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Die Paulis in Tatukaland (German Edition)

Die Paulis in Tatukaland (German Edition)

Titel: Die Paulis in Tatukaland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gernot Gricksch
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krachte dann direkt zwischen ihnen in das Boot.
    »Arne!«, kreischte Lea und umarmte ihn stürmisch.
    »Bist du okay?!«, rief Dennis.
    Arne stöhnte.
    Genau in diesem Moment knallte das Rettungsboot auf die Wasseroberfläche.
    Alle Kinder schrien wild durcheinander.
    Lea griff sich eines der Ruder, das auf dem Boden des Bootes lag, Dennis nahm sich das andere. Dabei wussten sie gar nicht so recht, was sie mit denen überhaupt anfangen sollten. Bei diesem tosenden Seegang in eine bestimmte Richtung zu rudern, schien unmöglich – und selbst wenn es möglich wäre: Wo sollten sie hin?
    »Was sollen wir tun?«, schrie Lea.
    »Wo ist Land?«, wollte Dennis wissen.
    »Gebt mir die Ruder!«, rief Arne gegen den tosenden Sturm an. »Passt bloß auf, dass sie nicht ins Wasser fallen! Die werden wir später noch brauchen!«
    »Was?!«, brüllte Lea, die kein Wort verstand.
    »Gebt mir die Ruder!«, schrie Arne.
    »Waaaaas?«, kreischte Dennis.
    »Die Ruder! Die Ruder!«, rief Flummi, die näher an Arne saß und ihn deshalb verstehen konnte, ihren Geschwistern zu. Und die kapierten nun endlich.
    Dennis und Lea hielten die Ruder so, dass Flummi sie greifen konnte. Sie sollte sie an Arne weiterreichen. Doch just in dem Moment, als Flummi die beiden schweren Holzruder in der Hand hielt und sich zu Arne umdrehte, ließ eine besonders hohe Welle das Boot wieder wild schaukeln. Die Kinder wurden zur Seite geschleudert und Flummi ließ vor Schreck die Ruder los. Eines davon krachte Arne mit voller Wucht gegen den Kopf.
    Arne schrie auf, rollte mit den Augen …, eine neue riesige Welle ließ das Boot wild taumeln …
    … und dann wurde alles schwarz.
    Pechschwarz …

9 . Kapitel
    Als Lea erwachte, bekam sie einen Riesenschreck: Sie starrte direkt in zwei glupschige Augen. Lea sprang auf und schrie. Erst nachdem sie eine halbe Minute kreischend im Kreis gerannt war, begriff sie langsam, wo sie sich befand und zu wem diese Augen gehörten. Lea war an einem idyllischen Strand erwacht. Und die Augen waren die eines Geckos gewesen, der direkt vor Leas Gesicht gedöst hatte.
    Lea schaute sich um. Sie war ganz allein. Bis auf den Gecko, der aber schon ein Stück davongeflitzt war. Schreiende Menschenmädchen waren offensichtlich nicht die Gesellschaft, die das kleine Reptil bevorzugte.
    Was war passiert?
    Das Letzte, woran sich Lea erinnerte, war der Moment, als das Rettungsboot auf die Wellen aufgeschlagen war. Offenbar war das Rettungsboot gekentert. Und …
    Lea schrie entsetzt auf. Was war mit Flummi und Dennis? Was war mit den anderen Kindern? Waren sie alle ertrunken? War sie die einzige Überlebende?
    Leas Knie wurden weich und sie sackte zusammen. Sie kniete am Strand, und ihr war fürchterlich schwindelig, als sie auf einmal etwas sehr Ungewöhnliches hörte: ein Schnarchen! Ja, kein Zweifel, da schnarchte jemand.
    Lea eilte auf das sägende Geräusch zu. Der Schnarcher befand sich offenbar hinter einem großen Felsen, der sich ein Stück weiter am Strand erhob. Als Lea an dem Felsen ankam und aufgeregt dahinterblickte, fiel ihr vor Erleichterung nicht nur ein Stein, sondern gleich ein ganzes Gebirge vom Herzen: Da lag das Rettungsboot, und darin lagen besinnungslos, aber offenbar unverletzt, alle Kinder. Das Boot war wie durch ein Wunder nicht in den Fluten versunken und der Sturm musste es hier am Strand angespült haben. Lea war offensichtlich, kurz bevor das Boot das Land erreichte, über Bord gefallen und angeschwemmt worden. Das erklärte auch, warum sie klatschnass war.
    Und was war mit dem Schnarcher? Das war Arne. Er lag quer im Boot, einen seiner Arme über den Bootsrand baumelnd, und schnorchelte lautstark, als würde er gerade ein gemütliches Mittagsschläfchen machen.
    Lea lachte laut auf vor Erleichterung.
    Sie rüttelte an Dennis, der am Bug des Bootes lag.
    »He!«, rief sie. »Aufwachen!«
    Dennis murrte und knurrte, schlug langsam die Augen auf, blinzelte und brummelte: »Gibt’s schon Frühstück?«
    Lea kicherte. Dann weckte sie Flummi, während Dennis endgültig wach wurde und die Situation begriff.
    Flummi weckte Karina, Dennis weckte den Jungen neben sich, Lea weckte Cicek, die wiederum weckte Ansi und so weiter. Schon bald waren alle Kinder wach und schauten sich aufgeregt um. Nur Arne schnarchte und schnarchte. Mehrere Kinder hatten bereits versucht, den einzigen Erwachsenen zu wecken. Vergeblich. Sie hatten ihn geschüttelt und ihm ins Ohr gebrüllt, doch Arne war einfach nicht

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