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Die Paulis in Tatukaland (German Edition)

Die Paulis in Tatukaland (German Edition)

Titel: Die Paulis in Tatukaland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gernot Gricksch
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die Arme, als wäre er der herrlichste und wunderbarste Mensch der Welt und ein jeder müsste ihm bewundernd zu Füßen liegen.
    »… Efraim Langstrumpf! König von …«
    Er breitete die Arme aus und zeigte auf den Strand und den dahinter liegenden Wald.
    »… Tatukaland!«
    Arne schaute strahlend in die verdutzten Gesichter von elf Kindern.
    Dennis, Lea und Flummi warfen sich vielsagende Blicke zu und seufzten.
    Ging das wirklich schon wieder los? Es war noch nicht lange her, da hatten sie ihre Tante von der Wahnvorstellung befreit, Pippi Langstrumpf zu sein – da sahen sie sich nun einem durchgeknallten Möchtegernstiefvater gegenüber, der sich einbildete, Pippi Langstrumpfs Papa zu sein.
    Das konnte ja lustig werden …

10 . Kapitel
    Keines der Kinder protestierte, als Arne das Kommando übernahm. Obwohl alle es natürlich ausgesprochen merkwürdig fanden, dass dieser Mann plötzlich darauf bestand, als König Langstrumpf angesprochen zu werden, schien es trotzdem richtig, dass er ihnen sagte, wo es langging. Arne war der einzige Erwachsene hier, und wenn er in diesem ganzen Schlamassel nicht bestimmen würde, was zu tun sei, wer sollte es dann tun?
    Arne ging zügigen Schrittes über den Strand auf das Innere der Insel zu und drehte sich immer wieder zu der Karawane der Kinder um, die ihm eilig folgte. Dabei lachte Arne Langstrumpf in regelmäßigen Abständen, wobei keiner seiner »Untertanen« erkennen konnte, was der Anlass für diese Heiterkeit war. Ständig rief der selbst ernannte König so seltsame Sachen wie »Wir müssen uns in der Festung verschanzen, bevor Blut-Svente und Messer-Jocke uns finden. Die sind nämlich hinter meinem Schatz her!« und »Hoho, wenn meine Pippi das sehen könnte, wie ihr dicker Papa hier mit seinen Untertanen ein Abenteuer erlebt!«.
    »Der ist doch gar nicht dick«, wunderte sich Cicek.
    »Und er ist auch kein König«, ergänzte Ansi.
    »Der ist doch euer Vater, oder?«, sagte Mona, die es endlich aufgegeben hatte, mit ihrem Handy herumzuhantieren, zu den Pauli-Kindern. »Ist der irgendwie in psychiatrischer Behandlung oder so?«
    »Nee, das ist alles wegen der Zauberei von den Kimono-Fr…«, begann Flummi eifrig zu erklären, doch Dennis und Lea unterbrachen sie hastig. Es würde nur zu Verwirrung oder Panik führen, wenn sie den anderen von dem geheimnisvollen und magischen Treiben der Zwilldrillinge berichteten. Oder man würde ihnen einfach nicht glauben und sie auslachen.
    »Das kommt von dem Schlag mit dem Ruder«, beeilte sich also Dennis zu sagen. »Kleine Gehirnerschütterung oder so.«
    »Ja, der ist bestimmt bald wieder normal«, ergänzte Lea und ließ es sich nicht nehmen, noch zu ergänzen, »und er ist nicht unser Vater. Er ist nur der vorübergehende Freund unserer Mutter.«
    »Vorübergehend?«, wunderte sich Mona.
    »Ja. Wir hoffen, ihn schon bald wieder los zu sein«, sagte Lea.
     
    Allen Kindern reichte die Erklärung mit dem Ruder und die Aussicht, dass Arne in kurzer Zeit wieder normal sein würde, fürs Erste aus. Lea, Dennis und Flummi wussten es jedoch besser. Ganz sicher würden es ihnen die Kimono-Frauen nicht so leicht machen.
    Irgendwann drehte sich Toby zu den Pauli-Kindern um und sagte: »Hätten wir das Boot nicht besser auf den Strand ziehen sollen oder irgendwo festbinden oder so? Ich meine, so treibt das doch bestimmt ab und zurück ins Meer.«
    Die Paulis schauten Toby erstaunt an. Unglaublich, dass keines der Kinder vorher auf diese Idee gekommen war. Durch den Schiffbruch hatten sie wohl unter Schock gestanden und hatten nicht klar denken können. Und als Arne das Kommando übernahm, waren ihm alle dankbar gefolgt und gar nicht erst auf die Idee gekommen, sich eigene Gedanken zu machen.
    »Ach«, sagte Lea schließlich. »Ist nicht wichtig. Das Boot brauchen wir ja nicht mehr. Wir finden hier auf der Insel bestimmt schnell Hilfe.«
    Toby lächelte und war beruhigt.
     
    König Arne führte die Kinder in einem nicht enden wollenden Irrweg über die Insel.
    »Hier waren wir schon drei Mal«, stöhnte der schwarzhaarige Junge, der sich den anderen inzwischen als Tim vorgestellt hatte, als sie an einem großen, efeuumrankten Baum vorbeikamen.
    »Bist du dir sicher?«, fragte einer der Quartettjungen. »Die Bäume sehen doch alle gleich aus.«
    »Hier waren wir noch nicht!«, betonte Bully entschlossen. »Der König weiß, was er tut!«
    Marcel und Bully folgten dem verrückt gewordenen Arne mit auffallender Entschlossenheit.

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