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Die Party Queen von Manhattan - Roman

Die Party Queen von Manhattan - Roman

Titel: Die Party Queen von Manhattan - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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bringen. Wenn es ans Bearbeiten ging, baute er sich hinter ihr
auf und tippte mit dem Finger auf den Bildschirm, um ihr zu zeigen, wo sie etwas löschen beziehungsweise einfügen sollte.
    »Die Computeradresse, an die ich ihr einen elektronischen Brief schicken kann«, erläuterte ich.
    »Du bist göttlich, Bette. Wirklich. Wozu brauchst du denn so was? Ich sage ihr, dass sie dich anrufen soll, damit ihr einen Antrittstermin vereinbaren könnt.«
    »Ist das nicht ein bisschen voreilig, Will? Vielleicht sollte ich ihr erst mal meinen Lebenslauf schicken. Und wenn er ihr gefällt, werden wir schon sehen, wie es weitergeht. So läuft das nämlich normalerweise ab in der realen Welt.«
    »Ja, das ist mir auch schon zu Ohren gekommen«, antwortete er. »Wenn du mich fragst, die reinste Zeitverschwendung. Du wärst die ideale Kandidatin für den Job, weil du aus der Bankbranche alle nötigen Fähigkeiten mitbringst - Detailversessenheit, Ordnungsmanie, Terminfetischismus. Und dir kann ich nur noch einmal sagen, dass sie eine tolle Frau ist. Sie war nämlich früher meine Assistentin. Ich rufe sie schnell an und sage ihr, wie glücklich sie sich schätzen kann, dass sie dich gefunden hat. Damit bist du ein für alle Mal aus dem Schneider, Schatz.«
    »Sie war deine Assistentin? Das wusste ich nicht«, sagte ich. Wie alt Kelly wohl sein mochte?
    »Doch, doch. Sie hat gleich nach dem Studium bei mir angefangen. Ihr Vater hatte bei mir noch einen Gefallen gut. Kelly einzustellen war die beste Entscheidung meines Lebens. Sie war klug, hoch motiviert und hat mir Ordnung beigebracht. Dafür habe ich sie im Journalistischen angelernt. Sie war hinterher noch eine Zeit lang bei People , und dann ist sie in die PR-Branche gewechselt. Sie würde dich mit offenen Armen aufnehmen. Glaub mir.«
    »Okay«, sagte ich zögernd. »Wie du meinst.«
    »Ich meine nicht, ich weiß, Darling. Betrachte die Sache als erledigt. Ich sage ihr, sie soll dich anrufen, damit ihr die Einzelheiten
besprechen könnt, aber ich sehe da eigentlich keinerlei Probleme. Sorg du nur dafür, dass du deine Garderobe ausmistest und alles ausrangierst, was sich Kostüm nennt oder wie ein solches aussieht. Dann ist alles im Lot.«

6
    Als ich, wie ausgemacht, an meinem ersten Arbeitstag um Punkt neun antanzte, holte Kelly mich selbst unten am Empfang ab. Sie umarmte mich, als wäre ich eine uralte Freundin, die sie seit Ewigkeiten nicht gesehen hatte.
    »Wir freuen uns ja so, dich bei uns zu haben, Bette!«, hauchte sie und warf dabei einen verstohlenen Blick auf mein Outfit. Ihr Gesichtsausdruck war nicht akut panisch, eher hoffnungslos verzweifelt, aber dann setzte sie entschlossen ein strahlendes Lächeln auf und zog mich mit sich zum Aufzug.
    Ich war zwar - kluges Kind! - nicht im Kostüm aufgekreuzt, aber erst als ich sah, was die anderen Mitarbeiter von Kelly & Company trugen, wurde mir klar, was für einen Fehlgriff ich mir trotzdem geleistet hatte. Mein Verständnis von lässigem Schick (grauschwarze Umschlaghose, hellblaues Oxford-Hemd und schlichte, flache Schuhe) war ein bisschen anders als das der übrigen Belegschaft. Das Büro, ein großzügiger Raum mit einer wandhohen Fensterfront und einer Aussicht bis hinunter zur Wall Street und hinüber bis nach New Jersey, wirkte fast so luftig wie ein Loft. Um einen großen runden Tisch hatte sich ein halbes Dutzend Leute versammelt, allesamt blendende Erscheinungen und von Kopf bis Fuß in Schwarz gewandet. Die dürrste der offensichtlich unterernährten jungen Frauen rief Kelly zu: »Die Gesellschaftsseite auf Leitung zwei. Sie wollen einen Kommentar über die neuesten Hochzeitstrends.« Kelly bot mir einen Platz an, fasste sich ans Ohr und rückte ihr kleines Headset zurecht. Im nächsten Augenblick begrüßte sie jemanden
mit großem Hallo und vielen Komplimenten, während sie vor dem Fenster auf und ab ging. Ich setzte mich neben die Hungerkünstlerin. Als ich mich ihr vorstellen wollte, reckte sie mir ihren Zeigefinger entgegen, ein deutliches Zeichen, dass ich warten sollte. Erst jetzt fiel mir auf, dass alle am Tisch gleichzeitig redeten, wenn auch nicht miteinander. Jeder hatte einen kleinen Knopf im Ohr. Schon in wenigen Wochen würde ich mich selbst so sehr an das Telefonieren mit einem Freisprechhandy gewöhnt haben, dass ich mir ohne meinen kleinen Mann im Ohr komplett nackt - ja, regelrecht entblößt - vorkam. Aber bei meiner ersten Begegnung mit Kellys Team fand ich es einfach nur komisch. Die

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