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Die Palm-Beach-Verschwoerung

Titel: Die Palm-Beach-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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flüsterte ich. »Meine Kaution wurde auf fünfhunderttausend Dollar festgesetzt. Ich denke, ich werde eine Weile hier bleiben.«

    »Zumindest eine Sache wird sich wieder einrenken …«
    »Ja? Und die wäre?«
    Sie lächelte mit gespielter Unschuld. »Du wirst wieder blond werden.« Das brachte auch mich zum Lächeln. Ich blickte in Ellies Augen. Gott, ich wollte diese Frau in die Arme nehmen. Sie drückte noch einmal meine Hand und zwinkerte mir zu. »Also, dann werde ich Champ sagen, er soll, sagen wir, um 10.05 Uhr die Wand einreißen?«
    Ich musste lachen.
    »Nimm es nicht so schwer, Ned.« Ellie strich mit dem Daumen zärtlich über meine Hand und trat zurück. »Wir sehen uns. Schneller, als du denkst.«
    »Du weißt, wo du mich findest.«
    Sie blieb stehen. »Ich meine es ernst, was ich gesagt habe, Ned.« Sie blickte mir in die Augen.
    »Das mit Stratton?«
    »Mit allem, Ned. Das mit dir.«
    Sie winkte mir mit dem Zeigefinger und ging den Flur hinunter. Ich setzte mich und blickte mich in der kleinen, engen Zelle um, die eine Zeit lang mein Zuhause sein würde. Eine Pritsche. Eine am Boden verschraubte Metalltoilette. Ich bereitete mich innerlich darauf vor, ein paar herrliche Tage hier zu verbringen.
    Ellie war gerade ein paar Minuten fort, als der große, schwarze Polizist wieder vor meiner Zelle auftauchte und einen Schlüssel ins Schloss schob.
    »Ah, das Erlebnisbad, stimmt’s?« Ich erhob mich. Wahrscheinlich waren sie mit mir noch nicht fertig.
    »Diesmal nicht«, lachte er. »Die Kaution wurde hinterlegt.«

81
    Ich wurde in die Aufnahme geführt, wo ich meine Sachen zurückbekam. Während ich ein paar Formulare unterschrieb, blickte ich über den Schreibtisch in den Vorraum. Man hatte mir nicht gesagt, wer die Kaution hinterlegt hatte.
    Auf der anderen Seite der Scheibe stand Sollie Roth.
    Als der Türsummer ertönte, schnappte ich mein Bündel und trat hinaus. Ich streckte ihm meine Hand entgegen.
    Sollie schüttelte sie lächelnd. »Wie ich gesagt habe, Junge, das über Freunde - der allerbeste, Junge, der allerbeste.«
    Er legte einen Arm um mich und führte mich die Treppe hinunter ins Parkhaus. »Ich weiß nicht, wie ich dir danken soll«, sagte ich. Und meinte es auch so.
    Sols neuester Wagen wurde vorgefahren - ein Cadillac. Der Fahrer sprang heraus.
    »Mir brauchst du nicht so sehr zu danken«, sagte er, als der Fahrer die hintere Tür öffnete. »Aber ihr.«
    Auf dem Rücksitz saß Ellie.
    »O Gott, du bist spitze.« Ich sprang neben sie auf den Sitz und umarmte sie. Die beste Umarmung meines Lebens. Dann blickte ich in diese dunkelblauen Augen und küsste sie auf die Lippen. Es war mir egal, ob uns jemand sah, ob es richtig oder falsch war.
    »Wenn ihr beiden Turteltäubchen nichts dagegen habt« - Sol räusperte sich auf dem Beifahrersitz - »es ist spät, ich bin deinetwegen um ein paar Tausender ärmer, und wir haben noch viel Arbeit vor uns.«
    »Arbeit?«
    »Wenn ich mich recht entsinne, wolltest du jemanden wegen Mordes drankriegen, oder?«

    Ich musste grinsen und drückte Sols Arm. Es war schwierig, zu erklären, wie ich mich fühlte - dass diese beiden Menschen sich für mich einsetzten.
    »Ich denke, wir können der Presse ausweichen, wenn wir hinten rausfahren«, meinte Sol mit einem kurzen Blick zum Fahrer hin. »Macht’s dir was aus, Ned, dein altes Zimmer über der Garage zu nehmen?«
    »Du meinst, ich kann einfach wieder dorthin zurück?«
    »Du bist frei und kannst gehen, wohin du willst, Ned«, meldete sich Ellie zu Wort. »Zumindest bis zur Verhandlung. Mr. Roth haftet für dich.«
    »Komm also nicht auf dumme Gedanken.« Er warf mir einen strengen Blick zu. »Außerdem schuldest du mir immer noch zweihundert Dollar. Die will ich auf jeden Fall zurückhaben.«
    Ich konnte nicht glauben, was hier passierte. Ich war völlig baff. So lange Zeit hatte ich mich wie ein Gejagter gefühlt, und jetzt glaubten diese beiden Menschen an mich und wollten für mich kämpfen.
    Ein paar Minuten später trafen wir bei Sol zu Hause ein. Das Tor öffnete sich, und der Caddie fuhr in den mit einer Backsteinmauer umschlossenen Hof. Sol drehte sich zu mir um. »Ich glaube, dein Zimmer ist noch so, wie du es verlassen hast. Morgen werden wir uns um einen guten Anwalt für dich kümmern. Ist das in Ordnung?«
    »Ja, Sol, das hört sich prima an.«
    »In diesem Fall gehe ich ins Bett«, seufzte er. Er wünschte uns mit einem Augenzwinkern eine gute Nacht, und ich war mit Ellie alleine. Als

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