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Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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glaube nicht, dass ich Richard Cosgrove noch einmal persönlich begegnen werde. Chance vertan.« Ich schnippte mit den Fingern.
    Lee blieb so abrupt neben mir stehen, dass ich noch drei Schritte machte, ehe ich es registrierte und auch anhielt.
    »Was ist?«, fragte ich.
    »Willst du ihn kennenlernen?«
    Jetzt starrte ich ihn ungläubig an.
    »Möchtest du ihn wirklich kennenlernen?«, fragte er noch einmal so langsam, als wäre ich der englischen Sprache nicht mächtig.
    »Klar«, antwortete ich prompt.
    Lee zückte sein Handy und wählte eine Nummer.
    »Ach komm, hör auf.« Ungläubig verfolgte ich, wie er auf das Freizeichen wartete.
    »Es reicht, Lee.«
    Ohne mich anzusehen, legte er einen Finger an die Lippen. »Hi, Richard. Ja, sorry, ich weiß, dass du in der Premiere steckst. Hast du nachher noch was vor? Oh, die Afterparty, klar.« Er lauschte einen Moment, dann breitete sich Zufriedenheit auf seinem Gesicht aus. »Wunderbar! Ich freu mich auch. Und denk bei den ganzen Dankesreden an unseren Abend in Acapulco. Bis später.«
    Er legte auf.
    »Okay, wen hast du wirklich angerufen? Deinen Vater?«, fragte ich und grinste.
    »Wie lange brauchst du, um dich richtig in Schale zu schmeißen?«, fragte er dagegen.
    »Ist gut. Hör auf mit dem Theater. Ich gehe noch was mit dir trinken, aber dann will ich heim.«
    Lee sah mich ernst an. »Ich habe soeben eine Einladung zur Afterparty erhalten und darf eine Begleiterin mitbringen. Wie lange brauchst du, um dich fertig zu machen?«
    Ich fühlte, wie mein Mund aufklappte. »Ist das kein Scherz? Du meinst das wirklich ernst?«
    »Hast du ein Abendkleid?«
    »Nein.«
    »Okay. Dann müssen wir uns beeilen. Wir haben eine Stunde.«
    Er zückte erneut sein Mobiltelefon und wählte. »Jon? Kann man irgendjemanden aus deinem Laden erreichen? Ach, du bist selbst da? Ich habe einen Notfall. Wir sind in einer Stunde zu einer Afterparty eingeladen und meine Freundin hat nichts zum Anziehen.« Er lauschte einen Moment, dann lächelte er. »Danke. Bis gleich.«
    Er legte auf und sah mich an. »Sollen wir uns ein Taxi nehmen? Du willst bestimmt nicht mit U-Bahn-Mief bei George ankommen.«
    Ich konnte nichts sagen. Ich starrte ihn nur groß an. Dann schluckte ich und kniff die Augen zusammen. Das konnte nur ein Scherz sein. Er wartete jetzt bestimmt und rief dann April, April und lachte sich über mein enttäuschtes Gesicht kaputt. Den Gefallen würde ich ihm nicht tun. Ich würde ihn auffliegen lassen.
    »Ja, lieber ein Taxi«, sagte ich nasal. »Du wirst mir auch was vorstrecken müssen, meine Kreditkarte ist gestern geklaut worden.«
    Lee lächelte nachsichtig, ergriff meinen Jackenärmel und zog mich mit sich an den Straßenrand. Als hätte es ein paar Meter weiter nur auf uns gewartet, hielt ein Taxi neben uns. Lee machte mir die Tür auf. Ich wartete immer noch darauf, dass er den Spaß aufklärte oder das Taxi in Richtung Bayswater fuhr. Nichts dergleichen geschah. Im Gegenteil. Das Taxi hielt in der Brompton Road vor einem hellerleuchteten Geschäft.
    Lee streckte dem Fahrer einen Schein hin und sagte wie James Bond: »Stimmt so.«
    Ich wollte schon sagen, er hätte übertrieben mit fünf Pfund Trinkgeld, als mein Blick auf den Schriftzug über dem Laden fiel. Jon George, der exklusive Modedesigner aus Hamburg. Und der Meister persönlich stand in der Tür und empfing uns.
    »Lee! Endlich lässt du dich noch mal blicken.« Er umarmte meinen Begleiter, wie er wohl auch seinen lang vermissten Bruder umarmen würde. »Hier warten drei Anzüge, die hab ich eigens für dich entworfen.«
    »Danke, Jon. Ich schulde dir was. Hier ist meine Freundin. Hast du was, worin sie so verführerisch aussieht, dass Richard Cosgrove ihr nicht widerstehen kann?«
    Ich wand mich unter den Blicken, mit denen mich beide bedachten. Der eine grinsend, der andere sehr skeptisch. Ich war mir sämtlicher Pölsterchen und Hüftringe bewusst – so wie Kim Cattrall sich wahrscheinlich jeder einzelnen Falte im Gesicht.
    »Hm. Mal überlegen. Ich glaube, was Grünes wäre gut. Oder dunkelblau. Ja, eher blau. Betont ihre Augen. Ich habe da dieses Kleid …«
    Ehe ich mich versah, wurde ich in eine Kabine gezerrt und sollte mich entkleiden. Die Kabine war so groß wie eine Sozialwohnung in Southwark. Zwei Sekunden später wusste ich, warum. Zwei spindeldürre Assistentinnen kamen, ohne zu Fragen, herein, reichten mir ein paar gewagte Dessous, bei denen meine Mutter sicherlich einen Schreikrampf bekäme, und

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