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Die Party Queen von Manhattan - Roman

Die Party Queen von Manhattan - Roman

Titel: Die Party Queen von Manhattan - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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Menschen drängen. Für die New Yorker ist alles ein Wettkampf, sei’s die Suche nach einem Taxi oder einem freien Platz in der U-Bahn, die Jagd nach einer Hermès-Birkin-Tasche oder nach Jahreskarten für die Knicks. Auf einer Eigentümerversammlung einen Antrag durchzubringen braucht Ewigkeiten. Spröde Hostessen in populären Restaurants verlangen, dass man einen Tisch sechs Monate im Voraus bestellt. »Wenn du ohne Mühe reinkommst, lohnt es die Mühe nicht«, so ein beliebter Spruch. Spätestens seit den Tagen von Studio 54 hat das Publikum den Einlass in einen Nachtclub zum Leistungssport erhoben. Und
in den angesagtesten Läden gibt es sogar Abstufungen des Eingelassenwerdens. Durch die Tür zu kommen war nur der Anfang, das schaffte jede Jungstudentin, die ein hautenges Top trug. Wie sagte mal jemand in Bezug auf das Sanctuary? »Wie, mit der Meute an der Bar? Da gehe ich doch lieber gleich zu McDonald’s.« Elisa hatte uns strikt angewiesen, direkt in die VIP-Lounge durchzugehen. Nur dort ging anscheinend »echt die Post ab«. Früher haben sich Jagger und Bowie in den legendären Privatsalons des Studio 54 die Nächte um die Ohren geschlagen. Heute halten Leo, Colin und Lindsay in abgeschiedenen Gemächern Hof, geschützt vor neugierigen Blicken. Und der Rest der Menschheit kämpft darum, eingelassen zu werden.
    Ich hatte mich schon vor geraumer Zeit daran gewöhnt, kein VIP zu sein - ich wäre nie auf die Idee verfallen, dass ich in diese Kategorie gehören könnte. Aber als ich zum ersten Mal außerhalb der Nachtclubszene auf einen VIP-Raum stieß, erwachte mein gerechter Zorn. Für mich war es das erste Vorzeichen der Apokalypse, als mein Zahnarzt Dr. Quinn in seiner Praxis ein getrenntes Wartezimmer für Promis eröffnete. »Damit sich unsere namhaften Patienten wohl fühlen können«, wie mir die Sprechstundenhilfe erklärte. »Nehmen Sie doch bitte im normalen Warteraum Platz.« Also mischte ich mich zähneknirschend unter das gemeine Volk, blätterte in einer zwei Jahre alten Illustrierten und versuchte, den übergewichtigen Gentleman, der mir gegenübersaß, mittels Hypnose zu zwingen, keine Kaugummiblasen mehr zerplatzen zu lassen. Sehnsüchtig starrte ich auf die Tür mit dem VIP-Schild und malte mir in den leuchtendsten Farben aus, was für ein edles Zahnarztwunderland wohl dahinter lag. Ich fand mich damit ab, dass ich nun einmal zu denen gehörte, die von einer solchen Vorzugsbehandlung nur träumen konnten. Doch heute, nur ein paar Monate später, stand ich in meiner megageilen neuen Ausgehkluft vor dem Sanctuary, in dem eine Truppe megatoller
Freunde schon auf mich wartete. Endlich war auch ich auf der Siegerstraße angekommen.
    Aus den Augenwinkeln sah ich eine Frau, die wie Abby ausschaute, aber genau konnte ich sie nicht erkennen. Sie begrüßte den Türsteher mit einem Küsschen und ging hinein. »Hör mal, Penelope, du errätst nie, wen ich letztens getroffen habe. Kaum zu fassen, dass ich es dir noch nicht erzählt habe. Weißt du, wer an dem Abend, als du nicht mehr ins Bungalow 8 mitkommen wolltest, auch da war? Abby. Abby Abrams.«
    Penelope machte große Augen. Falls überhaupt möglich, hasste sie Abby noch mehr als ich. Sie behandelte sie wie Luft, seit Abby sie einmal in einem leeren Seminarraum abgefangen hatte, um ihr zu sagen, sie solle es sich nicht zu Herzen nehmen, dass ihr Vater ein Verhältnis mit seiner Sekretärin habe, das tue seiner Liebe zu ihr bestimmt keinen Abbruch. Penelope war so geschockt, dass sie nur fragen konnte: »Woher weißt du das?« Worauf Abby fies grinste und zurückfragte: »Ist das dein Ernst? Ich dachte, das weiß jeder.«
    »Du hast diese Giftspritze getroffen und mir nichts davon erzählt? Was hat sie denn gesagt?«
    »Das Übliche. Es freut dich bestimmt zu hören, dass sie jetzt im Fokus der Medienwelt steht. Nennt sich inzwischen Abigail, woraufhin ich sie natürlich so oft wie möglich mit Abby angesprochen habe. Hat einen neuen Busen und sich das halbe Gesicht umschneidern lassen, aber ansonsten ist sie ganz die Alte.«
    »Die würde doch für fünfzig Cent ihre eigene Großmutter verkaufen, wenn sie dadurch nach oben kommen könnte«, knurrte Penelope.
    »Wo du Recht hast, hast du Recht«, antwortete ich. »Könnte sein, dass du ihr heute Abend über den Weg läufst. Ich glaube, sie ist gerade reingegangen.«
    »Toll. Wirklich super. Was für ein Glück.«
    Ich hakte mich bei Penelope unter, holte tief Luft und zog sie mit mir, an der

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