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Die Party Queen von Manhattan - Roman

Die Party Queen von Manhattan - Roman

Titel: Die Party Queen von Manhattan - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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recherchiert, und jetzt hab ich ihn gefunden: den - einen Tusch, bitte! - den hypoallergenen Hund. Komm, sprich es mir nach, hy-po-al-ler-gen.« Er grinste.
    »Einen hypoallergenen Hund? Sag bloß, so was kann man züchten? Das Letzte, was ich in meinem Leben brauche, ist eine
mutierte Töle, die mich auf dem schnellsten Weg ins Krankenhaus befördert. Du spinnst wohl.«
    »Aber Bette. Er wäre das ideale Haustier. Der Züchter hat mir versichert, dass man auf diese Hunde keine Allergien bekommen kann, weil sie kein Fell haben, sondern richtige Haare. Du wärst immun dagegen. Ich habe für Samstag einen Termin vereinbart, damit wir uns einen aussuchen können. Bis dahin reserviert er uns mindestens ein Männchen und ein Weibchen, damit wir die Wahl haben.«
    »Ich muss arbeiten«, sagte ich wenig begeistert. Mir war klar, dass unsere Beziehung die Verantwortung für ein weiteres Familienmitglied nie und nimmer aushalten würde. Vielleicht wäre es am besten gewesen, sofort Schluss zu machen, aber wie will man im Dezember eine neue Wohnung finden und noch dazu eine, die so groß und preiswert war? Und Hunde sind natürlich auch was Süßes und bringen einen auf andere Gedanken. Also ließ ich mich breitschlagen. »Na schön. Dann gehe ich eben am Sonntag ins Büro, damit wir deinen antiallergischen Hund abholen können.«
    Er umarmte mich und fing begeistert an zu erzählen, dass er vorhatte, einen Wagen zu mieten und in der Nähe des Züchters vielleicht noch ein paar Antiquitätenläden abzuklappern. (Und das von dem Knaben, der auf mich eingeredet hatte wie auf ein krankes Pferd, damit er nur ja seinen alten Sitzsack behalten konnte, als wir zusammengezogen waren?) Womöglich war die mutierte Töle ja doch die Lösung für all unsere Probleme.
    Irrtum.
    Ein großer, grober, grotesker Irrtum.
    Na ja, das ist vielleicht ein kleines bisschen übertrieben. Natürlich löste der Hund kein einziges Problem. (Wen wun dert’s?) Aber in einem behielt Cameron doch Recht. Millington war tatsächlich hypoallergen. Ich konnte sie auf den Arm nehmen, mit ihr schmusen und mir von ihrem Bart die Nase
kitzeln lassen, ohne dass es mich irgendwo juckte. Bloß war sie leider selbst allergisch. Und zwar auf ALLES. Als sie sich in der Küche des Züchters an ihre Geschwister schmiegte, fanden wir ihr Niesen noch niedlich. Putzig. Das einzige Weibchen im ganzen Wurf hatte einen Schnupfen, und wir durften sie wieder gesund pflegen. Aber der Schnupfen ging nicht weg, und Millington hörte nicht auf zu niesen. Nachdem wir sie drei Wochen lang rund um die Uhr betütelt hatten - Cameron half brav mit, das muss ich ihm lassen -, ging es unserer kleinen Knutschkugel immer noch nicht besser, obwohl uns ihre Behandlung inzwischen um fast dreitausend Dollar ärmer gemacht hatte: Tierarztrechnungen, Antibiotika, Diätfutter und zwei Besuche in der Notaufnahme der Tierklinik, als sie nachts so heftig keuchte und schnaufte, dass wir Angst hatten, sie würde ersticken. Wir vernachlässigten unsere Arbeit, lagen uns ständig in den Haaren und plünderten unsere Konten. Unsere Gehälter reichten kaum aus, um die Kosten für den Hund zu decken. Die endgültige Diagnose? »Reagiert stark auf die meisten Allergie auslösenden Stoffe im Haushalt wie Staub, Schmutz, Pollen, Reinigungssprays, Spül- und Waschmittel, Farben, Parfüme und Haare anderer Tiere.«
    Es war schon eine Ironie des Schicksals: Mir, der Königin von Allergistan, hatte man einen Hund zugeschanzt, der auf absolut alles allergisch reagierte. Vielleicht hätte ich darüber sogar lachen können, wenn Cameron, Millington und ich in den ersten drei Wochen jeweils mehr als vier Stunden Schlaf am Stück bekommen hätten, aber das hatten wir nicht. Deshalb fand ich die Sache ganz und gar nicht lustig. In der ersten Nacht der vierten schlaflosen Woche fragte ich mich, was wohl andere Leute in unserer Situation tun würden. Ein vernünftiges Paar in einer funktionierenden Beziehung würde das Tier dem Züchter zurückgeben, sich einen ausgedehnten Urlaub in sonnigen Gefilden gönnen und über das Abenteuer mit dem hyperallergischen Hund, das mit der Zeit zur netten Erinnerung
und zur witzigen Partyanekdote verblassen würde, nur noch hin und wieder leise schmunzeln. Und was tat ich? Ich heuerte eine Reinigungsfirma an und ließ jedes Haar, jeden Schmutzkrümel, jedes Staubkörnchen entfernen, damit der Hund atmen konnte. Und ich setzte Cameron vor die Tür. Acht Monate später erfuhr ich von

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