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Die Paulis in Tatukaland (German Edition)

Die Paulis in Tatukaland (German Edition)

Titel: Die Paulis in Tatukaland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gernot Gricksch
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Riesenrad rausgedreht. Nicht dass das Ding jetzt umkippt und uns allen auf den Kopf fällt.«
    »Quatsch, die lagen bestimmt nur irgendwo herum«, mutmaßte Lea.
     
    »Guten Morgen, Hoheit«, sagten Bully und Marcel und verneigten sich ehrfürchtig vor dem König. »Habt Ihr gut geschlafen?«
    »Ah, meine Lieblingsuntertanen!«, rief der König und trommelte dabei immer weiter. »Zeigen Respekt vor dem Herrscher von Tatukaland. Das ist artig. Aber ihr müsst nicht so förmlich sein. Ich bin doch ein Gute-Laune-König! Und Tatukaland ist eine Gute-Laune-Insel! Und deshalb gehen wir heute alle an den Strand und haben einen Gute-Laune-Tag!«
    König Arne beendete seine Trommelei und machte eine Geste, die allen Kindern bedeutete, dass sie zu ihm kommen sollten. Als alle in einem Halbkreis um ihn herumstanden, sagte er: »Aber zuerst will ich frühstücken! Ihr wisst ja, dass der dicke König immer fix bei Futter ist, nicht wahr? Immer hungrig, haha! Was habt ihr denn für mich Schönes zum Frühstück gemacht, meine lieben Untertanen?«
    »Äh«, stammelten einige der Kinder. »Tja«, brummelten andere. Bis die selbstbewusste Mona rief: »Ey, du bist doch der Erwachsene! Du musst dich darum kümmern.«
    »Haha, sehr lustig!«, lachte König Arne aufrichtig erheitert. »Ein König, der sich sein eigenes Frühstück machen soll, haha! Du bist ja ein richtiger Spaßvogel, Mädchen! Ist ja auch kein Wunder, wenn man eine Mutter beim Zirkus hat. Lustige, verrückte Gesellen allesamt, nicht wahr? Haha!«
    »Mann, der zieht seinen Quatsch aber echt durch, was?«, stöhnte Dennis.
    »Aber dieses Plastiktüten-Röckchen ist irgendwie hübsch«, fand Flummi. Während die meisten Kinder dem schrägen Möchtegern-Langstrumpf nur erstaunt zugesehen hatten, waren Bully und Marcel losgerannt und hatten etwas aus dem nicht mehr allzu großen Lebensmittelvorrat geholt. Sie öffneten eine Dose Sauerkraut und ein Glas Gewürzgurken, knieten sich vor den König und reichten ihm die Konserven, als wäre es ein wertvolles Opfer, das sie einem Gott darbrachten.
    Die anderen Kinder betrachteten das Schauspiel angewidert. Die Brüder machten sich keinen Spaß daraus, unterwürfige Diener des Königs zu spielen. Sie meinten es wirklich ernst.
    »Arschkriecher«, knurrte Mona.
    Karina musste kichern.
    Der König nahm die beiden Konservendosen in die Hand und betrachtete sie wenig begeistert.
    »Ach nee«, sagte er dann, »schon wieder dieser saure Kram. Aber was soll’s! Ich werde es schon irgendwie herunterwürgen. Nachher bei unserem Gute-Laune-Ausflug holen wir dann aber Kokosnüsse vom Baum und fangen Fische!«
    »Kokosnüsse?«, staunte Flummi. »Die gibt’s doch gar nicht in Spanien, oder?«
    Lea schüttelte den Kopf. »Nee, die gibt’s nur in Arnes wirrem Kopf.«
    Der König aß mit den Fingern Kraut und Gurken, rülpste einmal herzhaft und rief: »Also, liebe Untertanen! Auf zum Strand!«
    Und dann marschierte er einfach drauflos. Hinaus aus dem Vergnügungspark.
    Patrick schaute erst fragend Toby an, dann den König: »Und was ist mit uns? Kriegen wir nichts zu essen?«
    »Ja«, rief Tim. »Wir wollen auch Kraut und Gurken!«
    »Die sind nur für den König«, rief Bully. »Niemand geht an die Vorräte oder er bekommt es mit uns zu tun!«
    Die beiden Brüder ballten demonstrativ die Fäuste. Niemand zweifelte daran, dass diese Widerlinge tatsächlich zuschlagen würden, wenn jemand versuchen würde, sein Recht auf Essen einzufordern.
    König Arne war mit seinem munter wippenden Plastiktütenrock schon zu seiner Strandwanderung aufgebrochen und bekam vom Hunger seiner Untertanen nichts mit. Er drehte sich nun um und rief aus der Ferne: »He! Was steht ihr da noch so dumm herum? Hopp, hopp! Mir nach! Nicht so faul!«
    Weil niemand wusste, was er stattdessen tun sollte, gehorchten sie alle. Eine Karawane von Kindern folgte also erneut dem wirren König Langstrumpf.
    »Hoffentlich weiß er wenigstens diesmal, wo es langgeht«, seufzte Lea, »und führt uns nicht wieder stundenlang im Kreis herum.«
    Der König hatte ein flottes Tempo drauf, und alle mussten sich beeilen, dass er ihnen nicht davonrannte.
    Flummi drehte sich noch einmal in Richtung Vergnügungspark um und zuckte erschrocken zusammen. Da hatte sich wieder etwas bewegt. Zwischen den Buden war etwas hindurchgehuscht. Es war sehr flink. Und groß. Und blond. Und bunt. Kimonobunt.
     
    König Arne Langstrumpf hatte sich diesmal nicht verirrt. Nach nur einer halben Stunde stand

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