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Die Party Queen von Manhattan - Roman

Die Party Queen von Manhattan - Roman

Titel: Die Party Queen von Manhattan - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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Akzent?«
    »Italienisch natürlich, was für eine Frage«, antwortete Elisa an seiner Stelle. »Hörst du das nicht?«
    Schlagartig wurde mir klar, dass zwischen Elisa und Davide etwas lief - man konnte das elektrische Knistern fast spüren. Ich klopfte mir selbst auf die Schulter: Bravo, du Superhirn. Klasse zusammengereimt. Aber bevor ich noch weiter über meine Klugheit ins Schwärmen geraten konnte, sank Elisa auf Davides Schoß, schlang die Arme um seinen Hals wie ein kleines Mädchen, das seinen Daddy herzte, und küsste ihn - ganz untöchterlich - voll auf den Mund.

    »Also echt, Elisa. Könntet ihr uns bitte mit euren Liebesbekundungen verschonen?«, stöhnte Skye und verdrehte die Augen. »Schlimm genug, dass wir uns vorstellen müssen, wie ihr in eurer Freizeit Sex habt, aber wir wollen es uns nicht auch noch vorführen lassen, okay?«
    Mit einem tiefen Seufzer erhob Elisa sich wieder von Davide, der zum Abschied noch schnell ihre linke Brust tätschelte. Ich versuchte mir vorzustellen, wie im Konferenzraum bei UBS zwei Mitarbeiter derart zur Sache gingen, und hätte um ein Haar laut losgeprustet.
    »Okay. Also«, fuhr sie ungerührt fort, als ob die kleine Grapscheinlage nie passiert wäre. »Skye, Leo und Davide sind die Ansprechpartner für die aktuellen Projekte. Die drei da drüben...« Sie zeigte auf zwei Blondinen und eine Brünette, die hochkonzentriert vor ihren PowerBook-Laptops saßen. »... sind die LISTEN-Girls und dafür verantwortlich, dass wir über jeden, den wir für einen Event brauchen könnten, alle nur denkbaren Informationen zur Verfügung haben. Kennst du den Spruch, dass es wirklich nur ein paar Leute auf der Welt gibt, die man unbedingt kennen muss? Unsere LISTEN-Girls kennen sie alle.«
    »Mmm, aha«, sagte ich, obwohl ich keinen Schimmer hatte, wovon sie eigentlich redete. »Logo.«
    Drei Stunden später hatte ich das Gefühl, schon drei Monate bei Kelly & Company zu arbeiten. Während des Meetings hingen alle lässig in den Stühlen, nuckelten Cola Light und Fiji-Wasser und redeten über die Party, die sie für Candace Bushnells neues Buch schmeißen würden. Skye ging eine Checkliste durch, während die anderen sie mit den neuesten Infos über die Rückmeldungen der Eingeladenen, das Menü, die Positionierung der Fotografen und die Journalistenbetreuung versorgten. Anschließend ließ Kelly von einem der LISTEN-Girls die aktuelle Zusagenliste verlesen, als sei es das Wort Gottes. Jeder Name wurde mit einem Nicken, Seufzen, Lächeln, Murmeln,
Kopfschütteln oder Augenaufschlag kommentiert. Ich selbst kannte höchstens eine Hand voll davon: Nicole Richie. Karenna Gore Schiff. Natalie Portman. Gisele Bündchen. Kate und Andy Spade. Bret Easton Ellis. Rande Gerber. Die Crew von Sex and the City , sämtliche Darsteller und sonstige Mitarbeiter. Nicken, Seufzen, Lächeln, Murmeln, Kopfschütteln, Augenaufschlag. So ging es fast drei Stunden am Stück. Als endlich die Vor- und Nachteile jedes einzelnen Gastes bis ins letzte Detail durchgehechelt waren - ob überhaupt und wenn ja, dann in welcher Form die Party und damit auch die Berichterstattung in den Medien von seinem Auftritt profitieren würde - war ich geschaffter als nach jedem Gespräch mit Mrs. Kaufman. Ich konnte gar nicht schnell genug ja sagen, als Elisa mich um zwei Uhr fragte, ob ich Lust hätte, auf einen Kaffee mitzukommen.
    Draußen rauchten wir erst mal eine. Plötzlich überkam mich eine nostalgische Sehnsucht nach Penelope und unserem mittäglichen Teller Falafel vor dem UBS-Gebäude. Auf dem Weg zum Café gönnte Elisa mir die ersten Blicke hinter die Kulissen von Kelly & Company. Wer den Laden in Wahrheit schmiss (sie), wer den Laden am liebsten schmeißen würde (alle anderen). Ich besann mich auf meine altbewährte Konversationstechnik und bombardierte sie mit Fragen. Die Antworten ließ ich an mir vorüberrauschen. Erst als wir an einem Ecktisch Platz genommen hatten - Elisa trank ihren Kaffee natürlich entkoffeiniert und schwarz -, drang wieder etwas von dem, was sie sagte, zu mir durch.
    »O Gott! Ich werd nicht mehr! Siehst du, was ich sehe?«, zischelte sie.
    Ich folgte ihrem Blick bis zu einer hoch gewachsenen Frau, die stinknormale Jeans und einen langweiligen Blazer trug. Sie hatte mittelbraune Haare und eine mittelprächtige Figur. Die totale Durchschnittsfrau. So aufgeregt, wie Elisa sich gebärdete, musste sie eigentlich eine Prominente sein, aber mir kam sie nicht im Mindesten bekannt

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