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Die Party Queen von Manhattan - Roman

Die Party Queen von Manhattan - Roman

Titel: Die Party Queen von Manhattan - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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Penelope ging, aber Avery redete so eindringlich auf sie ein, dass ich nicht stören wollte. Ich ging zurück zum Tisch, wo Davide mir sofort einen Drink in die Hand drückte.
    Keine Minute später kam Penelope auf mich zu. »Bette, wir gehen«, sagte sie matt. Sie sah aus, als ob sie sich lieber umbringen würde, als noch zu bleiben.
    »Geht’s? Hör mal, lass doch einfach Avery noch ein bisschen feiern, und wir gehen irgendwo einen Happen essen. Mich hält hier nichts. Wenn ich bleibe, mache ich womöglich irgendwas, was mir hinterher Leid tut. Mich zum Beispiel von Philip abschleppen zu lassen und eine wilde Liebesnacht mit ihm zu verbringen, obwohl er der fürchterlichste Mann ist, den ich kenne.«
    Sie seufzte. »Nein, danke. Ich glaube, wir müssen wirklich nach Hause. Aber danke noch mal. Ich rufe dich morgen an.«
    Wahrscheinlich würden beide in dieser Nacht kein Auge zutun. Avery war so zugekokst, dass er schon eine Betäubungsspritze für Pferde bräuchte, um einzuschlafen. Womöglich würde er auch noch Flashbacks bekommen, von dem ganzen Acid, das er als Student eingeschmissen hatte, und versuchen, einen Wellensittich zu fressen oder aus dem Fenster zu fliegen. Arme, liebe Penelope.
    »Bette, Schatz, kommst du?«, fragte Philip und legte mir den Arm um die Schultern, ganz wie ein fester Lover und nicht wie der Mann, von dem ich mir einredete, dass ich nicht mit ihm ins Bett wollte. »Wir fahren zu mir. Vielleicht bis du diesmal nicht zu blau, um …«

    »Aber klar, sicher doch. Und dann machen wir zusammen mit Sonja eine Pyjamaparty zu dritt«, entgegnete ich etwas pampiger als beabsichtigt. »Das wird ein Heidenspaß.«
    »Du bist ganz schön frech, weißt du das?« Seine Hand kroch über mein hauchdünnes Top zwischen meine Schulterblätter. »Was regst du dich denn gleich so auf? Sei doch nicht immer so verkrampft, mein Herz. Ich lade Sonja in ihrer Suite ab, und dann lernen wir uns ein bisschen näher kennen. Was meinst du?«
    Bevor ich antworten konnte, flüsterte er Sonja etwas auf Französisch ins Ohr. Sie nickte heftig, hob ihre perfekten Augenbrauen und kicherte. » Oui , oui , natürlisch ist es okay, dass ihr Zeit für eusch’abt«, sagte sie. Nett von ihr, uns zu einer beschwipsten, beschwingten Sexnacht ihr Okay zu geben.
    »Weißt du was, Philip?« Gute Frage. Ich wusste ja selbst nicht genau, wie ich ihm erklären sollte, warum es heute Abend nichts mit uns werden würde. »Es ist nicht richtig, sie mutterseelenallein in ein Hotelzimmer zu stecken. Sie bleibt doch nur diese eine Woche. Und sie ist erst fünfzehn. Findest du nicht, dass du auf sie aufpassen solltest? Bei ihrem Aussehen kann sie doch sicher keine drei Schritte gehen, ohne dass sie von irgendeinem Kerl angebaggert wird.«
    Er machte ein nachdenkliches Gedicht. Anscheinend kaufte er mir meine schwesterliche Sorge um Sonja tatsächlich ab, denn er nickte. »Du hast völlig Recht, mein Herz. Ich bringe sie brav ins Bettchen, und dann nehmen wir uns irgendwo anders ein Hotelzimmer. Gute Idee. Wir schwirren ab, Leute«, verkündete er in Richtung der anderen. Elisa schaffte es vor lauter ungläubigem Staunen gerade noch, mir ein Okayzeichen zu geben. Sehr dezent.
    Nun gut, dann würde ich die beiden eben vor dem Archives abwimmeln und allein mit dem Taxi nach Murray Hills weiterfahren. Das war auf jeden Fall einfacher, als lange darüber zu diskutieren. Während ich Sonja und Philip zum Ausgang folgte,
kam ich mir vor wie das pummelige, ungelenke Kind zweier Olympioniken.
    »He, ein Taxi, ja?«, sagte Philip zu dem Türsteher und schnippte mit den Fingern. Obwohl mir eine solche Arroganz sonst höchst zuwider war, kam sie mir, nachdem uns der Gorilla vorher so mies behandelt hatte, ausnahmsweise ziemlich gelegen. So lange zumindest, bis ich plötzlich erkannte, dass es gar nicht der unterernährte Netzhemdheld mit der Afroperücke war, sondern der süße (aber ungehobelte) Türsteher vom Bungalow 8, Sammy. Wenn Blicke töten könnten, wäre Philip wie von einer Kugel durchbohrt hintenüber gekippt. Und schon hatte er mich ebenfalls erkannt, obwohl ich mich noch schnell wegducken wollte. Er drehte sich um und hielt stumm ein vorbeifahrendes Taxi an.
    Sonja rutschte als Erste hinein, Philip folgte als Nächster. Dann stand nur noch ich neben dem Wagen, dessen Tür Sammy mir aufhielt. Ich weiß auch nicht, warum ich zu ihnen einstieg, aber ich tat es. Es war, als müsste sich mein Körper an ein unsichtbares Drehbuch

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