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Die Paulis in Tatukaland (German Edition)

Die Paulis in Tatukaland (German Edition)

Titel: Die Paulis in Tatukaland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gernot Gricksch
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lief zu der falschen Truhe und zerrte daran, um zu beweisen, dass es bloß eine Attrappe war, die aus einem Stück Kunststoff gefertigt war, die gar keinen richtigen Deckel hatte und die man deshalb auch gar nicht öffnen konnte. Cicek klopfte auf die Vorderseite der Truhe, auf die mit Farbe ein großes, altmodisches Vorhängeschloss gemalt war. »Das ist gar kein echtes Schloss! Und das ist gar keine echte Truhe! Da ist überhaupt nichts drin!«
    »Nichts drin?«, rief Arne empört. »Randvoll mit Gold ist die! Genauso wie die Truhe, die ich meiner Pippi gegeben habe. Und immer wieder versuchen die anderen Piraten, sie mir zu stehlen! Aber daraus wird nichts, haha! Denn König Efraim ist wachsam! Und König Efraim ist clever! Und König Efraim entgeht nichts, aber auch gar nichts!«
    »Ihm entgeht nichts, außer dass er eine Klatsche hat«, flüsterte der eine Quartettjunge kichernd dem anderen zu.
    »Und mir ist auch nicht entgangen, dass dieses Mädchen hier mit dem Papagei von Blut-Svente gesprochen hat«, sagte Arne und zeigte auf Mona, die wütend an ihren Fesseln zerrte. »Ich habe es genau gehört.«
    »Ich habe mit meiner Mutter telefoniert«, schimpfte Mona.
    »Du hattest Empfang?«, rief Dennis begeistert. »Hast du ihr gesagt, wo wir sind?«
    »Ich war gerade dabei, als King Crazy hier mein Handy kaputt gemacht hat«, schimpfte Mona und deutete mit einem Kopfrucken zu Arne.
    »Sei still, Gefangene!«, fuhr Bully Mona an, die ängstlich zusammenzuckte. »Wenn der König redet, hab ihr alle zu schweigen!«
    Arnes »Leibwache« hatte etwas wirklich Bedrohliches. Selbst Arne schaute Bully und Marcel etwas skeptisch an.
    »Hört mal zu, Kinder«, sagte König Langstrumpf in einem beschwichtigenden Tonfall. »Ich will der Verräterin ja gar nichts tun. So ein König bin ich nicht. Ich bin ein netter König. Aber ich kann doch nicht einfach eine Verräterin so herumlaufen und meinen Schatz stehlen lassen, oder?«
    »Du hast keinen Schatz, du Hirni!«, schrie Mona. »Du hast ein Kinderkarussell und einen an der Waffel! Das ist aber auch alles, was du hast!«
    »Sie ist keine Verräterin, König Langstrumpf«, sagte Lea mit ihrer untertänigen Theaterstimme und warf Mona einen mahnenden Blick zu. »Sie heißt Mona und sie hat mit ihrer Mutter telefoniert.«
    »Das war keine Mutter«, sagte der König ruhig. »Das war ein Papagei. Ich habe ihn aus dem Quasselknochen krächzen hören.«
    Lea beschloss, dass sie mit Logik und der Wahrheit nicht weiterkommen würde. Also ließ sie sich eine Lüge einfallen: »Natürlich hat sie gekrächzt. Ihre Mutter arbeitet nämlich beim Zirkus. Als Stimmenimitatorin. Sie kann Papageien imitieren und Affen und Löwen und noch viele weitere Tiere. Und wahrscheinlich hat sie ihrer Tochter nur ihre neueste Papageien-Imitation vorgemacht.«
    Arne kratzte sich nachdenklich am Kopf. »Ist das wahr?«, fragte er dann Mona.
    Alle Kinder außer Marcel und Bully warfen Mona einen flehentlichen Blick zu, dass sie jetzt bloß nicht weitermotzen sollte. Mona biss sich wütend auf die Unterlippe, verkniff sich, was sie am liebsten gesagt hätte, und murmelte stattdessen widerwillig: »Ja, ja, genau. Meine Mutter ist beim Zirkus. Und macht Tierimitationen.«
    »Na, so was aber auch! Warum hast du das nicht gleich gesagt?«, rief König Langstrumpf lachend. »Haha! Eine Papageienfrau vom Zirkus als Mutter. Was für ein glückliches Kind du sein musst, haha!«
    Alle Kinder atmeten erleichtert auf.
    »Bindet sie los!«, rief Arne Bully und Marcel zu.
    Marcel und Bully sahen ziemlich ärgerlich aus, als sie nun Monas Fesseln lösten. Arne wandte sich derweilen den Pauli-Kindern zu. Für ihn war die ganze Sache damit erledigt und er war allerbester Laune.
    »Also, meine lieben Untertanen. Was habt ihr uns denn Schönes zu essen mitgebracht?«, fragte er.
    »Sauerkraut, Mais und Pilze«, sagte Flummi.
    »Örks!«, »Igitt!«, und »Bäh!« riefen die Kinder. Doch als Dennis die Dosen öffnete, kamen sie doch alle näher, um sich ihre Portion abzuholen.
    »Dahinten neben der Schießbude gibt es einen Wasserhahn«, sagte Cicek. »Der funktioniert sogar. Also haben wir alle zu trinken.«
    »Ach, trinken«, sagte Mona, die sich ihre Handgelenke rieb, die von den Fesseln ein wenig schmerzten. »In ein paar Stunden werden wir doch sowieso abgeholt. Ich hab meiner Mutter ja gesagt, dass wir auf einer Riesenrad-Insel sind. Da kommen wohl nicht allzu viele Inseln infrage. Bestimmt sind sie schon auf dem

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