Die Party Queen von Manhattan - Roman
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»Ja, genau. Ellie Insider schreibt, dass ihr laut einer ungenannten Quelle fast jede Nacht miteinander verbringt, nachdem ihr in den heißesten Clubs wie Bungalow und Marquee abgefeiert habt.«
»Wir haben keine Beziehung«, beteuerte ich.
»Die Bilder sprechen eine andere Sprache, Bette. Gott sei Dank, möchte ich hinzufügen.« Kelly drehte ihren Flachbildschirm herum, damit auch die anderen einen Blick auf die Fotos von Philip und mir werfen konnten.
Mein Privat- und Berufsleben überlappten sich nicht nur, sie waren untrennbar miteinander verwoben. Jeder Volltrottel konnte erkennen, dass ich nur dank meiner Bekanntschaft mit Philip in so kurzer Zeit zu einem voll akzeptierten Mitglied des Teams aufgestiegen war, so rasend schnell, dass sich mir der Kopf drehte.
»Ich finde bloß, Beziehung ist ein bisschen zu viel gesagt«, wandte ich zaghaft ein. Wollten oder konnten sie mich nicht verstehen?
»Ganz egal, wie du es nennen würdest. Hauptsache, du bleibst an Philip dran. Wusstest du schon, dass uns T-Mobile nur deswegen engagiert hat, weil du mit Mr. Weston gehst?«
Nur deswegen ?, dachte ich.
»Überraschung, Bette! Wir haben heute Morgen einen Anruf von ihrer Werbeabteilung bekommen. Sie wollen, dass wir ihren neuen BlackBerry in der jüngeren New Yorker Szene promoten. Und sie haben sich für uns entschieden, weil wir, wie jeder sehen kann, in dieser Szene führend vertreten sind. An der Wall Street ist der BlackBerry natürlich längst der absolute Renner, genauso wie in Hollywood, wo sich sämtliche Größen - und Nieten - der Filmbranche schon einen zugelegt haben. Aber hier hat er noch nicht so eingeschlagen, wie T-Mobile sich das vorstellt. Das wollen wir nach Kräften ändern. Und ich freue mich, dir mitteilen zu können, dass du allein für die gesamte Logistik des Events verantwortlich bist. Du müsstest sie lediglich mit mir abstimmen.«
»Ich? Verantwortlich für die Logistik?«, stammelte ich.
»T-Mobile wäre entzückt, wenn du die Veranstaltung organisieren und Philip als Gastgeber dafür gewinnen würdest. Es könnte nicht besser für uns laufen!«, trällerte sie. Wenn sie wüsste, dass Philip höchstwahrscheinlich noch nicht mal meinen Nachnamen kannte. Und dann sollte er eine Party geben, nur weil ich ihn darum bat?
»Skye wird dich unterstützen und dir zur Hand gehen.« Die Genannte nahm diese Ankündigung nicht gerade begeistert auf. »Und wir anderen sind natürlich ebenfalls für dich da. Die Party soll schon am 22. November steigen, das ist der Dienstag vor Thanksgiving. Du musst dich also ranhalten.«
Eine blitzschnelle Kalkulation ergab, dass es bis dahin keine drei Wochen mehr waren. Was ich vor Schreck auch laut aussprach.
»Ach, Bette, mach keinen Stress«, sagte Elisa mit einem genervten Blick. »Das ist doch ein Klacks. Du suchst dir eine
Location, trommelst ein paar Sponsoren zusammen, schreibst die Einladungen, gehst die LISTE durch und machst in der letzten Woche die Pressearbeit. Wenn Philip als Gastgeber auftritt, werden die Medien sowieso darüber berichten. Das ist doch wirklich nicht die Welt.«
Als die Besprechung endlich zu Ende war, schnappte ich mir meinen Laptop und verzog mich ins nächste Starbucks. Panisch überlegte ich, was für den BlackBerry-Event alles zu erledigen war. Insgeheim hoffte ich fast, dass Philip für ein Ja eine Gegenleistung verlangen und nur dann als Gastgeber auftreten würde, wenn ich mit ihm schlief. Aber diese Anwandlung dauerte nur eine Sekunde. Alle Welt glaubte, wir hätten eine hei ße Affäre, dabei war es eher so, als ob wir beide davor zurückscheuten. Ihm schien es nur darum zu gehen, vor den Kameras der Fotografen den großen Liebhaber zu spielen. Reden konnte er wie ein Weltmeister der Verführung, aber wenn es ans Handeln ging, war er höchstens Kreisklasse. Er schien fast erleichtert zu sein, wenn ich ihn abends abschüttelte und mich allein auf den Heimweg machte. Ich hatte es mir so zusammengereimt, dass er eine (oder mehrere) heimliche Geliebte hatte und es ihm deshalb sehr gelegen kam, dass die Öffentlichkeit uns für ein Liebespaar hielt. Und das war irgendwie beleidigend - er könnte wenigstens mit mir schlafen wollen , auch wenn dann nichts daraus wurde. Aber wir schienen stillschweigend zu der Übereinkunft gekommen zu sein, es bei unserem derzeitigen Verhältnis zu belassen.
Ich hatte gerade eine Nachricht in Amy Saccos Büro hinterlassen, um mich zu erkundigen, ob ich Bungalow 8 für die
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