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Die Paulis in Tatukaland (German Edition)

Die Paulis in Tatukaland (German Edition)

Titel: Die Paulis in Tatukaland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gernot Gricksch
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gerettet hatten.
    »Komm nur her, du böser Hai!«, rief er und ballte die Fäuste, als würde er sich auf einen Boxkampf vorbereiten. »Mit deinesgleichen sind meine Pippi und ich bislang noch immer fertiggeworden. Und da meine Pippi leider nicht hier ist, bekommst du es eben mit dem König allein zu tun. Ein König muss seine Untertanen beschützen und das mache ich auch!«
    »Arne! Sei nicht verrückt!«, rief Dennis.
    »Komm zurück an den Strand!«, schrie Lea. »Du kannst nicht gegen einen Hai kämpfen!«
    »Arne!«, kreischte Flummi. »Mach das nicht!«
    Doch der verrückte König rief bloß: »Hört auf, mich immer Arne zu nennen! Sonst lasse ich euch kielholen. Gleich nachdem ich den Hai verprügelt habe.« Er stand bis zu den Hüften im Wasser, die Fäuste in Angriffsposition, während die Haifischflosse immer näher kam. Der Hai war schnell. Und er steuerte direkt auf Arne zu.
    Alle Kinder waren starr vor Angst. Nur Dennis rannte nun ins Wasser, um Arne zu helfen. Auch wenn sich die Pauli-Kinder fest vorgenommen hatten, diesen Möchtegernstiefvater mit allen Mitteln zu vergraulen, und Arne mit seiner König-Langstrumpf-Macke furchtbar nervte – als Fischfutter wollte Dennis den Freund seiner Mutter denn doch nicht enden sehen. Die Helden in Dennis’ Computerspielen halfen allen Unschuldigen in Gefahr – egal, ob es Ritter, Bettler oder Narren waren. Und Arne fiel derzeit eindeutig in den Bereich Narr.
    Dennis hoffte, Arne zurück ans Ufer zu zerren, bevor der Hai ihn erreichte. Und wenn nicht, dann würde er gemeinsam mit Arne gegen das Tier kämpfen. »Dennis!«, riefen seine Geschwister entsetzt, als er sich in die Fluten stürzte. »Komm zurück!«
    Der Hai war jetzt nur noch wenige Meter von Arne entfernt.
    »Komm nur her, ich mach Fischstäbchen aus dir!«, rief König Langstrumpf. »Bald hängt ein neuer Zahn an meiner Kette!«
    Karina weinte, Bully und Marcel wimmerten, die anderen Kinder kreischten und hielten sich panisch die Augen zu.
    Dennis befand sich etwa fünf Meter hinter Arne, als der Hai nur noch einen Arm weit von Arnes Fäusten entfernt war.
    Und da hob sich die Rückenflosse!
    Und der Hai bäumte sich auf!
    Kam aus dem Wasser!
    Sprang auf Arne zu!
    Und sagte: »Tagchen, wie geht’s denn so?«
    Alle starrten fassungslos auf Toby, der nun vor dem König stand. In der Hand hielt er ein Stück Treibholz, das er als Haifischflossenattrappe benutzt hatte.
    Der König starrte den Scherzkeks erstaunt an und dann … brach er in schallendes Gelächter aus. Arne konnte sich gar nicht mehr einkriegen vor Lachen. Er lachte bellend und dröhnend und hielt sich wieder die Luft über seinem Bauch, als wäre da eine dicke Wampe. Sein Gelächter trug über den ganzen Strand – und es war ansteckend. Nach und nach mussten alle Kinder lachen. Sogar Karina, die eben noch geweint hatte, gluckste und kicherte. Nur Bully und Marcel lachten nicht. Sie hassten es, dass der kleine Toby sie an der Nase herumgeführt hatte. Und dass alle mitbekommen hatten, wie viel Angst sie gehabt hatten.
    »Hohoho!«, dröhnte Arne und knuffte Toby kumpelhaft auf die Schulter. »Da hast du den dicken König Langstrumpf aber famos hereingelegt, haha! Gut gemacht, du Schlingel! Haha!«
    Toby grinste und schwenkte die falsche Flosse.
     
    Auf dem Rückweg, als die Klamotten der Kinder in der Sonne an ihren Körpern trockneten, nahmen König Langstrumpf und seine Untertanen die restlichen Melonen mit, die noch auf dem Feld lagen.
    »Es tut mir leid, dass ich euch solche Angst gemacht habe«, sagte Toby zu den anderen. »Ich hätte nicht gedacht, dass mein kleiner Scherz so eine große Wirkung hat.«
    »Finn und ich hatten gar keine Angst«, sagte Marcel. »Wir wussten die ganze Zeit, dass das nur ein Stück Holz war.«
    »Ja, genau«, brummelte Bully.
    »Ja, klar, ihr seid voll die coolen Typen«, spottete Mona. Dann drehte sie sich um und murmelte vor sich hin. »Idioten …«
    Bully und Marcel, die das gehört hatten, warfen ihr einen bedrohlichen Blick zu.
     
    Als die Kinder zurück in die »Piratenfestung« kamen, waren alle erschöpft und wollten sich ausruhen.
    Karina setzte sich auf die Stufen vor dem Karussell und begann zu weinen.
    »Was hast du denn?«, fragte Flummi, die sich neben ihre Freundin setzte.
    »Ich hab so gehofft, dass unsere Eltern hier sind, wenn wir zurückkommen«, sagte Karina schluchzend. »Die wissen doch, wo wir sind. Warum holen die uns nicht ab?«
    »Weiß ich auch nicht«, gab Flummi zu

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