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Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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der Muttergottes in den Himmel statt. Dieser Feiertag war mir unbekannt.
    »Damit haben wir den fünfzehnten August. Ist ein katholisches Fest«, raunte mir Lee zu.
    Wir reihten uns in die Menge, die das Hauptgebäude betraten, als ein Mann auf uns zukam.
    »Ihr seid der Sohn des Earl of Pembroke?«, fragte er leise.
    Lee nickte.
    »Folgt mir.« Der Mann verneigte sich und ging voraus.
    Lee warf mir einen mahnenden Blick zu und mit einem Mal hörte ich wieder seine Stimme in meinem Kopf. Egal, was jetzt kommt: Spiel mit! Ich nickte leicht.
    Im Gegensatz zur königlichen Behausung in Germanien im achten Jahrhundert, war diese Burg schon recht komfortabel. Ein paar Wandteppiche hingen an den Wänden und die Tür- und Fensterbögen waren hübsch verziert.
    Der Wächter blieb erst zwei Stockwerke weiter oben vor einer kunstvoll beschlagenen Tür stehen. Ich hatte auf unserem Weg hierher nicht weniger als zehn Wachen gezählt, die überall an Durchgängen standen. Vor dieser Tür standen die Nummern elf und zwölf. Er klopfte an, öffnete und wir betraten hinter ihm ein gemütlich eingerichtetes Kaminzimmer, wo ein paar Damen zusammensaßen und sich lachend bei der Handarbeit unterhielten. Das Bild hätte einem MGM-Film aus den Fünfzigern entspringen können. Absolut harmonisch und idyllisch, genau, wie man sich Frauen im Mittelalter vorstellte.
    Nur dass Lee neben mir erschrocken zusammenzuckte. Ich blickte überrascht zu ihm. Die Damen starrten Lee an. Der hatte bereits wieder sein einnehmendstes Lächeln aufgesetzt.
    »Hoheit, Leander FitzMor bittet darum empfangen zu werden«, verkündete der Wachmann.
    Die älteste der anwesenden Damen reckte sich. »Und weshalb sollte ich Leander FitzMor empfangen?«, fragte sie, wobei sie Lee ansah. Ihre Stimme hatte einen leicht französischen Akzent.
    »Er ist der uneheliche Sohn von Sir William Marshal, dem Earl of Pembroke, und bringt wichtige Neuigkeiten.«
    »Die ich mit Eurer Hoheit unter vier Augen besprechen muss«, ergänzte Lee und neigte huldvoll den Kopf.
    Ich sah es in den Augen der Frau aufblitzen. Sie musste in jüngeren Jahren eine wahre Schönheit gewesen sein. Sogar jetzt noch, ohne Creme und Make-Up, war sie beinahe faltenlos. Nur ihre tiefliegenden Augen und die schmalen Lippen verrieten ihr Alter. Mit einem Mal wusste ich, wer sie war und erstarrte.
    Ich stand Eleonore von Aquitanien gegenüber. Der extrem willensstarken Mutter von Richard Löwenherz persönlich. Und sie reagierte wie alle Frauen, die ich kannte: Sie hatte nur Augen für Lee.
    »Lasst uns allein«, befahl sie und winkte ihren Damen aufzustehen.
    Sofort folgten alle ihrem Befehl. Ich sah Lee an, unschlüssig, was ich tun sollte. Er ignorierte mich und hielt den Blick weiterhin auf die Königinmutter gerichtet. Also verließ ich mit den anderen Frauen den Raum. Die Tür fiel hinter uns ins Schloss und ich sah mich einer Gruppe von Frauen gegenüber, die mich alle neugierig betrachteten.
    »Pembroke hat wirklich extrem hübsche Nachkommen«, sagte eine von ihnen, die eine extrem große Hakennase im Gesicht hatte. »Wenn dieser Leander ein unehelicher Sohn ist, wer seid dann Ihr?«
    »Dem Aussehen nach jedenfalls nicht seine Schwester«, stellte eine andere mit hübschen, braunen Augen fest und sofort begannen die meisten zu kichern.
    Ehe ich antworten konnte, hörte ich Lees Stimme erneut in meinem Kopf: Hier ist eine Insignie Pans. Ich erstarrte.
    »Also, wer seid Ihr?«, wiederholte die mit den braunen Augen ihre Frage.
    Die verarmte Cousine, die ihm die Wäsche macht , hörte ich in Gedanken. Ich war so perplex, ich starrte die Hakennasige nur dämlich an. Hatte ich gerade ihre Gedanken hören können?
    »Die verarmte Cousine, die ihm die Wäsche macht«, wiederholte ich fassungslos.
    Die Hakennasige sah mich mit riesigen Augen und offenem Mund an. Dann verzog er sich zu einem süffisanten Lächeln.
    Und sogleich dachte ich nur noch HILFE!
    Wie dämlich konnte man eigentlich sein! Ich wanderte in dieser kleinen, dunklen Kammer auf und ab und ärgerte mich über mich selber.
    Direkt nach meiner doofen Aussage wurde ich auch dementsprechend behandelt. Ich musste dem Wärter folgen, der mir die wahrscheinlich billigste Gästekammer der gesamten Burganlage zuwies. Keine von den Frauen hatte mehr auf mich geachtet oder mit mir gesprochen. Sie hatten mich dem nächstbesten Domestiken übergeben. Er wisse, was mit der persönlichen Dienstmagd zu tun sei.
    Lee war verschollen und ich saß –

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