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Die Paulis in Tatukaland (German Edition)

Die Paulis in Tatukaland (German Edition)

Titel: Die Paulis in Tatukaland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gernot Gricksch
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befand, der über das Schicksal des ganzen Reiches entschied? Klare Sache: Der
Amberworld
-Held würde sein Schwert benutzen, um die Bretter herauszuhebeln. Doch Dennis besaß kein Schwert. Also schaute er sich um – und begann zu grinsen. Es gab immer eine Lösung für jedes Problem, man musste nur richtig hinsehen.
    »Mach mal Räuberleiter«, sagte Dennis zu seiner Schwester. Lea faltete die Hände zusammen, sodass Dennis mit einem Fuß daraufsteigen konnte. Dennis griff an die Wand der Bude und zog sich hoch, während Lea mit zusammengebissenen Zähnen tapfer das Gewicht ihres Bruders hielt. Jetzt zerrte Dennis an der Metallstange, an der das Fast-Food-Schild befestigt war. Das Holz der Bude war morsch und so konnte Dennis problemlos die Stange aus der maroden Verankerung reißen. Er sprang auf den Boden, was Lea erleichtert schnaufend zur Kenntnis nahm, riss das Schild ab und benutzte die Stange, um nacheinander alle Bretter herauszuhebeln, die die Tür versperrten. Dann trat Dennis mit voller Wucht und mit einem lauten Schrei gegen die Tür, als wäre er ein knallharter Actionfilm-Star, der das Hauptquartier einer Bande Drogendealer stürmte. Die Tür sprang krachend auf. Dennis grinste schief, machte eine einladende Geste zu Lea, Flummi und Karina und sagte mit tiefer Macho-Stimme: »Ladys! Treten Sie ein.«
    Die Mädchen kicherten, als sie in die Fast-Food-Bude gingen. Es roch furchtbar muffig darin und es fiel nur wenig Licht durch die Türöffnung herein.
    »Puh!«, stöhnte Flummi und grinste dann Dennis an. »Das riecht hier drin wie in deinen Schuhen, wenn du den ganzen Tag mit Ayse im Wald rumgelaufen bist.«
    Karina hatte keine Geschwister, und sie fand es toll, wie die drei Pauli-Kinder einander immer wieder neckten, ohne es böse zu meinen.
    »Seht ihr irgendetwas Essbares?«, fragte Lea.
    »Hier sind Brötchen, glaube ich«, antwortete Flummi und fischte aus einem Regal eine Tüte hervor. Sie betastete die Tüte und schlug sie dann gegen die Innenwand der Hütte. »Steinhart und grün«, sagte sie. »Möchte jemand?«
    »Nein, danke«, antwortete Dennis. »Aber hey, ich glaub, ich hab was.« Er zerrte aus einem Bord unterhalb des Verkaufstresens eine Palette voller Dosen hervor.
    »Maiskolben«, sagte er. »Zwölf große Dosen!«
    »Guck mal aufs Haltbarkeitsdatum«, sagte Lea.
    Dennis versuchte, die kleine Schrift auf den Dosen zu entziffern, doch in der Hütte war es zu dunkel. Also ging er mit der Palette nach draußen, während Flummi, Lea und Karina weiter die Bude durchforsteten.
    »Hier sind noch mehr Dosen«, sagte Karina schüchtern.
    »Supi!«, rief Flummi. »Was ist denn drin?«
    Karina musterte die Etiketten. »Sauerkraut.«
    »Igitt!«, rief Lea. »Ich hasse Sauerkraut!«
    »Sauerkraut ist doch kein Fast Food«, wunderte sich Flummi.
    »Manche Leute machen Sauerkraut in ihre Hot Dogs«, wusste Lea. »Oh, hier sind noch mehr Dosen!«
     
    Nach und nach schleppten sie die Dosen hinaus ins Licht und inspizierten die Aufdrucke: Maiskolben, Sauerkraut, eingelegte Champignons. Nichts, wonach man sich begeistert die Finger leckte, aber die Kinder waren so hungrig, dass sie fast alles dankbar verschlingen würden.
    »Ob das alles noch gut ist?«, fragte Lea.
    »Also, die Maiskolben sind letztes Jahr abgelaufen. Aber ich glaube, bei Konservendosen muss man das nicht so eng sehen. Da steht ja auch drauf: MINDESTENS haltbar bis …«
    »Wir können die ja Bully und Marcel zum Probieren geben. Dann warten wir ein paar Stunden, ob ihnen übel wird, und wenn sie nicht tot umfallen, dann können wir sie essen«, sagte Lea lachend.
    »Das ist fies«, fand Karina.
    »War ja nur ein Scherz«, beschwichtigte sie Lea.
    »Wir machen einfach eine Dose auf und gucken, ob die komisch riecht oder ob da Schimmel drauf ist«, bestimmte Dennis.
    »Aber wir haben keinen Dosenöffner«, merkte Flummi an.
    »Da liegt bestimmt einer in der Hütte. Wenn die die ganzen Dosen hiergelassen haben, haben die bestimmt nicht den Öffner mitgenommen.«
    »Was meinst du, warum sie die Dosen einfach in der Bude gelassen haben?«, fragte Lea.
    Dennis zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Wahrscheinlich hatten sie haufenweise Kram abzutransportieren und auch ganz viele frische Sachen: Würstchen, Burger und so. Und als sie keinen Platz mehr hatten oder keine Lust, noch mehr zu schleppen, haben sie den Kram dagelassen, den sowieso keiner mag.«
    »Komm, Karina, wir suchen einen Dosenöffner«, schlug Flummi vor. Karina

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