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Die Paulis in Tatukaland (German Edition)

Die Paulis in Tatukaland (German Edition)

Titel: Die Paulis in Tatukaland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gernot Gricksch
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schließlich nicht ganz einfach für eine ältere Dame, neben drei Kindern zu wohnen, die selbst angefertigte Chemikalien anzündeten, tollkühne Zirkustricks einstudierten und mit mittelalterlichen Waffen auf benachbartes Essgeschirr schossen. Aber die Pauli-Kinder ließen das nicht gelten. Sie fanden Frau Klöbner einfach nur spießig und kleinlich. Die sollte mal chillen und nicht immer gleich aus der Haut fahren und mit der Polizei oder dem Jugendamt drohen. Andererseits, so ein durchgeknallter Arne war zwar gut gelaunt, aber eindeutig zu gechillt. Auch wenn die Pauli-Kinder es nicht gern zugaben: Es war nun mal der Job der Erwachsenen, die unbequemen und vernünftigen Dinge anzuordnen. Wenn die Alten noch verrücktere Dinge anstellten als die Kinder, dann hatte man echt ein Problem. Das kannten sie noch von Tante Heidrun. Also war es nun die dringlichste Aufgabe der Pauli-Kinder, den verrückten Arne so schnell wie möglich in seinen vernünftigen Urzustand zurückzuversetzen.
    »Was machen wir denn jetzt mit Efraim Knallkopfstrumpf?«, fragte Lea also ihre Geschwister. »Sollen wir ihm vielleicht noch mal auf den Kopf hauen und hoffen, dass sein Gehirn wieder zurückschaltet?«
    »Ich glaube nicht, dass es uns die Kimono-Frauen so leicht machen«, seufzte Dennis.
    »Was ist eigentlich los mit den Kimono-Frauen?«, fragte Karina schüchtern. Sie hatte die schrillen Damen im Gegensatz zu den Pauli-Kindern ja erst kurz zuvor auf dem Boot kennengelernt.
    Flummi begann zu erklären und ließ sich auch durch Dennis’ und Leas mahnende Blicke nicht davon abhalten. Karina war ihre Freundin, und sie hatte das Recht, die ganze Geschichte zu erfahren. Flummi berichtete ihr also von den verrückten Tante-Heidrun-Ereignissen und erklärte ihr, dass die Kimono-Frauen über ganz besondere Fähigkeiten verfügten und Dinge geschehen lassen konnten, die sich mit Logik nicht erklären ließen.
    »Also sind das Zauberinnen?«, stellte Karina die naheliegende Frage.
    »Ich glaube eher, es sind Außerirdische«, sagte Dennis.
    »Oder Engel. Oder Hexen«, mutmaßte Lea.
    »Oder was total anderes, was noch gar keinen Namen hat«, sagte Flummi.
    »Wir wissen es nicht«, gab Dennis zu. »Auf jeden Fall sind sie scheinbar unsterblich oder werden immer wieder …, äh, … nachgezüchtet. Und sie tun seit zwei Jahrtausenden nichts anderes, als sich irgendwelche Kinder herauszupicken und sie in irgendwelche aberwitzigen und abenteuerlichen Situationen zu bringen.«
    »Aber wieso?«, fragte Karina.
    »Ein Junge im Internet glaubt«, sagte Dennis, »dass die Kinder, die von den Kimono-Frauen ausgesucht werden, später irgendwelche Heldentaten begehen sollen. Und die Kimono-Zwilldrillinge bereiten sie schon mal … sozusagen … darauf vor.«
    »Aber wieso schon wieder wir?«, fragte Flummi. »Wir waren doch schon dran. Warum piesacken die nicht jemand anderen?«
    »Vielleicht ist unsere zukünftige Heldentat so groß, dass wir …, äh, … noch mehr Training brauchen?«, schlug Dennis vor.
    Lea, Flummi und Karina schauten ihn halb amüsiert, halb ungläubig an.
    »Aber vielleicht sind das auch einfach nur drei durchgeknallte Tanten und all die scheinbaren ›Wunder‹ sind bloß Zufälle«, sagte Lea. »Und eigentlich ist das alles auch egal. Denn alles, was jetzt zählt, ist, wie wir Arne wieder zurückverwandeln können!«
    »Und wie wir von dieser verdammten Insel wieder wegkommen«, ergänzte Dennis.
    »Und wo wir etwas zu essen und zu trinken finden«, schloss Flummi. Und wie zur Bekräftigung knurrte nun ihr Bauch so laut wie ein Löwe.
     
    Während die Pauli-Kinder über das verfallene Vergnügungsparkgelände streiften, kamen Arne, Bully, Marcel und Mona an dem Riesenrad vorbei. Es war schon ziemlich verrostet und einige der Gondeln hingen schief in den Verankerungen. Mehrere Jahre Wind und Regen sowie zahlreiche Pflanzen, die an dem Stahlkonstrukt hochkletterten, hatten beträchtliche Beschädigungen bewirkt.
    Bully und Marcel staunten nicht schlecht, als Mona plötzlich begann, auf das Gerüst zu klettern. Ehe sichs die beiden Jungen versahen, befand sich Mona bereits auf einer Höhe von über zwei Metern.
    »Was machst du denn da?«, wollte Bully wissen.
    »Was soll denn der Scheiß?«, motzte Marcel.
    »Hoho, klettert wie ein Äffchen, das Kind. Wie der Herr Nilsson, haha!«, lachte König Langstrumpf.
    Mona hangelte sich noch zwei Querstreben höher und klammerte sich dann mit der einen Hand am Stahlträger fest,

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