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Die Party Queen von Manhattan - Roman

Die Party Queen von Manhattan - Roman

Titel: Die Party Queen von Manhattan - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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Ellie Insider. Die einspaltige Kolumne ging über die gesamte Seitenlänge und listete im Schnellverfahren Einzelheiten zu meiner Person auf, von Datum und Ort (Gottlob nur »New Mexico«) meiner Geburt über Schul- und Hochschulausbildung bis zu meiner Stellung bei UBS und meinem Verhältnis zu Will, der hier als »umstrittener, landesweit ausschließlich von der gehobenen weißen Mittelschicht über fünfzig goutierter Kolumnist« tituliert wurde. Ein Albtraum, aber so weit korrekt. Erst beim letzten Abschnitt kam mir das kalte Kotzen. Abby führte jemanden ins Feld, der behauptete, ich hätte schon in den ersten Semestern an der Uni innige Bekanntschaft mit unzähligen Betten im Wohnheim der Jungs gepflegt, außerdem sei bis heute nicht geklärt, ob bei der Erlangung meines akademischen Grades alles mit rechten Dingen zugegangen sei. Einer anderen Quelle zufolge hatte ich mich planmäßig bei Kelly & Company an die Spitze geboxt, obwohl ich über keinerlei Erfahrung im PR-Bereich verfügte. Auf Nachfrage von Abby gab »die Quelle« ihr lediglich zu verstehen, es sei doch allgemein bekannt, dass ich keine meiner Seminararbeiten selbst abgefasst und mich stattdessen lieber eng an die höheren Semester männlichen Geschlechts gehalten hätte, nach dem Motto »Je mehr, desto besser«. Der letzte Satz dieses
so kurzen wie bemerkenswerten Abschnitts unterstellte, ich wäre Philip seit unserem ersten Treffen skrupellos nachgestiegen, um selbst in die Schlagzeilen zu kommen und meiner frisch gestarteten Karriere auf die Sprünge zu helfen.
    Es versteht sich wohl von selbst, dass ich mir Abby am liebsten auf der Stelle geschnappt und mit ausgesucht qualvollen Methoden vom Leben zum Tode befördert hätte. Wie genau das vonstatten gehen sollte, würde ich mir überlegen, wenn ich wieder ordentlich Luft bekam. Im Augenblick pfiff ich auf dem letzten Loch. Verrückt, aber irgendwie konnte ich Abbys Erguss sogar noch was Positives abgewinnen: Hätte sie den ganzen Schrott einfach sich selbst und nicht mir aufgeladen, wäre ihr mein aufrichtiger Beifall sicher gewesen. So aber verpuffte diese meine moralische Anwandlung in der Sekunde, da Kelly aus ihrem Büro trat, eine Ausgabe des eben erwähnten Schundhefts unter dem Arm und ein derart irres Grinsen im Gesicht, dass ich auf meinem Bürostuhl instinktiv ein gutes Stück vor ihr zurückrollte.
    »Bette! Du weißt also schon davon? Hast es gelesen?« Sie walzte auf mich zu wie eine Planierraupe auf einen besonders störrischen Gebäudeteil.
    Aus meinem verdatterten Blick schloss Kelly offensichtlich, dass ich alles abstreiten wollte, und knallte mir als unwiderlegbaren Beweis die Blätter auf den Tisch. »Hast du denn nicht mal in den Skandalalarm reingeschaut?«, kreischte sie mich an. »Die Mädels haben mich deswegen heute in aller Herrgottsfrühe zu Hause angerufen.«
    »Äh, Kelly, das Ganze steht mir echt bis -«
    »Du kleines Rabenaas! Da gaukelst du uns die ganze Zeit vor, du wärst das totale Arbeitstier, das sich in der Bank bis zur Erschöpfung abschuftet und ansonsten nicht ein Fünkchen an Aufregung zu bieten hat, und was muss ich hier lesen? Du bist in Wahrheit ein mit allen Wassern gewaschenes Partygirl? Jetzt mal im Ernst, so was kannst du doch nicht bringen. Wir hatten
dich eigentlich unter der Kategorie ›Eher zugeknöpft‹ eingeordnet, womit wir dir natürlich nicht zu nahe treten wollten. Ganz ehrlich, ich hätte nie gedacht, dass stille Wasser so tief sein können. Wo hast du bloß die ganzen letzten Jahre gesteckt? Ist dir klar, dass du einen kompletten Kasten füllst? Da, lies.«
    »Hab ich schon«, gab ich mechanisch zurück. Mein Schock wich allmählich der Erkenntnis, dass Kelly auch bei Berichterstattung dritten Grades eher erfreut als entsetzt reagierte. »Dir ist aber klar, dass das Ganze erstunken und erlogen ist? Die Tusse, die das zusammengeschmiert hat, kenne ich schon von der Uni, und sie -«
    »Bette, du bist im Kasten. Sprich mir nach. Im Kasten. Vom New York Scoop! Mit einem Wahnsinnsbild, auf dem du rüberkommst wie ein Rockstar. Und das bist du: ein Star! Glückwunsch! Lass uns feiern!!«
    Weg war sie - vermutlich, um vor Tau und Tag ein Champagnerfrühstück zu organisieren, derweil ich überlegte, ob ich nicht einfach nach Istanbul fliegen und auf ewig dort bleiben könnte. Keine drei Minuten später klingelte das Telefon zum ersten Mal - und bescherte mir in der Folge einen unbekömmlichen und grausamen Anruf nach dem anderen. Nummer

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