ellie, dass ihr Herz raste. Sie wollte nicht, dass er ging. Was sollte sie tun? Rasch die Waffe holen? Würde sie auf ihn schießen?

    Er stand unten und blinzelte zu Ellie in ihrem nassen Anzug hinauf. Sein Blick wanderte zum Kajak.
    »Hübsches Ding. Was ist es, ein Big Yak?«
    Ellie schüttelte den Kopf. »Nein, ein Scrambler.«
    Er nickte anerkennend. Der Rettungsschwimmer, stimmt. Dann zog er sich in die Dunkelheit zurück.
    »Ned!«, rief Ellie.
    Er drehte sich um. Eine Sekunde lang blickten sie sich nur an.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Na ja, mit blonden Haaren haben Sie mir besser gefallen.«

53
    Wenn Dennis und Liz Stratton eine Party gaben, kam die Crème de la Crème. Oder zumindest diejenigen, die sich dafür hielten.
    Ellie war genau in dem Moment durch die Tür getreten, als ein elegant gekleideter Kellner ein Tablett mit Kaviar-Kanapees vor ihr abstellte und sie ein paar berühmten Leuten aus der Kunst-Szene von Palm Beach gegenüberstand. Zumindest würden sie sich so bezeichnen. Reed Barlow, der auf der Worth Avenue eine Galerie besaß und gerade eine traumhaft aussehende Blondine in einem tief ausgeschnittenen, roten Kleid umherführte. Ellie erkannte eine stattliche, weißhaarige Frau, der eine der eher protzigeren Sammlungen in der Stadt gehörte. Sie hing am Arm eines braun gebrannten Mannes, der halb so alt war wie sie. Ihre

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