Die Party Queen von Manhattan - Roman
Hühnerfleisch, Miniburritos, höllenscharfe Tortillachips und Guacamoledip. Und als Nachspeise Magnoliamuffins.«
»Was haben Muffins mit rosa Zuckerguss mit unserem Latino-Thema zu tun?«, fragte Courtney und stibitzte sich einen von der Servierplatte.
»Das war zugegeben eher eine willkürliche Entscheidung - mir ist schlicht keine spanische Nachspeise eingefallen, die es mit Magnoliamuffins aufnehmen kann«, erklärte ich. In dem Moment gab Millington, die sich ins Eck verkrochen hatte, zaghaft Laut. »Komm her, Süße. Schön brav, meine Kleine, komm her«, und wahrhaftig, sie folgte. Kam zu uns getapst und ließ uns den Sombrero im Westentaschenformat sehen, den ich ihr zu diesem feierlichen Anlass verpasst hatte.
»Ist ja wohl nicht wahr«, lachte Jill und schnappte sich das
Hündchen, um seine Kopfbedeckung auf Augenhöhe zu bewundern.
»Doch, doch. Den hab ich in der Stadt in einem Baby-Kostümladen gefunden. Da, mit Kinnriemen, damit er oben bleibt. Ist das nicht megacool?«
Janie nahm sich noch eine Quesadilla und kraulte Millington abwesend mit der freien Hand. »Bette, wenn ich mir überlege, dass du dich anfangs schlicht geweigert hast, irgendwas bei dir steigen zu lassen, und jetzt bist du die Musterhausfrau des Clubs... Echt beeindruckend, ich muss schon sagen.«
Ich lachte. »Offenbar greift mein Job auch auf meine sonstigen Lebensbereiche über. Mittlerweile stelle ich jede Art von Event im Schlaf auf die Beine.«
Erst wurde gegessen und getrunken, bis wir genügend Sangria intus hatten, um uns bei der Diskussion über die ausgewählte Lektüre keinerlei Zwang mehr anzutun. Als Vika ihre zerfledderte Ausgabe aus der Handtasche zog, waren wir alle schon ziemlich hinüber.
»Ich lese euch jetzt die Zusammenfassung von der Website vor«, kündigte sie an. »Seid ihr bereit?«
Wir nickten.
»Okay, dann los. ›Der spanische Millionär Cesar Montarez begehrt Rosalind, seit er sie zum ersten Mal gesehen hat; nie zuvor hat er eine solch elektrisierende Anziehungskraft empfunden. Gleichzeitig hat er wenig Respekt vor geldgierigen Frauen - seien es Geliebte oder Vorzeigeehefrauen. Rosalind ist fest entschlossen, keines von beiden jemals zu werden - bis Cesar entdeckt, dass sie insgeheim Schulden hat. Nun kann er sie kaufen , als seine Geliebte … und Rosalind bleibt kaum eine andere Wahl, als auf sein Angebot einzugehen...‹ Wow. Klingt ja heiß. Und, wie ist euer Eindruck?«
»Es ist so irre romantisch, wie er sie in dem Restaurant am Strand sieht und einfach weiß : Die ist es. Warum sind normale Männer nicht auch so?«, fragte Courtney.
Sammy ist bestimmt so , sagte ich mir im Stillen und ließ meine Gedanken abschweifen.
Wir tauschten uns darüber aus, welche Figuren, Handlungsschwenks und Sexszenen uns in dem Buch am besten gefielen, und landeten darüber unweigerlich bei unserem eigenen Leben - Geschichten von der Arbeit, ein bisschen Gemecker über die Familie, aber hauptsächlich ging es (natürlich) um Männer.
Kurz vor Mitternacht klingelte der Portier aus dem Foyer an.
»Ja?«, sagte ich und hielt den Knopf der Gegensprechanlage gedrückt.
»Ich habe hier einen Herrn namens Philip Weston, der zu Ihnen möchte, Bette. Soll ich ihn hinaufschicken?«
»Philip? Er ist hier? Jetzt in dem Moment?« Dass ich es laut gesagt hatte, merkte ich erst, als Seamus trällerte: »Ganz recht, Bette.«
»Ich habe Besuch«, sagte ich mit wachsender Panik. »Sagen Sie Philip bitte, er soll mich anrufen, wenn er zu Hause ist?«
»Bette, Liebes, nun lass mich schon raufkommen. Mein Kumpel hier - wie heißt du? Seamus! Netter Kerl! Wir trinken gerade zusammen ein Bierchen und sprechen davon, was für ein liebes gutes Mädchen du bist. Und nun sei ein liebes gutes Mädchen und lass mich rauf.«
Ich schaute mich an, mit meinen zerschlissenen Jeans und dem Fetzen, der ein T-Shirt darstellen sollte, und fragte mich, was um Himmels willen Philip wohl mitten in der Nacht von mir wollte. Bei einem normalen Typen wäre die Antwort klar gewesen, aber Philip hatte noch nie angesäuselt angerufen, geschweige denn sich persönlich blicken lassen. Irgendwas stimmte hier nicht.
»In Gottes Namen«, seufzte ich. »Dann komm eben rauf.«
»O mein Gott, Philip Weston ist hier? Jetzt in dem Moment?«, keuchte Janie. »Aber wir sehen doch alle total beschissen aus. Guck dich bloß an.«
Sie hatte völlig Recht, doch daran war nun auf die Schnelle nichts mehr zu ändern.
»Glaub ja nicht, dass du so leicht
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