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Die Party Queen von Manhattan - Roman

Die Party Queen von Manhattan - Roman

Titel: Die Party Queen von Manhattan - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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mit der Uni anfängt, wird er schon kürzer treten.«
    »Schätze ich auch. Du hast sicher Recht. Es ist bloß, dass er, na ja... Egal, ist nicht so wichtig.«
    »Penelope! Was wolltest du gerade sagen?«
    »Du hältst mich bestimmt für das Letzte.«
    »Darf ich dich daran erinnern, teure Freundin, dass du mit einer Frau sprichst, die, ich zitiere, sich aus rein beruflichen Gründen einen ständigen Begleiter zugelegt hat. Ich glaube, damit bin ich nicht direkt in der Position, über andere den Stab zu brechen.«

    Sie seufzte erneut. »Also, ich hab gestern Abend, während er im Viceroy war, Averys Posteingang bei Yahoo gecheckt und dabei ein paar sehr seltsame E-Mails gefunden.«
    »Ihr habt wechselseitig Zugang zu euren E-Mail-Konten?«, fragte ich entsetzt.
    »Ach was. Aber sein Passwort war nun wirklich leicht rauszukriegen. Ich habe den Kosenamen eingetippt, den er seiner Haschpfeife gegeben hat, und voilà! Schon war ich drin.«
    »Echt? Und was hast du da entdeckt?« Ich fand es überhaupt nicht schlimm, dass sie in seine virtuelle Privatsphäre eingedrungen war. Schließlich hatte ich selbst monatelang versucht mitzulesen, wenn Cameron sein Passwort eintippte, aber er war immer zu schnell.
    »Ich weiß, dass ich wahrscheinlich überreagiere, aber es waren ein paar sehr neckische E-Mails an eine Frau dabei, mit der er in New York zusammengearbeitet hat.«
    »Was meinst du mit neckisch ?«
    »Er hat sich lang und breit darüber ausgelassen, wie gut sie doch Alkohol verträgt - besser als jede andere Frau, die er kennt.«
    »Wow, das ist mir aber mal ein Don Juan. Der Knabe könnte glatt ein Handbuch zum Thema Verführung schreiben.«
    »Ja? Ich weiß, es klingt lächerlich, aber irgendwie schwang da doch was mit. Unterschrieben hat er immer mit ›xoxo‹.«
    »O Gott. Ist er schwul? Er ist doch bestimmt nicht schwul, oder? Welcher Hetero macht denn so was?«
    »Na, ich hab so was jedenfalls noch nie von ihm zu lesen bekommen. Es hat mich ganz kribblig gemacht. Als er gestern um drei Uhr morgens nach Hause kam, habe ich ihn ganz beiläufig gefragt, ob er eigentlich noch Kontakt mit irgendwelchen Exkollegen hat, und er hat nein gesagt, bevor er weggepennt ist. Was meinst du, reagiere ich zu empfindlich? Heute Morgen war er dann wieder so süß, hat gemeint, wir könnten doch shoppen gehen, den ganzen Tag miteinander verbringen …«
    Mir fiel keine vernünftige Antwort ein. Bis zur Hochzeit waren es immer noch mehr als acht Monate. Vielleicht - ganz vielleicht - dämmerte es Penelope ja doch noch rechtzeitig, was für ein ausgewachsenes Rindvieh Avery war. Ich wollte mit größtem Vergnügen das Feuer schüren, wo es nur ging, aber auf den richtigen Trichter musste sie schon selbst kommen.
    »Na ja«, sagte ich langsam, jedes Wort auf die Goldwaage legend. »Alle Beziehungen haben ihre Höhen und Tiefen, das ist doch ganz normal, oder? Deswegen verlobt man sich ja erst mal. Wenn du irgendwas an ihm entdeckst, von dem du meinst, dass du es auf Dauer nicht ertragen kannst, dann, na ja, bist du eben noch nicht verheiratet und -«
    »So habe ich es nicht gemeint, Bette«, sagte sie scharf. Hoppla. »Ich liebe Avery, und selbstverständlich heirate ich ihn auch. Ich hatte nur das Bedürfnis, mit meiner besten Freundin über einen sicherlich völlig lächerlichen, unbegründeten, paranoiden Verdacht zu sprechen. Und das ist ganz klar mein Problem, nicht das von Avery. Ich muss einfach mehr Vertrauen haben, was seine Gefühle für mich betrifft, mehr ist es nicht.«
    »Klar doch, Pen, klar. Verstehe ich absolut. Ich wollte dir auch nichts unterstellen. Und ich bin natürlich immer für dich da, wenn du reden willst. Tut mir Leid, was ich eben gesagt habe.«
    »Ach egal, ich bin im Moment wohl schnell reizbar. Hab ein bisschen Heimweh. Also, danke fürs Zuhören. Entschuldige, dass ich dir die Ohren voll gelabert habe. Wie geht’s denn dir nun eigentlich? Was macht Philip? Ist er brav?«
    Wie um alles in der Welt waren die Dinge bloß dermaßen aus dem Ruder gelaufen? Da fragte meine beste Freundin mich nach Philip - und hatte keinen blassen Schimmer, dass Sammy überhaupt existierte? In jenen uralten - so kam es mir jedenfalls vor - Zeiten, als wir noch beide in der Bank arbeiteten und abends im Black Door abhingen, wäre es undenkbar gewesen,
dass ich ihr nicht brühwarm von so etwas wie DEM KUSS erzählt hätte.
    »Ach, es ist ziemlich kompliziert. Alle denken, dass wir zusammen sind - er vermutlich auch -, wir

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