Die Paulis in Tatukaland (German Edition)
er mit seinen Untertanen auf einem grünen Hügel und lachte: »Da unten! Der schönste Strand von Tatukaland!«
Und tatsächlich: Direkt vor ihnen lag der Strand, an dem sie aufgewacht waren. Schneeweißer Sand und das klare blaue Meer.
»Das Boot ist weg«, stellte Toby fest, was bei den Kindern ein mulmiges Gefühl hervorrief. Es war zwar nicht so, dass sie mit dem Gedanken spielten, in dem kleinen Boot die Insel zu verlassen. Das wäre viel zu gefährlich gewesen. Aber irgendwie wäre es trotzdem beruhigend gewesen, wenn es noch da gelegen hätte, wo sie es zurückgelassen hatten.
»Zieht da ein Sturm auf?«, fragte Cicek und zeigte an den Horizont. Von der Anhöhe aus konnte man deutlich dunkle Wolken erkennen, die sich wie bedrohliche Fremdkörper vom strahlend klaren Himmel abhoben.
»Nee. Die Wolken waren schon da, als wir hier gestrandet sind. Habt ihr das nicht gesehen?«, fragte Ansi.
Die Kinder schüttelten den Kopf.
»Du meinst, der Sturm steht still und wartet seit einem ganzen Tag an derselben Stelle?«, wunderte sich Dennis. »Das kann doch gar nicht sein.«
Ansi zuckte mit den Schultern: »Was weiß ich, was Stürme so machen? Sehe ich aus wie die Tante vom Wetterbericht?«
»Ich hab Hunger!«, rief Flummi. Einige der anderen Kinder stimmten eilig zu.
»Na«, rief der König, »dann iss doch etwas!«
»Du Scherzkeks. Und was, wenn ich fragen darf?«, rief Flummi.
Der König deutete mit dem Finger und sagte: »Bist du blind, Kind?«
Und dann staunten alle. Dort, wo der König hinzeigte, war ein kleines Feld. Und auf diesem Feld wuchsen … Melonen! Mindestens zwei Dutzend Melonen!
Die Kinder stürmten los. Ihre Eltern wären begeistert gewesen, zu sehen, wie leidenschaftlich sie alle das gesunde Obst verschlangen, das sie sonst zumeist links liegen ließen. Die Kinder schlugen die Melonen an Steinen in große Stücke und aßen gierig das Fruchtfleisch. Die Melonen machten satt und löschten durch den Fruchtsaft gleichzeitig den Durst. Es war einfach herrlich!
Als nach einer Viertelstunde ein paar der Melonen verputzt waren und sich die Kinder auf die Wiese fallen ließen, erklärte Lea: »Jemand muss auf der Insel, als sie noch bewohnt war, Melonen angepflanzt haben. Und die Samen haben sich im Laufe der Zeit vermutlich verteilt und ein paar Melonen wachsen hier deshalb wild.«
»Ach, ist mir völlig egal, wo die herkommen«, sagte Patrick. »Hauptsache, sie sind da.«
»Wir sehen aus wie Glitschmonster vom Planeten Schmuddel«, stellte Tim fest und alle Kinder musterten einander. Tatsächlich, nach dem wilden Obstfrühstück war jeder von ihnen von oben bis unten mit Melonensaft und Fruchtfleisch besudelt.
»Na, dann ab in den Waschraum«, rief König Langstrumpf, sprang auf und rannte zum Strand hinunter. Alle folgten ihm, ohne zu zögern.
Am Strand sprang Arne direkt ins Meer und zappelte wild herum. Er sah unfassbar blöd aus mit seinem bizarren Königskostüm.
»Kommt rein, Untertanen! Das Wasser ist herrlich!«, rief er. Keine zehn Sekunden später planschte bereits Flummi neben ihm. Nach und nach sprangen fast alle Kinder in voller Bekleidung ins Wasser und tobten wild herum. Nur Ansi setzte sich an den Strand und beobachtete die anderen. Bully und Marcel gingen bis zu den Knien ins Wasser und wirkten wie Wächter, die die Badenden beaufsichtigten.
»Hurra!«, rief der verrückte König. »So werden wir alle sauber, haben Spaß, und wenn ihr einen Fisch vorbeischwimmen seht, dann fangt ihn ruhig ein. Ich liebe gegrillte Fischfilets!«
Die Kinder schüttelten amüsiert den Kopf. Als ob man Fische einfach so mit den Händen einfangen könnte.
»Wenn der Fisch aber eine Rückenflosse hat und große, scharfe Zähne, dann lauft zurück zum Strand. Dann ist das nämlich ein Hai!«, rief Arne.
Karina erschrak. »Gibt es hier wirklich Haie?«, fragte sie.
»Quatsch«, beruhigte sie Lea. »Genauso wenig wie Kokosnüsse, feindliche Piraten und Goldschätze.«
»Und was ist dann das da?!«, kreischte Cicek und zeigte aufs Meer. Alle Kinder schrien entsetzt auf. Da war eine große Rückenflosse, die aus dem Meer herausragte. Und diese Rückenflosse bewegte sich gefährlich schnell auf sie zu.
»Hilfe!«, schrien alle und versuchten, so schnell wie möglich ans Ufer zu kommen. Ausgerechnet Bully und Marcel kreischten am lautesten und schrillsten und strampelten am panischsten.
Nur König Langstrumpf blieb ganz ruhig im Wasser stehen, während sich die Kinder alle ans Ufer
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