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Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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raffinierter geschminkt. Dunkler, mit Lichteffekten und mindestens zehn verschiedenen Schattierungen. Gepaart mit dem ebenmäßigem Teint, den dunklen, dichten Wimpern und dem roten Glitzermund wirkten sie strahlend blau, als würde ich Kontaktlinsen tragen.
    Dafür war das Kleid schlicht, aber luftig. Es ging nur bis zu den Knöcheln, aber die Pumps verliehen ihm den letzten Schliff. Ich mochte keine Twiggy-Figur haben, trotzdem wirkte ich schlank.
    Lee trat neben mich.
    »Du siehst fantastisch aus, Fay«, sagte er leise.
    Es war das erste Mal, dass ich ihm glaubte. Allerdings wirkte er viel, viel schöner als ich. Und er trug diesen Anzug mit derselben Lässigkeit, mit der er sich in seinen täglichen Jeans bewegte.
    »Können wir? Richard wartet.« Er hielt mir seinen Arm hin.
    Ich ignorierte ihn und drehte mich zu Jon George und seiner Crew von Zauberern um. »Vielen, vielen Dank. Ich weiß, dass ihr ein Wunder vollbracht habt. Ich fühle mich mindestens so schön wie Nicole Kidman. Na ja, im Körper von Kathy Bates, aber so elegant meine ich.« Die drei und die beiden dürren Assistentinnen freuten sich für mich und schüttelten mir gerührt die Hand. Dann drehte ich mich mit einem strahlenden Lächeln zu Lee um. » Jetzt können wir«, sagte ich und hakte mich bei ihm unter.
    Auf der Fahrt ließ er mich nicht aus den Augen und lächelte die ganze Zeit. Ich fühlte mich zum ersten Mal richtig befangen in seiner Gegenwart.
    »Habe ich dir eigentlich schon gesagt, dass du auch gut aussiehst?« Am liebsten hätte ich mir auf die Stirn geklatscht.
Gut
war wohl das absolut falsche Wort, um ihn und seine Erscheinung zu beschreiben.
    Seine Mundwinkel zuckten belustigt.
    »Nein, du siehst großartig aus«, seufzte ich schließlich. »Danke. Ich weiß, das ist nicht annähernd genug, aber ich revanchier mich.«
    Er hob eine Augenbraue. »Na, da bin ich aber gespannt.«
    Ich war versucht mir auf die Lippen zu beißen, aber zum Glück fiel mir rechtzeitig der kunstvoll aufgetragene Lippenstift ein. »Ich zahl dir alles in Raten zurück.«
    Er machte eine abwehrende Geste. »Vergiss es, Fay. Ich nehme kein Geld von dir.«
    Ich wollte ihn gerade fragen, woher er so gut mit dem Designer bekannt war, aber wir waren an unserem Ziel angekommen. Der Film und die Ansprachen waren schon alle vorbei und die Party hatte begonnen.
    Ich war mehr als verblüfft. Als Lee mich durch die Menge von schönen und berühmten Menschen führte, grüßten ihn viele freundlich und achtungsvoll.
    »Woher kennst du die alle?«, fragte ich, als ein Regisseur ihm jovial auf die Schulter geklopft hatte.
    »Von hier und da«, meinte er ausweichend. »Da hinten ist Richard.«
    Abrupt blieb ich stehen.
    »Was ist?«, fragte Lee überrascht.
    »Ich habe nichts dabei«, flüsterte ich erschrocken.
    »Was solltest du dabei haben?«
    »Na, was Selbstgemachtes. Mit meiner Telefonnummer. Das hast du doch vorgeschlagen.«
    Lees Mundwinkel zuckten wieder verdächtig. Er zog an meiner Hand. »Komm schon.«
    Und da stand er: Richard Cosgrove. Mein Mädchentraum seit ich vierzehn war. Lebendig und leibhaftig und nicht als Ganzkörperposter auf meiner Zimmertür.
    »Hallo Lee! Schön, dich noch mal zu sehen.« Richard und Lee umarmten sich, wie Lee auch Jon vorhin umarmt hatte. »Das ist deine Freundin? Hallo, ich bin Richard. Freut mich, dich kennen zu lernen.«
    Er streckte mir seine Hand hin. Ich ergriff sie und schluckte. Er sah tatsächlich so gut aus, wie auf der Leinwand. Er war nicht so groß wie Lee, aber ähnlich elegant gekleidet.
    »Das ist Fay«, stellte mich Lee vor. Er grinste wieder. »Sie ist ein großer Fan von dir.«
    Richard lächelte überrascht. »Im Ernst? Ich kann dich ausstechen?«
    »Versuchs mal«, sagte Lee herausfordernd mit hochgezogenen Augenbrauen. Dann sah er mich an.
    Ich hatte noch kein Wort rausbekommen. »Ich … ich …«, stotterte ich. Beide sahen mich erwartungsvoll an. »Ich glaube, mir wird schlecht«, sagte ich schließlich. Das war nicht gelogen. Mein Magen schlug Purzelbäume und langsam tanzten schwarze Punkte vor meinen Augen.
    Lee sah mich kritisch an. »Oh, entschuldige, Fay. Du hast bestimmt seit heute Mittag nichts mehr gegessen oder getrunken.«
    »Ich besorg ihr was.« Richard verschwand in der Menge.
    Lee führte mich zu einem Tisch und drückte mich auf einen Stuhl. »Hier ist schon mal Wasser«, sagte er und füllte eines der frischen Gläser aus einer Flasche, die bereit stand.
    »Oh Gott«, stöhnte ich,

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